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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Schnapsglas mit.
    »Sie wird dich noch unter die Erde bringen«, verkündete Rigby und artikulierte jedes einzelne Wort mit der Sorgfalt von jemandem, der in zu kurzer Zeit zu viel getrunken hatte.
    »Wer?«, fragte Kurtz, obwohl er wusste, wen sie meinte.
    »Die kleine Angeleyes Fickarino Ferrari, wer sonst?«, zischte Rigby. »Diese Mafiaschlampe.«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    Rigby King schnaubte. Es war kein besonders feminines Geräusch, aber sie roch im Moment auch nicht besonders feminin. »Fickst du sie, Joe?«
    Kurtz spürte, wie seine Kiefermuskeln sich vor Zorn verkrampften. Normalerweise würde er auf so eine Frage gar nicht antworten – oder höchstens mit seinen Fäusten –, aber das hier war Rigby King und sie war betrunken und übernächtigt. »Ich habe sie nie angerührt«, versicherte er und erkannte im selben Moment, dass er Angelina angefasst hatte, aber nur, um sie im letzten Winter ein paarmal zu filzen.
    Rigby schnaubte erneut, diesmal aber nicht so explosiv. Sie trank ihren Tequila aus. »Ihre Schwester Sophia war eine Fotze auf zwei Beinen und sie ist es auch. Auf der Wache erzählt man sich, dass du mit beiden etwas hattest.«
    »Scheiß auf das, was man sich auf der Wache erzählt.« Kurtz war mit den Eiern fertig und machte sich über die letzte Scheibe Toast her.
    »Yeah«, sagte Rigby und es klang müde. »Diese Woche erzählt man sich auf der Wache, dass laut Interpol ein gewisser dänischer Typ aus Kanada in die Staaten kommen könnte. Oder schon gekommen ist.«
    Kurtz schaute auf. War ihm etwas entgangen? Gab es Plakate, die diese Neuigkeit verkündeten? War es in den Channel 7 Action News oder irgendwo anders gelaufen? Der Auftragskiller musste ein eigenes PR-Team beschäftigen, das für ihn Reklame machte.
    »Jetzt habe ich deine Aufmerksamkeit, was, Joe? Warum, glaubst du, sollte deine Freundin Angelina wohl den Dänen anfordern?«
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.« Kurtz trank seinen Kaffee aus. Big Daddy kam herein, füllte die Tasse nach, stellte einen weiteren Kaffeebecher vor Rigby hin, füllte ihn ebenfalls mit flüssigem Koffein und ging zurück ins Hinterzimmer.
    »Was glaubst du, warum, Joe?«, wiederholte Rigby. Sie klang plötzlich ungemein nüchtern.
    Er sah sie an. Seine Augen verrieten nichts.
    »Und wenn es nicht dein weiblicher Kumpel oder ihr neuer Freund Gonzaga waren, die diesen Europäer geholt haben, Joe? Hast du daran schon gedacht?«
    Ihm lag die Frage auf der Zunge, wovon sie redete, aber er würde sie nicht stellen. Noch nicht.
    »Hast du irgendwelche Feinde, die deinen Skalp wollen, Joe Kurtz? Ich meine, abgesehen von Big Bore Redhawk natürlich.« Sie trank einen Schluck Kaffee, verzog das Gesicht und stellte die Tasse ab. »Komisch, das mit Big Bore, nicht wahr?«
    »Was meinst du?«
    Sie wirkte überrascht. »Oh, stimmt, wir haben es dir noch nicht gesagt . Die Highway Police von Pennsylvania rief uns gestern Abend an, um uns mitzuteilen, dass unser indianischer Freund in einem Waldstück hinter einem Howard Johnson’s an der Erie-Ausfahrt der Interstate 90 gefunden wurde. Mit einer Kugel – neun Millimeter – in der linken Schläfe. Der Gerichtsmediziner sagt, er sei etwa um zehn Uhr gestern Vormittag erschossen worden. Zehn Uhr, Joe.«
    »Was ist damit?«
    »Aufgrund eines riesigen glücklichen Zufalls ist das genau der Zeitpunkt, an dem du mit mir zu diesem Schwachsinnstreffen im Broadway Market verabredet warst«, knurrte Rigby und lief rot an. Ihre braunen Augen sahen wütend aus.
    »Willst du damit andeuten, dass ich dich als Alibi missbraucht habe, Rigby?«
    »Ich will damit sagen, dass du schon immer ein Mistkerl warst, aber früher warst du nicht so verdammt gerissen «, blaffte die Polizistin. »Ich hasse gerissene Gauner. Die gehen mir auf die Titten.«
    »Und was für reizende …«, setzte Kurtz an und hielt die Klappe, als er den Blick in ihren Augen und den heißen Kaffee in ihrer Hand bemerkte. »Was wolltest du gerade über diesen Dänen sagen?«
    »Ich wollte fragen, wer das Geld und ein Motiv hat, um einen der gefragtesten europäischen Auftragskiller in unsere verschlafenen Gefilde zu locken«, versetzte Rigby. Ihrer Stimme waren Alkohol und Müdigkeit kaum noch anzumerken. »Willst du darauf eine Antwort geben, Joe?«
    »Ich gebe auf.«
    »Das solltest du. Das solltest du.« Rigby packte den Kaffeebecher, als wollte sie sich daran aufwärmen, hielt ihr Gesicht darüber und ließ den Dampf ihre Wangen

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