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Kalte Schulter - heisse Kuesse

Kalte Schulter - heisse Kuesse

Titel: Kalte Schulter - heisse Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hyatt
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betrat.
    Dave, sein Vorarbeiter, stand auf und zog am Nebentisch einen Stuhl für Chastity heraus. Die schien regelrecht durch den Raum zu gleiten. Dann blieb sie am Tisch stehen.
    „Ihr macht euren Job hier wirklich gut.“ Sechs Männer begannen gleichzeitig, ihr zu erzählen, was sie getan hatten. Gabe sah fasziniert und bewundernd zu. Es war erstaunlich, wie leicht Chastity die Männer um den kleinen Finger wickelte.
    Nach ein paar Minuten gelang es ihm, sie an den anderen Tisch zu manövrieren, bevor die Männer noch auf die Idee kamen, ihre Stühle zusammenzurücken, um ihr Platz zu machen und sie vollkommen zu beschlagnahmen.
    Adam kam mit dem Essen. Gabe hatte erwartet, dass er ihnen den warmen Lammsalat bringen würde, den auch die Männer aßen, doch nach einem Blick auf Chastitys Teller stellte er entsetzt fest, dass der Küchenchef, der seine Ausbildung in Paris gemacht hatte, ihr Makkaroni mit Käse brachte. Verblüfft schaute er Adam an, der mit ausdrucksloser Miene dastand. Obwohl er ihm von Chastitys Bemerkung berichtet hatte, wäre Gabe nie auf die Idee gekommen, dass sie seinen sonst so gelassenen Chefkoch so treffen würde.
    Eine kleine Falte erschien auf Chastitys Stirn, und dann lachte sie laut heraus. Sie sah zu Adam auf, der jetzt bis über beide Ohren grinste.
    Zu Gabes großer Überraschung stieß Chastity ihren Stuhl zurück und fiel seinem Koch um den Hals. Adam schloss sie in die Arme und drückte sie fest an sich – viel zu fest, wie Gabe fand.
    Endlich löste Chastity sich von Adam, strahlte ihn an und schüttelte verwundert den Kopf. „Wow. Schau dich an.“ Sie jedenfalls musterte ihn ausgiebig, also folgte Gabe ihrem Blick und versuchte herauszufinden, warum sie so begeistert war. Doch er sah nur Adam, einen Halbmaori, der mit seinem langen, dunklen Haar, dem goldenen Ohrring und dem Tattoo auf dem Oberarm ein wenig verwegen aussah. Sicher gab es Frauen, die solche Typen attraktiv fanden. Aber er hätte wirklich nicht erwartet, dass Chastity zu diesen Frauen gehörte. Zudem sah Adam nicht sonderlich reich aus, obwohl dieser Eindruck täuschte. Seine Restaurants waren nicht nur in Neuseeland überaus erfolgreich gewesen, sondern auch in London.
    „Dieses Wow gebe ich gern zurück“, meinte Adam und zog an einer ihrer Locken. „Hätte Gabe mir nicht schon vorher deinen Namen verraten, hätte ich dich nicht wiedererkannt. Von dem schlaksigen, ungelenken Mädchen von früher ist jedenfalls nichts mehr übrig geblieben. Aber die Bemerkung mit den Makkaroni mit Käse hat dich verraten.“
    „Nimm dir einen Stuhl, Adam“, sagte Gabe. „Ganz offensichtlich habt ihr beiden euch einiges zu erzählen.“ Erleichtert nahm er zur Kenntnis, dass die beiden sich von früher kannten und sich seitdem anscheinend nicht mehr gesehen hatten. Vielleicht bot sich so die Gelegenheit, mehr über Chastity zu erfahren.
    „Tut mir leid, keine Zeit.“ Adam nickte in Richtung Küche. „Ich habe noch einiges zu tun.“ Er griff nach Chastitys Teller. „Ich bringe dir dein richtiges Essen.“
    Chastity hielt den Teller mit beiden Händen fest. „Was, ich soll auf das Gericht verzichten, mit dem alles angefangen hat? Auf keinen Fall.“
    Adam lächelte und zog noch einmal an ihren Haaren. „Wollen wir morgen reden?“
    „Gern.“
    Chastity sah Adam nach, als er zurück in die Küche ging, und Gabe beobachtete Chastity, die aussah, als würde sie in Erinnerungen schwelgen. Langsam drehte sie sich zu ihm um, und der Ausdruck auf ihrem Gesicht verschwand. Mit einem kleinen Kopfschütteln wurde sie wieder die Unnahbare.
    Gabe hätte viel lieber die andere Chastity kennengelernt.
    Sie probierte die Pasta, und das Lächeln kehrte zurück. Als sie bemerkte, dass Gabe sie musterte, erklärte sie: „Adam und ich sind im selben Ort aufgewachsen.“
    „Ich habe doch neulich gesagt, dass meine Mutter auch eine andere Seite hätte, erinnerst du dich? Das ist gar nichts im Vergleich zu dir.“
    Chastity ignorierte die Bemerkung. „Er hat es damals nicht leicht gehabt. Man erwartete immer das Schlechteste von ihm und seiner Familie.“ Sie lachte leise und ein wenig traurig. „Allzu häufig hat er diesen Erwartungen entsprochen. Er ist ein paar Jahre jünger als ich, hat aber immer versucht, älter und härter zu wirken. Eines Tages habe ich ihn am Strand gefunden, da war es mit der Härte vorbei. Er war verprügelt worden. Da ich es auch nicht so leicht hatte, haben wir angefangen, darüber zu reden, wie wir

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