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Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller

Titel: Kalt wie Stahl - Der 3 Joe Kurtz Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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den Himmel und der Wind aus Nordwesten schickte eine kalte Brise. Es fühlte sich an wie Ende Oktober in Buffalo, fand Kurtz.
    »Hast du morgen frei?«, wollte er wissen.
    »Ja. Ich habe die letzten fünf Wochenenden Dienst geschoben und jetzt, wo der Fall von dir und O’Toole offiziell zu den Akten gelegt wird und sich die Gerichtsmedizin um die toten Schwulen kümmert, habe ich morgen frei. Warum?«
    »Hast du Lust, mit mir runter nach Neola zu fahren?« Noch während er die Worte aussprach, wunderte Kurtz sich, dass er den Vorschlag gemacht hatte.
    Rigby sah genauso überrascht aus. »Neola? Die kleine Stadt an der Grenze zu Pennsylvania? Warum willst du …?« Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich. »Oh, das ist da, wo Major O’Toole und der vietnamesische Colonel gelebt haben, bevor sie in den Ruhestand gingen und in wärmere Gefilde zogen. Was hast du vor, Joe? Willst du dich für die nächtlichen Ohrfeigen revanchieren und brauchst ein bisschen Rückendeckung, wenn du dich mit einem 70-Jährigen in seinem Rollstuhl anlegst?«
    »Nicht ganz«, korrigierte Kurtz. »Es gibt da unten etwas, das ich gerne überprüfen möchte, und ich dachte, es könnte eine nette Fahrt werden. Wir sind bis zum Einbruch der Dunkelheit wieder zurück.«
    »Eine nette Fahrt«, wiederholte Rigby, ihrem Tonfall nach zu urteilen hatte Kurtz in einer fremden Sprache zu ihr gesprochen. »Sicher, was soll’s. Warum nicht? Wann?«
    »Morgen früh um acht?«
    »Klar, sicher. Ich trinke noch ein bisschen und falle früh genug ins Wachkoma, dann bin ich topfit für unser Picknick.« Sie schüttelte den Kopf, als wäre sie von ihrer eigenen Idiotie verwirrt, schlug die Beifahrertür zu und trottete ins Haus.
    Kurtz, selbst verwirrt, legte den Gang ein und fuhr davon.

KAPITEL 21
    Kurtz fuhr gerade auf der Sheridan nach Osten, als sein Telefon klingelte. Er fischte es aus der Tasche seines Mantels und drückte die Taste zur Rufannahme, während er einer alten Frau, die mit ihrem Pontiac Schlangenlinien fuhr, auswich. Nur das Freizeichen. Ein Telefon meldete sich in seiner anderen Tasche.
    »Mist.« Er hatte versehentlich Gonzagas Handy abgenommen. Er fand sein eigenes Gerät.
    »Ich habe einige der Informationen, die Sie wollten.« Es war Baby Doc.
    »Das ging aber schnell«, staunte Kurtz.
    »Ich wusste nicht, dass es lange dauern soll«, antwortete Baby Doc. »Das hätte mehr gekostet. Wollen Sie es hören oder nicht?«
    »Ja.«
    »Die Leute, mit denen ich geredet habe, haben Mr. G. nicht die Metallwaren, nach denen Sie gefragt haben, verkauft.«
    Kurtz bog von der Sheridan links ab und übersetzte: Baby Docs Leute haben Yasein Goba nicht die bei der Schießerei verwendete 22er angedreht.
    »Aber diese Leute, die ich erwähnte, standen in Kontakt zu Ihrem Freund.«
    »Reden Sie weiter«, meinte Kurtz. Er hielt nach den Hausnummern in dieser etwas gehobeneren Wohngegend südlich des Sheridan Drive Ausschau. Die Bäume waren höher als in Rigbys Viertel, die Straßen ruhiger. Der Wind blies kräftig und wehte gelbe und rote Blätter vor seinem langsam fahrenden Pinto über die Straße.
    »Die Leute wurden gebeten, ein paar spezielle Schreibarbeiten für eine Bekannte von ihm zu erledigen«, erklärte Baby Doc.
    Gefälschtes Visum?, überlegte Kurtz. Pass?
    »Was für eine Bekannte?«, hakte er nach.
    »Eine liebreizende junge Frau namens Aysha. Die Verlobte unseres verstorbenen Freundes. Wie sich herausstellte, kommt sie Sonntagnacht aus dem Norden zu Besuch. Offensichtlich hat niemand ihre Leute über die neuen Entwicklungen in Kenntnis gesetzt. Wahrscheinlich, weil sie sich irgendwo auf dem Land aufhalten.«
    Gobas Verlobte Aysha soll über die kanadische Grenze ins Land gebracht werden. Weder sie noch die Schmuggler haben in Kanada, wo sie sich versteckt halten und auf den vereinbarten Zeitpunkt warten, etwas von Gobas Tod gehört.
    »Wie spät? Wo?«, bohrte Kurtz.
    »Sie wollen viel wissen, dafür, dass Sie nur wenig als Gegenleistung bieten«, beklagte sich Baby Doc.
    »Setzen Sie’s mit auf die Rechnung.« Kurtz wusste, dass sein Angebot, den Gefallen zurückzuzahlen, früher oder später eingefordert werden würde. Er hatte sich heute auf reichlich viele Verbindlichkeiten eingelassen. Er hoffte, dass der Gefallen für Baby Doc keinen Flug in den Iran beinhaltete, weil dort noch jemand erschossen werden sollte.
    »Sonntag um Mitternacht«, verriet Baby Doc. »Blauer 1999er Dodge Intrepid mit Ontario-Kennzeichen. Die mehrfarbige

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