Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalt

Kalt

Titel: Kalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
Vom Netzwerk:
Bier, Wein, etwas ohne Alkohol? «, sagte Lantern.
    » Wer ist in meinem Wagen verbrannt? «, fragte Jilly.
    » Ein unglückseliger Motelgast, der mir zufällig über den Weg gelaufen ist «, sagte Proctor. » Er hatte etwa meine Größe. Nachdem ich ihn getötet hatte, habe ich ihn mit meinem Ausweis, meiner Armbanduhr und ein paar anderen Dingen ausgestattet. Als ich mich vor einer Woche auf die Flucht begeben habe, hatte ich speziell für diesen Zweck eine kleine Bombe dabei – nur eine geringe Sprengladung, hauptsächlich eingedicktes Benzin. Die habe ich mit einer Fernbedienung gezündet. «
    » Wenn niemand etwas zu trinken will «, sagte Lantern , » werde ich es mir allein gemütlich machen. «
    Er ging zu einem Sessel, von dem aus er die Szene beobachten konnte, und nahm ein Glas Weißwein von einem Tischchen, das daneben stand.
    Die anderen blieben stehen.
    » Eine Autopsie könnte beweisen, dass der arme Kerl in meinem Auto jemand anders war als Sie «, sagte Jilly.
    Proctor zuckte die Achseln. » Natürlich. Aber als die Gentlemen in den schwarzen Suburbans mir immer dichter auf den Fersen waren, hat der große Knall sie doch abgelenkt, oder etwa nicht? Mit diesem Täuschungsmanöver habe ich ein paar Stunden gewonnen und damit die Gelegenheit zu entkommen. O ja, ich weiß, es ist verachtenswert, das Leben eines unschuldigen Menschen zu opfern, um einige Stunden oder Tage für sich selbst zu gewinnen, aber in meinem Leben habe ich schon Schlimmeres getan. Ich habe … «
    Jilly unterbrach Proctors ermüdende Selbstanklage kurzerhand. » Wer sind diese Kerle in den schwarzen Kombis eigentlich? «
    » Söldner. Manche waren früher bei den russischen Speznaz, andere sind ehemalige Mitglieder der amerikanischen Delta Force, die auf die schiefe Bahn geraten sind. Alle stammen sie aus Spezialeinheiten irgendeines Landes. Sie arbeiten für den, der am meisten bietet. «
    » Und für wen arbeiten sie jetzt? «
    » Für meine Geschäftspartner «, sagte Proctor.
    » Wenn ein Mensch sich so unbeliebt macht, dass man eine ganze Armee aufbietet, um ihn zur Strecke zu bringen, ist das eine ganz schöne Leistung «, kommentierte Parish Lantern von seinem Sessel aus.
    » Meine Partner sind extrem reiche Leute, Milliardäre, die mehrere große Banken und Konzerne besitzen oder lenken. Als ich mit meinen Versuchspersonen allmählich einen gewissen Erfolg hatte, ist meinen Partnern plötzlich klar geworden, dass ihr persönliches Vermögen und das ihrer Firmen durch endlose, milliardenschwere Schadenersatzforderungen gefährdet sein könnte, falls etwas … danebenging. Die Zahlungen hätten selbst die Unsummen in den Schatten gestellt, mit denen man die Tabakindustrie geschröpft hat. Deshalb wollten sie all meine Projekte einstellen und meine Forschungsergebnisse vernichten. «
    » Was ist denn danebengegangen? «, fragte Dylan beklommen.
    » Gehen Sie nicht die gesamte traurige Litanei durch wie mir gegenüber «, schlug Lantern vor. » Erzählen Sie doch einfach von Manuel. «
    » Manuel, ein fetter, wütender Psychop ath«, sagte Proctor. »Ich hätte ihn nie als Versuchsperson annehmen sollen. Wenige Stunden nach der Injektion hat er die Fä higkeit entwickelt, mit seinen mentalen Kräften Brände zu entfachen. Leider hat es ihm zu viel Vergnügen bereitet, Dinge zu verbrennen … Dinge und Menschen. Er hat eine Menge Schaden angerichtet, bevor man ihn zur Strecke bringen konnte. «
    Dylan wurden die Knie weich, und er hätte sich fast auf einen Sessel gesetzt, aber dann musste er an seine Mutter denken und blieb stehen.
    » Wo um Himmels willen haben Sie Leute für solche Experimente aufgetrieben? «, fragte Jilly.
    Das träumerische Lächeln wurde etwas schief. » Das waren Freiwillige. «
    » Was für Idioten waren denn freiwillig bereit, sich Nanomaschinen ins Gehirn pumpen zu lassen? «
    » Ich sehe, Sie haben ein bisschen recherchiert. Allerdings haben Sie dabei gewiss nicht herausgefunden, dass wir insgeheim Experimente an Menschen durchgeführt haben, und zwar in einem Labor in Mexiko. Dort sind die Behörden noch immer leicht zu bestechen. «
    » Und billiger als unsere besten Senatoren «, ergänzte Lantern trocken.
    Proctor setzte sich auf die Kante eines Sessels, hielt den Revolver jedoch weiter auf die drei gerichtet. Er sah erschöpft aus. Offenbar war er ohne Rast aus Arizona hierher gekommen. Sein gestern noch rosiges Gesicht war grau und wirkte abgespannt. » Die Freiwilligen waren Sträflinge,

Weitere Kostenlose Bücher