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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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wärmere Gebiete tragen, können Sie wieder den Versuch starten, Ihrer Mutter …«
    »Ja, ja, ich habe schon verstanden. Also wollen Sie das Virus verdampfen, richtig? Und dazu kommt nur eine thermonukleare Explosion in Frage.«
    Wieder der Knall von der geplatzten Kaugummiblase. Snake schluckte. »Atombombe, ja?«
    »Ganz recht, Herzchen«, sagte Eileen. »Die Gorbatschow verfügt über ein Arsenal Marschflugkörper, von denen einige nukleare Gefechtsköpfe tragen. Drei davon an strategischen Punkten der Insel gezündet, würden alles Leben verdampfen, das sich darauf befindet.«
    »Und wahrscheinlich die ganze Insel im Meer versenken«, sagte Dallmer.
    Eileen nickte. »Das könnte passieren.«
    Snake beugte sich vor und tippte auf den Wandmonitor, der ein Bild des Radarechos über eine schematische Kartendarstellung der Insel legte. Gleichzeitig hatte der Pilot auch die Wärmesignaturen der Schneemobile überspielt. Sie sahen die vier roten Punkte auf der Karte, die sich ihren Weg durch den Schnee über einen Gebirgspass bahnten, um zum U-Boot im Norden zu gelangen.
    »Wir werden wohl schlecht anklopfen können«, sagte die Frau und kaute weiter ihren Kaugummi. »Wie haben Sie sich das Entern des Bootes vorgestellt?«
    »Ich dachte Sie wären die strategischen Experten hier«, sagte Eileen.
    Sie hatte sehr wohl schon eine Idee, wollte aber nicht unbedingt durchblicken lassen, dass Sie selbst bei den Marines gedient hatte, ehe sie zur NSA und später zu Homeland Security kam. Für Special Agent Cathryn Richardson galt das nicht – und niemand der Marines brauchte irgendwelche Details aus ihrem Leben zu kennen, die möglicherweise zu Eileen Hannigan zurückverfolgt werden konnten.
    Eileen sah Dallmer an, der stirnrunzelnd auf den Bildschirm blickte.
    »Die werden den Hubschrauber sichten und abtauchen oder uns mit ihren Iglas vom Himmel holen.«
    »Iglas?«, fragte Gwen.
    »So ähnlich wie Stinger-Flugabwehrraketen.«
    Snake schnalzte mit der Zunge. »Sieht aus wie eine Panzerfaust. Heißt bei uns Grinch. Die Russen nennen es Igla.«
    »Der Konvoi«, sagte Eileen und hoffte, sie half Dallmer damit auf die Sprünge.
    »Die einzige Möglichkeit«, sagte der Capitan. »Daran hab ich auch schon gedacht. Aber wir müssen das optimal abpas… Dort!« Er deutete auf den Schirm. »Die bewegen sich durch den Pass, kommen allerdings nur langsam voran, weil sie nur natürliche Gegebenheiten ausnutzen können.«
    »Ich nehme an, das ist der Weg, den sie auch hergekommen sind.« Eileen folgte Dallmers Finger auf dem Display.
    »Sie müssen aber auch einen Teil ihrer Leute zu Fuß durch den Pass geschleust haben. Mehr als vier dieser Schneemobile wird ihr Boot nicht aufnehmen können. Und das sind nur Einmannfahrzeuge. Maximal könnte noch jemand zusätzlich mitfahren, aber das wäre es auch schon. Wenn wir sie mit dem Sea Knight hier«, er deutete auf eine Stelle, an der der Pass sich durch eine zerklüftete Formation schlängelte, ehe er wieder in offenes Terrain mündete, »abfangen könnten, würde man auf dem Boot nichts bemerken.«
    »Gute Idee.« Eileen lächelte. Das war auch ihr Plan gewesen.
    »Wir sollten uns aber beeilen«, sagte Dallmer. »Wir müssen von Südosten anfliegen und diesen Gipfel umkreisen, sonst hören uns die Russen auf den Schneemobilen.«
    »Wählen Sie drei zusätzliche Teammitglieder aus, Captain. Ich bin ihr fünfter Mann bei dieser Partie.«
    »Das halte ich für keine gute Idee, Agent, meine Männer und ich …«
    »Das war keine Bitte, Dallmer.«
    »Das ist eine MilOp, Ma’am, das FBI hat hier …«
    Ehe er den Satz vollenden konnte, entwand Eileen Dallmer die MP7, ließ das Magazin ausschnappen, prüfte es, rammte es zurück in den Schacht und riss den Verschlussbügel zurück. Die Waffe war feuerbereit.
    »Noch Fragen?« Sie grinste und reichte Dallmer das Gewehr zurück. »Krieg ich jetzt eine Kanone?«
    Dallmer hob eine Braue. Dann nickte er mit dem Kinn in Richtung eines Privates, der widerwillig seine MP7 an Eileen aushändigte.
    19:03 Uhr
     
    Der Sea Knight bewegte sich dicht unterhalb der Gipfelhöhe und unterflog das Radar des U-Bootes. Er näherte sich aus südöstlicher Richtung der Passwindung, setzte über die Bergzinne hinweg und ging tiefer in die Schlucht hinein. Schnee wurde von den Rotorblättern aufgewirbelt, als die Seitentür des Helikopters geöffnet wurde. Fünf Seile wurden in die Tiefe geworfen. Kurz darauf folgten fünf in Schneeanzüge gehüllte Körper, die sich

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