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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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und ließ seine Stimme verklingen, bis eine Frage daraus geworden war.
    Kurtz schüttelte den Kopf.
    »Na ja«, meinte Baby Doc, »man erzählt sich, dass einer dieser Spaghettis einen Profi, den man den Dänen nennt, angefordert hat, um alte Rechnungen zu begleichen.«
    »Erzählt man sich auch, welcher der Spaghettis den Dänen geholt hat?«
    »Nee.« Baby Doc nippte an seinem Kaffee. Seine Augen waren kalt wie Stahl. »Passen Sie gut auf Ihren Arsch auf, Joe Kurtz.«
    Er rief Arlene an, als er auf dem Skyway nach Norden in Richtung Innenstadt fuhr. »Hast du O’Tooles Privatadresse?«
    »Ja«, sagte Arlene und gab sie ihm.
    Mit dem gleichen Stift, mit dem er für Baby Doc auf seiner Visitenkarte herumgekritzelt hatte, schrieb Kurtz sich die Adresse auf den Handrücken. »Sonst noch was?«
    »Ich habe im Krankenhaus angerufen und mich erkundigt, wie es Peg O’Toole geht«, berichtete Arlene. Er hörte, wie sie Rauch ausstieß. »Ich bin keine Familienangehörige, deshalb wollten sie mir nichts verraten. Also habe ich Gail angerufen. Sie hat im Computer der Intensivstation nachgesehen. O’Tooles Zustand hat sich verschlechtert, sie wird jetzt künstlich beatmet.«
    Kurtz widerstand dem Drang, ihr mitzuteilen, dass er nicht nach dem Zustand seiner Bewährungshelferin gefragt hatte. »Ich werde bald da sein.« Er legte auf.
    Das Telefon klingelte fast im selben Augenblick.
    »Ich will Sie sehen«, verkündete Angelina Farino Ferrara.
    »Ich habe heute ziemlich viel zu tun«, blockte Kurtz ab.
    »Wo sind Sie? Können Sie zu meinem Penthouse kommen?«
    Kurtz schaute nach links, als er sich dem Zentrum näherte. Ihr großes Apartmenthaus am Hafen war kaum eine halbe Meile entfernt. Ihr gehörten die oberen beiden Stockwerke – eins fürs Geschäft, das Penthouse als Privatwohnung. »Ich bin auf dem Highway«, log er. »Ich rufe später zurück.«
    »Hören Sie, Kurtz, es ist wichtig, dass wir …«
    Er legte auf, ließ das Handy in die Tasche seines Kapitänsmantels rutschen und nahm die Ausfahrt in Richtung Innenstadt.
    Er war noch keine Meile auf der Delaware Avenue in Richtung Chippewa Street gefahren, als er das rote Licht im Rückspiegel wahrnahm. Ein Zivilfahrzeug fuhr direkt hinter ihm.
    Verdammt, dachte Kurtz. Er war nicht zu schnell gefahren. Die 38er samt Holster lag immer noch unter dem Fahrersitz. Diese Verletzung der Bewährungsauflagen würde ihn direkt zurück nach Attica bringen, wo die langen Messer schon auf ihn warteten. Verdammter Mist.
    Er hielt am Straßenrand und beobachtete im Rückspiegel, wie Detective Kemper hinter dem Steuer sitzen blieb. Rigby King stieg an der Beifahrerseite aus und kam zu Kurtz’ Fahrertür. Sie trug eine Sonnenbrille. »Führerschein und Fahrzeugpapiere bitte.«
    »Fick dich«, raunte Kurtz.
    »Vielleicht später«, gab Rigby zurück. »Wenn du ein braver Junge bist.«
    Sie ging um die Motorhaube herum und stieg an der Beifahrerseite ein. Kemper fuhr weg.
    »Mein Gott«, sagte Kurtz zu Rigby King, »du riechst wie der Tod.«
    »Du sagst immer so zärtliche Dinge. Du wusstest schon immer, wie man ein Mädchen herumkriegt, Joe.« Mit einem Winken bedeutete sie ihm, auf der Delaware gen Norden zu fahren.
    »Bin ich verhaftet?«
    »Noch nicht.« Rigby zog die Handschellen aus ihrem Gürtel und hielt sie hoch, um das Oktoberlicht einzufangen. »Aber der Tag ist noch jung. Fahr.«

KAPITEL 19
    Ich wurde heute Nacht um drei Uhr an einen Tatort gerufen und da war ich bis gerade eben«, berichtete Rigby. »Ein schwules Pärchen hat sich in einem hübschen kleinen Haus in Allentown vor einer Woche gegenseitig umgebracht – sieht nach einem Selbstmordpakt aus. Erst letzte Nacht hat man die Leichen gefunden. Lass uns was trinken gehen.« Sie bedeutete ihm, sich weiter auf der Delaware nordwärts zu halten.
    »Du machst Witze«, erwiderte Kurtz. »Es ist noch nicht mal elf.«
    »Ich mache nie Witze übers Trinken. Ich habe jetzt Feierabend.«
    »Ich weiß nicht, wo …«, begann Kurtz.
    »Du weißt, wo, Joe.«
    Das Blue Franklin hatte noch nicht geöffnet, aber Kurtz parkte den Pinto hinter dem Gebäude und Rigby stieg aus und klopfte an den Seiteneingang. Ruby, die erwachsene Enkelin von Daddy Bruce, öffnete und ließ sie herein.
    Kurtz folgte Rigby zu seinem Lieblingstisch im rückwärtigen Teil des Raums. Ein weißer Klavierspieler namens Coe Pierce improvisierte auf der dunklen Bühne. Er salutierte Kurtz, während seine linke Hand den Rhythmus beibehielt.
    Daddy Bruce kam

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