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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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Überführung. Sie wird direkt hinter den Mauthäuschen am Eingang des Konsumpalasts abgesetzt.«
    Kurtz brauchte nur eine Sekunde, um die Andeutung zu verstehen. Sie brachten sie über die Rainbow Bridge, kurz unterhalb der Niagarafälle, ins Land. Und zwar schon in zwei Tagen. Die Rainbow Mall lag in der Nähe der ersten Ausfahrt nach dem Grenzübergang.
    »Wer holt sie ab?«, fragte Kurtz.
    »Niemand holt sie ab. Sämtliche Freunde auf dieser Seite haben sich anderen Aufgaben zugewandt.« Übersetzung: Goba ist tot. Jeder Deal, den wir mit ihm hatten, starb mit ihm. Wir behalten das Geld, das er uns gezahlt hat, und sie muss selber sehen, wie sie klarkommt.
    »Warum wird die Lieferung nicht storniert?«
    »Zu spät.« Baby Doc führte es nicht weiter aus, aber vermutlich bedeutete es lediglich, dass es niemanden juckte.
    »Wie viel hat unser Freund für diese Großzügigkeit entrichtet?« Goba hatte in einer Autowäscherei gearbeitet und war noch nicht lange genug aus dem Gefängnis heraus, um größere Reserven anzusparen.
    Er hörte, wie Baby Doc zögerte. Das waren recht viele potenziell schädliche Informationen, die Kurtz im Austausch gegen nichts weiter als ein Versprechen zukünftiger Gefälligkeiten einforderte. Andererseits wusste er, was Kurtz für seinen Vater getan hatte.
    »15. Für jede Seite.«
    30.000 Dollar für die Dokumente und den Schmuggel, aufgeteilt zwischen Baby Docs Leuten und der kanadischen Schleuserbande.
    »Okay, danke«, sagte Kurtz. »Ich schulde Ihnen was.«
    »Ja, das tun Sie.« Baby Doc unterbrach die Verbindung.
    Peg O’Tooles Reihenhaus war weitaus ansehnlicher als das von Rigby King – erbaut aus Ziegelsteinen, mit zwei Etagen und großen Sprossenfenstern bildete es einen Komplex mit drei weiteren Gebäuden. Eine viertürige Garage lag etwas zurückgesetzt von der Straße und ausgewachsene Bäume beschatteten den kleinen Hof. Die Wolken hingen grau und niedrig am Himmel, der Wind blies eisig und die letzten Blätter wurden von den Bäumen gerissen wie die letzten Überlebenden von der gekenterten Titanic .
    Kurtz fand einen Parkplatz und ging über die Straße, um das Haus genauer in Augenschein zu nehmen. Er hatte sein Einbruchswerkzeug griffbereit auf dem Rücksitz des Pinto liegen, war sich aber noch nicht sicher, ob er wirklich davon Gebrauch machen wollte. Seine Kopfschmerzen machten ihm wie immer nachmittags stärker zu schaffen und er musste die Augen zu Schlitzen verengen, um halbwegs klar denken zu können.
    Als er so mit zusammengekniffenen Augen herumstand, ertönte eine Männerstimme: »Hey, Mr. Kurtz!«
    Joe wirbelte herum, die Hand bereit, nach der 38er im Holster unter seinem Kapitänsmantel zu greifen.
    Officer O’Tooles Verlobter, der Gebäudesicherheits- und Personenschutzexperte Brian Kennedy, stieg aus einer orangeroten Geländelimousine, lief über die Straße und streckte ihm die Hand entgegen. Kurtz schüttelte sie und fragte sich, was zur Hölle das zu bedeuten hatte. War Kennedy ihm etwa hierher gefolgt?
    »Wie gefällt er Ihnen?«, fragte Kennedy und drehte sich mit einer überschwänglichen Geste zur Seite.
    Kurtz brauchte einen Moment, bis er erkannte, dass der stattliche junge Mann von seinem Geländewagen redete. »Yeah«, entgegnete Kurtz stupide und folgte Kennedy zurück über die Straße zu dem großen SUV. Er hatte sich schon gefragt, ob seine Wachsamkeit und Beobachtungsfähigkeit unter der dämlichen Gehirnerschütterung gelitten hatten, und jetzt besaß er Gewissheit. Wenn sich jemand an ihn anschleichen und einen zweieinhalb Tonnen schweren Geländewagen hinter ihm parken konnte, während er vor sich hinträumte, war es um seine Wachsamkeit offenbar nicht gut bestellt.
    Als hätte er seine Gedanken gelesen, sagte Kennedy: »Ich habe hier geparkt und einen interessanten Bericht auf NPR zu Ende gehört. Ich wollte gerade in Pegs Apartment gehen, als ich Sie ankommen sah. Jetzt sagen Sie schon: Gefällt er Ihnen?«
    Er redete immer noch von seinem Geländewagen. »Ja. Was ist das für einer?« Das Symbol am hohen Kühlergrill war ihm unbekannt. Es interessierte Kurtz einen Scheißdreck, um was für eine Marke es sich handelte, aber er wollte, dass Kennedy noch ein bisschen weiterredete. Das gab seinem gequälten Gehirn Zeit, sich eine plausible Erklärung auszudenken, weshalb er vor dem Haus der im Sterben liegenden Peg O’Toole herumlungerte.
    »Laforza«, meinte Kennedy. »Limitierte Sonderauflage aus Escondido. Es ist kein SUV, sondern

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