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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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über das Gesicht.
    »Ich bin Captain Dallmer vom USMC . Und Ihr Name ist?«
    »Markus. Markus de Vries.«
    18:10 Uhr
     
    Der Himmel war sternenklar, und der Halbmond stand am Firmament. Das Funkeln wurde auf dem Schnee und Eis mit einem solchen Glitzern reflektiert, als hätte jemand hunderttausend Glühbirnen in der weißen Bodendecke versteckt und ließe diese nun abwechselnd aufleuchten.
    Eileen Hannigan war direkt nach Mrs Stylez aus der Höhle gestürmt. Während Gwen ihre Meldung durch den Funkäther absetzte, rannten beide weiter durch den Schnee in südlicher Richtung.
    »Sind alle erledigt?«, fragte Gwen atemlos und blickte Eileen mit einem besorgten Blick an.
    Diese schüttelte nur den Kopf. »Kaum. Der Generator ist hinüber, aber wenn wir ihnen genug Zeit lassen, werden sie einen neuen vom U-Boot herschaffen und erneut das Störfeld errichten.«
    »Haben sie Leichen geborgen?«
    Eileen nickte. »Davon müssen wir ausgehen. Ich wollte sie ja rauslocken, aber Simmons hat uns die Arbeit abgenommen.«
    Sie rannten um eine Schneewehe. Dahinter fanden sie Fußspuren, die wieder zurück zur Höhle führten. Vermutlich ihre eigenen.
    »Süden?«, fragte Gwen.
    Eileen hob die Schultern. »Ein Kompass wäre hilfreich, aber darauf werden wir wohl verzichten müssen.«
    Sie streckte eine Hand vor, um von Gwen das Funkgerät zu nehmen, als neben ihr der Schnee aufspritzte. Eileen schubste Mrs Stylez und brachte sich selbst hinter einer Schneeanhäufung in Deckung. Keine Sekunde zu früh, denn dicht neben ihrem Fuß stieg der Schnee einer Fontäne gleich in die Höhe und rieselte dann in daumennagelgroßen Flocken zu Boden. »Die sind schneller, als ich dachte«, sagte Eileen.
    Sie spähte um die Ecke und sah mindestens vier oder fünf Gestalten in der Dunkelheit auf ihre Position zurennen. Immer wieder blitzte Mündungsfeuer auf.
    »Wir benutzen die Schneewehe als Deckung und laufen geradeaus weiter bis zu diesem Hügel dort.« Eileen deutete auf eine weiße Erhebung. Die Entfernung ließ sich schwer schätzen. Es konnten zweihundert Meter sein, vielleicht aber auch ein Kilometer.
    Die beiden rafften sich auf und rannten los. Sie kamen nicht einmal zwanzig Meter weit, ehe ihnen die ersten Kugeln um die Ohren flogen.
    »Runter!«
    Gwen Stylez ließ sich zu Boden fallen und rutschte durch den Schnee. Sie schien förmlich darin einzutauchen.
    Eileen spürte einen scharfen Stich am Oberarm. Ihr Bioanzug wurde zerfetzt, als ein Geschoss durchdrang. Sie biss die Zähne zusammen und ging auf die Knie. Nur ein Streifschuss, aber schmerzhaft genug. Sie sah zurück und erkannte die näher kommenden russischen Soldaten. Wenn sie bloß eine Waffe hätte, um sich zu verteidigen.
    Ein dumpfes Wummern weckte Hoffnung in ihr. Die Russen feuerten erneut. Eileen bedeutete Gwen, unten zu bleiben, und legte sich ebenfalls flach in den Schnee, um kein leichtes Ziel für die Soldaten zu bilden. Inzwischen schwoll das Wummern an und entpuppte sich als das Kreisen von Rotorblättern. Aus Süden war ein Hubschrauber im Anflug. Eileen hoffte, dass es die Marines waren. Sie stemmte sich hoch, rutschte aus und schlug wieder zu Boden. Im gleichen Moment fegte eine Salve über sie hinweg.
    Eileen robbte sich neben Gwen und nahm ihr das Funkgerät ab. Sie drückte die Sendetaste
    »Marine-Einheit, wo sind Sie?«
    »Wer ist da?«, kam eine blecherne Stimme zurück.
    Eileen drückte wieder die Taste. »Special Agent Cathryn Richardson vom FBI .«
    »Hier ist Captain Dallmer. Wir sind unterwegs zu Ihnen, Ma’am. Lassen Sie nur das Funkgerät eingeschaltet, damit wir Ihre Position anpeilen können.«
    »Wir stehen unter feindlichem Beschuss und uns ist die Munition ausgegangen!«
    »Verstanden, Agent. Wir sind gleich da.«
    Eileen packte Gwen und rollte sich mit ihr durch den Schnee aus der Schusslinie. Sie suchten Deckung hinter einer kleinen Wehe, die nicht einmal groß genug war, sie zu verbergen, wenn sie sich hingehockt hätten. Im Liegen jedoch bot sie ihnen zumindest etwas Schutz.
    Die Russen kamen hinter dem ersten Schneehügel hervor. Sie waren zu fünft. Als sie die Frauen nicht sofort sehen konnten, stürmten sie weiter. Auf ihren AK-108-Sturmgewehren waren Lampen montiert, deren Lichtkegel durch den frühen Abend über den Schnee tanzten. Einer davon streifte dicht über Eileens und Gwens Kopf hinweg.
    Das Wummern der Rotoren wurde so laut, dass auch die Russen sich plötzlich dem neuen Ziel zuwandten. Vor dem Sternenhimmel hoben sich

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