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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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ein PSV.«
    Panzer für Snobistische Vollidioten?, spekulierte Kurtz. Laut fragte er: »PSV?«
    »Personal Security Vehicle.« Kennedy klopfte mit der Handfläche gegen die Fahrertür. »Kevlar-Türfüllungen. 32 Millimeter dickes Spectra-Shield-Panzerglas an Windschutzscheibe, Seitenfenstern und Sonnendach. Freisprechanlage und Transponder im Inneren. Außerdem ein potenter 6-Liter-V8-Motor von GM unter der Haube, der locker 425 Pferdestärken leistet.«
    »Cool«, meinte Kurtz und versuchte, seine Stimme wie die eines enthusiastischen 14-Jährigen klingen zu lassen.
    »Mein Privatwagen ist ein Porsche 911 Turbo«, plauderte Kennedy fröhlich weiter, »aber ich fahre manchmal den Laforza, wenn ich Kunden besuche. Unsere Agentur erhält einen kleinen Rabatt von den Leuten in Escondido, wenn wir ihnen neue Käufer vermitteln.«
    »Was würde so einer für eine Lücke in mein Konto reißen?«, erkundigte sich Kurtz höflich. Er trat gegen den linken Vorderreifen. Es tat weh. Damit hatte er seine gesamte automobile Sachkenntnis in die Waagschale geworfen.
    »Das ist ein PSV-L4«, erklärte ihm Kennedy geduldig. »Ein Spitzenmodell. Wenn ich Ihnen einen Rabatt beschaffe, oh … so um die 139.000 Dollar.«
    Kurtz nickte. »Ich werde darüber nachdenken. Muss erst mit der Chefin reden.«
    »Also sind Sie verheiratet, Mr. Kurtz?« Kennedy ging wieder auf das Reihenhaus zu und Kurtz folgte ihm bis zum Bürgersteig.
    »Eigentlich nicht«, enthüllte Joe.
    Kennedy blinzelte und verschränkte die Arme. Er mag wie James Bond aussehen, dachte Kurtz , aber intellektuell kommt er mir nicht ganz so beweglich vor wie der Agent im Geheimdienst Ihrer Majestät.
    Wie in einer verzögerten Reaktion lachte Kennedy zweimal kurz auf. Es war einer dieser lauten, lockeren, unbefangenen Heiterkeitsausbrüche, die jeder liebte. Kurtz hätte den Kopf des Mannes in diesem Moment am liebsten mit einer Schaufel bearbeitet.
    »Also, was treibt Sie hier in Pegs Nachbarschaft, Mr. Kurtz?« Der Ton des Sicherheitsmannes klang nicht eine Spur aggressiv, sondern lediglich freundlich und neugierig.
    »Ich wette, Sie können es mir verraten«, entgegnete Kurtz. Dieser Typ fährt einen Porsche 911 Turbo. Er gehört zu dem Club, den Tom Wolfe die »Masters of the Universe« getauft hat.
    Kennedy nickte, grübelte eine gefühlte Minute darüber nach und sagte dann: »Sie denken noch immer wie ein Privatdetektiv. Sie machen sich Gedanken über die Schießerei und fragen sich, ob in Pegs Haus möglicherweise ein Hinweis zu finden ist.«
    Kurtz riss in gespieltem Erstaunen seine Augen auf, als versetzten ihn Kennedys Kombinationskünste in einen Zustand bewundernder Schockstarre.
    »Aber Sie haben doch nicht ernsthaft überlegt, dort einzubrechen, oder, Mr. Kurtz?« Kennedys blendend weißes Lächeln nahm der Frage ihre Spitze. Es war ein Lächeln, dachte Kurtz, dass man mit Fug und Recht als ansteckend bezeichnen konnte. Kurtz hasste ansteckende Sachen wie die Pest.
    Kurtz grinste zurück, ohne zu befürchten, dass jemand seine finstere Zurschaustellung von Humor für ansteckend halten könnte. »Nein. Ich habe in Attica genug Knasterfahrung für den Rest meines Lebens gesammelt. Ich war nur gerade in der Gegend und – wie Sie ganz richtig erkannt haben – dachte über die Schießerei nach.«
    Als Privatdetektiv habe ich immer vor den Häusern von Opfern herumgestanden und versucht, übernatürliche Schwingungen aufzufangen, schoss es Kurtz durch den Kopf, aber er sprach es nicht laut aus. Das wäre dann doch etwas zu viel des Guten gewesen, selbst für jemanden, der so selbstzufrieden und begriffsstutzig wirkte wie Brian Kennedy.
    »Wollen Sie mit reinkommen?«, schlug Kennedy vor, warf einen Schlüsselring in die Luft und fing ihn wieder auf. »Ich wollte ein paar Versicherungspapiere und andere Unterlagen holen, die das Krankenhaus braucht. Ich glaube nicht, dass Peg etwas dagegen gehabt hätte, wenn ich Sie hereinlasse.«
    Kurtz fiel die Vergangenheitsform im letzten Satz auf. War O’Toole gestorben? Das Letzte, was er gehört hatte, war, dass sie künstlich beatmet wurde.
    »Sicher«, erwiderte er und folgte Kennedy ins Innere des Hauses.

KAPITEL 22
    Und wie sah es in O’Tooles Apartment aus?«, fragte Arlene, als sich Kurtz am späten Samstagnachmittag im Büro blicken ließ. »Lagen irgendwelche Hinweise einladend auf dem Fußboden verstreut?«
    »Nur Hinweise auf ihre Persönlichkeit.«
    »Inwiefern?« Arlene klopfte die Zigarette am Aschenbecher

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