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Kalter Hauch (Ladykrimi) (German Edition)

Kalter Hauch (Ladykrimi) (German Edition)

Titel: Kalter Hauch (Ladykrimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Dean
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zu scherzen. »Es ging mehr schlecht als recht, denn das Pferd warf mich in einen Graben.«
    Miriam musterte mich aufmerksam. Mir fiel etwas seltsam Lauerndes in ihrem Blick auf. Zwar konnte man noch Verschmutzungen erkennen, doch den hauptsächlichen Dreck hatte ich ja auf dem Schloss der Hornsburys beseitigen können.
    »Es geschah hier in der Nähe«, erklärte ich. »Die Leute dort waren so großzügig, mir zu ermöglichen, den gröbsten Schmutz abzuwaschen.«
    »Ach? In der Nähe sagst du?«
    Mir fiel auf, dass ihr Gesicht jetzt noch mehr an Farbe verlor.
    »Ja, ein Stück hinter den Hügeln«, sagte ich und wies in imaginäre Ferne.
    »Das war sicher bei den Hornsburys«, sagte Miriam hastig. »Ist dir dort wer begegnet?«
    »Ich sagte es bereits«, erwiderte ich. »Im Garten waren einige Leute. Jemand bat mich ins Haus, ich meine, ins Schloss. Danach bin ich wieder gegangen.«
    »Und du hast mit niemandem gesprochen?«, bohrte Miriam. Ja, es war ein Bohren und Drängen. Ihr Atem ging direkt hastig, und ich glaubte Verwirrung und Unsicherheit zu bemerken.
    »Miriam, ich verstehe dich nicht«, versuchte ich das Thema zu beenden. »Wenn man um Hilfe bittet, ist es doch normal, dass man jemanden anspricht, oder nicht? Hätte ich das vielleicht nicht tun dürfen?«
    »Aber ja doch!«m, rief sie. Ihren Worten folgte ein hilfloses Gelächter. »Natürlich. Es ist doch selbstverständlich. Nur - es ist so, dass wir mit diesen Leuten nicht auf bestem Fuße stehen, wie ich dir ja anfangs andeutet hatte. Es ist wegen Peggy, du weißt ...«
    »Natürlich«, sagte ich. »Und doch verstehe ich nicht, weshalb du dich so sorgst. Was habe ich schließlich damit zu tun? Ich habe Peggy noch weniger gekannt als dich.«
    »Du hat ja recht«, sagte Miriam nach einer Weile. »Aber wenn ich den Namen Hornsbury höre, sehe ich rot.«
    Darüber musste ich mich wundern. Sofern Ronald Hornsbury die Wahrheit gesagt hatte, waren seine Schulden bezahlt. Miriam war sogar die Nutznießerin der Rückerstattung geworden. Oder hatte Miriam einen tieferliegenden Grund, diesen Mann zu hassen oder vielleicht - zu fürchten?
    Es wurde alles immer rätselhafter. Doch beschloss ich, zunächst zurückhaltend zu bleiben. Es wäre für mich ganz einfach gewesen, diese Sache zu beenden. Ich hätte nur abreisen brauchen, weiter nichts. Doch es gab etwas, das mich zurückhielt. Immer deutlicher witterte ich ein Geheimnis. Ich konnte es förmlich riechen und unter meiner Haut fühlen. Es ließ mir keine Ruhe.
    Pünktlich war ich zur verabredeten Zeit am verabredeten Ort. Und auch er war pünktlich. Ich fand, dass Ronald Hornsbury noch besser aussah als bei unserer ersten Begegnung. Mich störte nur das spöttische Glitzern in seinen Augen. Herablassende Männer kann ich auf den Tod nicht ausstehen. Sie fordern mich heraus und reizen Widerstand in mir.
    »Ich habe mir Zeit genommen, Miss Morrison«, sagte er. Auch in seiner Stimme schien etwas Unverschämtes zu liegen. Er ging neben mir her, schien sich ganz als Herr zu fühlen, und ich sah mich wieder mal am Ende meiner Weisheit angelangt. Etwas herausfinden wollte ich. Aber es schien mir zu plump, ihn einfach ausfragen zu wollen. So war ich heilfroh, als er nach einiger Zeit des Schweigens das Thema von selbst aufnahm.
    »Sicherlich hat Miriam kein gutes Haar an mir gelassen, nicht wahr?«, fragte er mich. Ich gab darauf keine Antwort. »Es wäre ihr sehr lieb gewesen, wenn ich Peggy geheiratet hätte«, fuhr er fort. »Miriam hat alles eingefädelt.«
    »Bedeutet das, dass sie ihre Schwester loshaben wollte?«
    »Man kann es nennen, wie man es will. Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass sich Miriam und Peggy, besonders in der letzten Zeit, nicht mehr gut verstanden hatten. Miriam hatte Landsbury geheiratet; Peggy war sozusagen übriggeblieben.«
    »Sie war also im Wege?«
    »Ich möchte keine Gerüchte ausstreuen«, schränkte Ronald Hornsbury vorsichtig ein. »Aber Sie können sich vorstellen, dass in Dienstbotenkreisen geklatscht wird. Eines der dortigen Mädchen ist mit einem unserer Kutscher eng befreundet. Es ging herum, dass Peggy für ihren Schwager mehr empfand, als nur die Zuneigung, die man gewöhnlich einem Schwager entgegenbringt.«
    »Sie hatte ein Verhältnis mit ihm?«, stieß ich erschrocken hervor.
    »Das habe ich nicht behauptet«, wehrte er energisch ab. »Aber es schien, als sei Miriam eifersüchtig auf Peggy gewesen. Ich weiß nur, dass Peggy nichts unversucht ließ, um diese

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