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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Vater wurde von einem korrupten Mordinspektor namens Hathaway umgebracht.«
    »Ja.«
    »Meine Quellen bei der Polizei sagen, dass Hathaway hinter Ihnen her war und ein Telefonat zwischen Ihnen und meinem Vater abhörte. Sie verabredeten sich mit ihm im alten Stahlwerk – nächste Woche ist es ein Jahr her –, um etwas von ihm zu kaufen. Hathaway tötete meinen Vater kurz vor Ihrer Ankunft.«
    »Das stimmt«, nickte Kurtz.
    »Hathaway hatte nichts gegen Doc. Er wollte nur im Stahlwerk auf Sie warten, ohne dass mein Vater im Weg war. Wenn Sie nicht gewesen wären, würde mein alter Herr noch leben.«
    »Auch das stimmt«, musste Kurtz eingestehen. Er warf einen Seitenblick auf die beiden Bodyguards. Sie sahen in eine andere Richtung, standen aber nahe genug, um jedes Wort mitzubekommen. Kurtz wusste, dass er nicht mit beiden fertig werden konnte, selbst wenn sie unbewaffnet waren. Den Größeren hatte er vor etlichen Jahren bei einem professionellen Boxkampf erlebt.
    Seine einzige Chance bestand darin, durch das Fenster hinter Baby Doc zu hechten. Aber es würde ihm nicht gelingen, vor ihnen um das Haus herum zu seinem Wagen zu kommen. Seine einzige Chance bestand darin, durch die Hinterhöfe nach Osten zu fliehen, auf das Bahngelände. Kurtz hatte in seiner Jugend jede Unterführung, jede Baracke, jedes Stellwerk auf dem Gelände gekannt, aber er bezweifelte, dass er heute diesen Burschen entkommen oder sich vor ihnen verstecken konnte.
    Baby Doc faltete die Hände. »Aber man fand Hathaway ebenfalls im verlassenen Stahlwerk. Mit einer Kugel im Kopf.«
    »Ich hörte davon«, antwortete Kurtz ruhig.
    »Meine Kontakte bei der Polizei berichteten mir, dass die Kugel seine goldene Dienstmarke durchlöcherte. Als hätte er sie hochgehalten, um seinen Angreifer davon abzuhalten, auf ihn zu schießen. Vielleicht rief er dabei, dass er Cop ist – die Kugel traf Hathaway in den offenen Mund. Aber vielleicht glaubte der Schwachkopf auch, sie würde wirklich wie ein Schutzschild wirken und ihn vor einer tödlichen Verletzung bewahren.«
    Kurtz schwieg.
    »Aber ich schätze, das klappte nicht.« Baby Doc fuhr ungerührt fort, sein Rührei zu verspeisen.
    »Wohl nicht«, erwiderte Kurtz.
    »Also, was wollen Sie, Joe Kurtz?« Er winkte dem Kellner, dass er Kurtz frischen Kaffee bringen sollte, und der Mann hinter der Theke beeilte sich, der Anweisung nachzukommen und eine weitere Tasse zu bringen.
    Kurtz atmete nicht erleichtert aus, auch wenn er versucht war, es zu tun. Er sagte: »Yasein Goba.«
    »Der durchgeknallte Jemenit, der am Mittwoch die Bewährungshelferin durchsiebt hat? Heute stand in der Zeitung, dass sie ihn hier in Lackawanna erschossen aufgefunden haben. Keine Angaben, ob es Selbstmord war oder nicht.« Er hörte auf, in seinem Rührei herumzustochern, und sah Kurtz aus zusammengekniffenen Augen an. »In dem Bericht war die Rede davon, dass neben der Bewährungshelferin auch ein ungenannter Exhäftling in die Schießerei verwickelt war, der nicht so schwer verletzt wurde. Sie?«
    »Ja.«
    »Das erklärt die Blutergüsse und Ihre gerötete Pupille. Sie sind ein gottverdammter Glückspilz, Kurtz.«
    Dazu fiel Joe kein passender Kommentar ein. Irgendwo draußen tuckerte ein Generator vor sich hin und Kurtz’ Kopfschmerzen stimmten in den Takt ein.
    »Was ist mit Goba?«, fragte Baby Doc.
    »Was können Sie mir über ihn verraten?«
    »Spontan gar nichts. Diese Jemeniten bleiben ziemlich unter sich. Ich habe ein paar Leute, die mit ihnen reden können – mit ihnen und den anderen aus dem Nahen Osten, die hergezogen sind –, aber ich habe noch nie von diesem Goba gehört, bis ich über den Bericht in der Zeitung stolperte.«
    »Könnten Sie bei Ihren Leuten nachfragen – ob sie Kontakt zu diesem Burschen hatten?«
    »Könnte ich«, meinte Baby Doc. »Und ich verstehe, dass Sie an diesem Goba interessiert sind, wenn er auf Sie geschossen hat. Aber es scheint mir nicht der Mühe wert, mich näher damit zu befassen. Alle Berichte – auch meine Leute bei der Polizei – erwähnen, dass dieser kleine Kerl stinksauer auf seine Bewährungshelferin war, sie niederstreckte und sich dann selbst tötete. Sie standen lediglich im Weg, Kurtz.«
    Joe trank einen Schluck Kaffee. Er schmeckte gar nicht so übel. Offensichtlich kochten sie ihn frisch für die Samstagvormittage, wenn Baby Doc Hof hielt. »Goba hat nicht Selbstmord begangen«, erklärte er. »Er verblutete aufgrund einer Schussverletzung, die ihm im Civic Center

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