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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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hatte.
    Gerade als sie herumschwenkten und sich über die Kante sinken ließen, explodierte der Benzintank des Huey hinter ihnen und jagte einen zweiten Feuerball in den Himmel. Die gesamte Hügelkuppe schien in Flammen zu stehen.
    Aus dem Tal schoss niemand auf sie. Zumindest sah Kurtz keine Mündungsblitze. Vielleicht glaubten sie ja, der Long Ranger wäre ein Privathubschrauber des Majors.
    Als Rigby einige Minuten später erwachte, flogen sie ein paar Hundert Meter über den Hügeln. Die Luft strömte durch die offene Seitenluke herein. Dr. Tafer hatte eine Decke über ihr ausgebreitet und Kurtz stopfte sie um ihren Körper herum fest. Sie zitterte.
    »Joe?«
    »Ja.« Er legte ihr eine Hand auf die Schulter.
    »Ich wusste, dass du kommst.«
    Dazu gab es nichts zu sagen. »Rigby«, kämpfte er gegen den Wind und den Motorenlärm an. »Brauchst du Morphium?«
    Ihre Zähne klapperten, aber nicht wegen der Kälte. Wahrscheinlich stand sie kurz davor, aufgrund der Schmerzen und des massiven Blutverlusts in einen Schockzustand zu verfallen. »Oh, ja, das wäre gut«, hauchte sie. »Sie haben mir den ganzen Tag nichts gegen die Schmerzen gegeben. Nur diese Scheißinfusion. Und sie bekamen die Blutung nicht in den Griff.«
    »Haben sie dir sonst etwas angetan?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nur blöde Fragen gestellt. Über dich. Für wen wir arbeiten. Und wenn ich die Antworten gewusst hätte, hätte ich es ihnen verraten, Joe. Aber ich wusste nichts, also schwieg ich.«
    Er drückte wieder ihre Schulter. Dr. Tafer beugte sich vor, aber Kurtz hielt ihn zurück. »Rigby, der Doktor wird dir eine Spritze geben, aber du musst mir noch einen Moment zuhören. Kannst du mich verstehen?«
    »Ja.« Ihre Zähne klapperten jetzt unkontrolliert.
    »Du hast es gleich überstanden«, versprach Kurtz. »Wirst wahrscheinlich im Krankenhaus aufwachen. Aber es ist wichtig, dass du niemandem sagst, wer auf dich geschossen hat. Erzähl niemandem davon – nicht einmal Kemper. Hast du mich verstanden?«
    Sie schüttelte den Kopf, sagte aber: »Ja.«
    »Es ist wichtig, Rigby. Erzähl niemandem von der Fahrt nach Neola, vom Major … gar nichts. Du erinnerst dich nicht daran, was geschehen ist. Du kannst dich nicht erinnern, wo du warst oder wer auf dich geschossen hat. Sag ihnen das. Würdest du das für mich tun?«
    »Ich … erinnere mich nicht«, keuchte Rigby mit vor Schmerzen zusammengebissenen Zähnen.
    »Gut«, sagte Kurtz. »Wir sehen uns später.« Er nickte dem Arzt zu, der auf seinen Knien heranrutschte und ihr eine Morphiuminjektion gab.
    Der Hubschrauber bockte und ruckte. »Wir sind zu schwer!«, brüllte Baby Doc. »Der Ranger ist für maximal sieben Personen vorgesehen. Jetzt haben wir neun hier drinnen, ganz zu schweigen von der ganzen Ausrüstung. Kommen Sie wenigstens nach vorne, Kurtz, um ihn auszubalancieren.«
    »Einen Moment noch«, gab Kurtz zurück. Er kroch weiter nach hinten, wo Gonzaga und Angelina neben der offenen Tür Colonel Trinh verhörten.
    Der erkennbar gebrochene Arm des alten Vietnamesen war nach hinten gebogen, die Handgelenke weiterhin gefesselt. Gonzaga hatte dem Mann auch die Fußgelenke zusammengebunden. Er lehnte in gefährlicher Nähe zur Luke an der Wand. Die Luft rauschte mit über 200 Sachen an ihnen vorbei.
    »Sagen Sie uns, was wir wissen wollen«, schrie Toma Gonzaga, »oder Sie fliegen raus.«
    Trinh blickte in die vorbeirauschende Dunkelheit und lächelte. »Ja«, sagte er so leise, dass seine Stimme durch den Lärm kaum zu hören war. »Das kommt mir bekannt vor.«
    »Darauf wette ich«, rief Angelina. Ihr Gesicht und ihr Haar waren eine einzige blutige Maske. »Warum haben Sie unsere Junkies und Dealer getötet?«
    Trinh hob die Schultern und zuckte wegen seines gebrochenen Arms zusammen. »Es war Krieg.«
    »Wir haben keinen gottverdammten Krieg«, schrie Gonzaga. »Wir wussten bis heute nicht einmal, dass Sie existieren. Wir haben Sie nie angerührt. Warum haben Sie unsere Leute getötet?«
    Der alte Colonel sah Gonzaga in die Augen und schüttelte den Kopf.
    »Wie sieht der Deal aus?«, rief Kurtz. Er kniete über Campbells ausgestreckten Beinen. Auf der Plastikplane, die den Boden des Laderaums bedeckte, schwappte Blut vor und zurück, als der überladene Hubschrauber zur Seite schwenkte, aufstieg und abrupt wieder absackte. »Wer hat all die Jahre eine schützende Hand über Ihre Geschäfte gehalten, Trinh? CIA? FBI? Und warum?«
    »Wir waren drei in Vietnam«, brabbelte der alte

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