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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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zugefügt wurde.«
    »Haben Sie auf ihn geschossen? Oder hat die Bewährungshelferin ihn erwischt, bevor sie eine Kugel in den Kopf bekam?«
    Kurtz deutete ein Schulterzucken an. »Spielt es eine Rolle?« Als ihn Baby Doc abwartend ansah, fuhr Kurtz fort: »Goba benutzte eine Sportpistole. Kaliber 22. Die Seriennummer wurde weggeätzt – nicht schlampig, wie die meisten Idioten es machen, sondern sauber und gründlich, wie Doc es bei seinen gebrauchten Waffen zu tun pflegte.«
    »Glauben Sie, Doc hat diesem Goba die Knarre irgendwann letztes Jahr verkauft, bevor … Sie wissen schon?«
    »Nein. Goba wurde erst nach dem Tod Ihres Vaters entlassen. Aber es ist denkbar, dass einer von Ihren Leuten ihm in den letzten Monaten die Waffe beschafft hat.«
    Vor knapp anderthalb Jahren hatten ein paar Mitglieder einer örtlichen Black-Power-Gang ein Arsenal der Nationalgarde in der Nähe von Erie, Pennsylvania, überfallen und dabei zahlreiche exotische Militärwaffen erbeutet. Im letzten November waren den Bandenmitgliedern ein paar üble Dinge zugestoßen und FBI und ATF hatten einige der verbotenen M-16 und weiteres Diebesgut geborgen. Einige – nicht alle. Man erzählte sich, dass der größte Teil der noch vermissten Armeebestände in Baby Doc Skrzypczyks Händen gelandet war, der sie für ein Vermögen weiterverkaufte – vor allem an die Leute, die momentan scharenweise aus dem Nahen Osten nach Lackawanna kamen.
    Baby Doc nippte an seinem Kaffee und schielte an Kurtz vorbei. Die anderen fünf Zivilisten im Restaurant warteten geduldig, dass er Zeit für sie fand. »Ich werde nicht fragen, woher Sie wissen, womit Goba geschossen hat oder dass die Seriennummer herausgeätzt wurde. Wahrscheinlich funktionierten Ihre Augen am Mittwoch in der Tiefgarage besonders gut. Sind Ihnen zufällig Marke und Modell bekannt?«
    »Ruger Mark II Standard«, ließ ihn Joe wissen. »Langer Lauf. Ich glaube, Goba hat mit reduzierter Pulverladung geschossen.«
    »Warum?«
    Kurtz zuckte wieder mit den Schultern. »Macht weniger Lärm.«
    »Spielte Lärm in der Tiefgarage eine Rolle?«
    »Hätte sein können.«
    Baby Doc lächelte. »Wissen Sie, warum diese professionellen Killertypen gerne 22er benutzen?«
    »Angeblich weil die 22er-Kugeln im Schädel herumrasseln und mehr Schaden verursachen«, antwortete Kurtz. »Ich fand diese Erklärung nie besonders überzeugend.«
    »Ich auch nicht. Große Kaliber richten im Schädel generell genug Schaden an. Ein Veteran hat mir erzählt, es ist deshalb, weil die Schnurrbartträger ihr Gehör nicht aufs Spiel setzen wollen. Die meisten dieser alten Mafiakerle sind trotzdem halb taub.«
    »Können Sie herausfinden, ob einer Ihrer Leute Goba die Waffe beschafft hat? Und mir zuliebe noch andere Informationen über ihn beschaffen?«
    Baby Doc warf einen Blick auf seine Uhr. Die Rolex an seinem Handgelenk blitzte schwer und golden, das Einzige an ihm, was protzig wirkte. »Eine Menge Waffen in dieser Stadt haben nichts mit mir zu tun. Aber wenn ich mich darum kümmere, was springt für mich dabei heraus?«
    »Dankbarkeit«, entgegnete Kurtz. »Ich vergesse keine Gefallen und bemühe mich, sie zurückzuzahlen, sobald sich eine passende Gelegenheit bietet.«
    Baby Docs kaltes blaues Starren verharrte einen Moment lang auf Kurtz’ blutunterlaufenen Augen. »Okay, ich werde es überprüfen und Ihnen heute noch Bescheid geben. Wie kann ich Sie erreichen?«
    Kurtz überreichte ihm eine Visitenkarte. Er holte einen Stift heraus und umkreiste die Handynummer.
    »Was hat es mit diesem Sweetheart Search und Wedding Bells auf sich?«, wollte Baby Doc wissen.
    »Das sind meine Vermittlungsfirmen. Wir spüren für einsame Menschen ihren alten High-School-Schwarm auf und helfen ihnen anschließend bei der Organisation der Hochzeit, indem wir die passenden Kontakte vermitteln.«
    Baby Doc lachte laut. »Sie sind nicht das, was ich erwartet habe, Joe Kurtz.«
    Kurtz stand auf.
    »Einen Moment noch«, bremste ihn der Mann in der Nische. Er senkte seine Stimme, sodass nicht einmal die Leibwächter ihn verstehen konnten. »Als ich Sie vorhin hier sah, dachte ich, Sie würden mich wegen dieser anderen Geschichte löchern.«
    »Welche andere Geschichte?«
    »Diese Junkies und Dealer, die seit einiger Zeit die Flatter machen.« Baby Doc beobachtete Kurtz aufmerksam.
    Kurtz zuckte wieder einmal die Schultern. »Davon weiß ich nichts.«
    »Nun, ich dachte, wo Sie so dick mit den Farinos und Gonzagas sind …«, begann Baby Doc

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