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Kalter Hauch (Ladykrimi) (German Edition)

Kalter Hauch (Ladykrimi) (German Edition)

Titel: Kalter Hauch (Ladykrimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Dean
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Glut der Eifersucht am Glimmen zu halten.«
    »Und mit Ihnen war sie verlobt?«, fragte ich sarkastisch und sah ihn von der Seite her an.
    »Verlobt!« Er stieß dieses Wort hervor, als würde er dessen wahre Bedeutung anzweifeln wollen. »Wie schon gesagt, Miriam hielt mich für eine gute Partie, die ihre Schwester machen sollte. Wir leben zwar nicht mehr im Mittelalter, aber Peggy fügte sich, denn sie war die Schlossherrin. Und das nur, weil sie drei Minuten früher als Peggy geboren war. Sonst wäre es umgekehrt gewesen. Alte Adelshäuser haben ihre Hausgesetze, die von den Mitgliedern in aller Regel respektiert werden.«
    »Wussten Sie, dass Peggy unfruchtbar war?«
    Er schien mit seiner Antwort zu zögern.
    »Doch«, bekannte er schließlich. »Aber es hat mir nichts ausgemacht. Selbst wenn Peggy keinen Erben hätte gebären können, wäre unsere Familie nicht ausgestorben. Daran lag es nicht, dass wir uns trennten.«
    »Woran dann?«
    »Peggy wollte mich nicht heiraten!«, stieß er hervor. »Sie deutete an, andere Pläne zu haben.«
    »Und trotzdem hat Sie Ihnen das Geld gegeben?«
    »Geliehen«, verbesserte Hornsbury. »Vertraglich besiegelt und auf eine vereinbarte Zeit. Miss Morrison, ich bezeichne mich als Ehrenmann. «
    »Und Sie haben Miriam das Darlehen zurückbezahlt? Warum? Peggy ist tot. Damit wäre der Anspruch erloschen!«
    »Miriam ist Peggys Erbin«, sagte Ronald Hornsbury trocken. »Ich konnte Peggy das Geld ja schlecht ins Grab nachreichen. Und ich möchte mir nicht nachsagen lassen, möglicherweise am Tode Peggys schuld gewesen zu sein.«
    So war es mir dargestellt worden. Aber ich sagte es ihm natürlich nicht.
    »Ich glaube sogar, dass Peggy mich verabscheut hat«, meinte er nach einer Weile. »Immer wieder verglich sie mich mit Kendal. Ken da, Ken dort. Es ging mir entsetzlich auf die Nerven. Ich fragte sie, welchem Mann das nicht auf den Wecker fällt, ständig einen Helden vorgehalten zu bekommen, der doch in Wahrheit nur ein normaler Mann ist?«
    Ich nickte dazu stumm. Doch, das konnte ich mir vorstellen.
    »Und der Selbstmord?«, fragte ich vorsichtig. »Hatte Peggy nie etwas angedeutet?«
    »Ich weiß nicht, ob ich es als Andeutung betrachten kann«, erwiderte Ronald nachdenklich. »Sie sagte einmal zu mir, dass man, wenn man etwas unbedingt wolle, es auch bekommen könne. Sogar durch das Reich der Toten!«
    Ein eiskalter Schauer überlief mich. Die Frage, die ich mir stellte, ging dahin, was Peggy über das Reich der Toten zu erreichen gedachte? Ich hatte keinerlei Vorstellungen.
    Miriam von ihrem »Thron«, wenn ich es mal so nenne, zu verstoßen, war ihr nicht möglich. Blieb die utopische Frage, ob Peggy von einer Art Wiedergeburt überzeugt war? Ich hielt es für an den Haaren herbeigezogen, dass ein Toter sich im Körper eines Lebenden fixieren und dort weiterexistieren kann. Es lag für mich außerhalb jeglicher Vorstellung. Und doch erinnerte ich mich der seltsamen Worte von Milly Burton, die auf etwas Ähnliches hingedeutet hatten.
    Gerne hätte ich Ronald Hornsbury nach seiner Meinung dazu gefragt.
    Aber ich fürchtete, Gefahr zu laufen, dass er mich zu den Verrückten zählen musste. Daher schwieg ich dazu.
    »Manchmal«, begann er plötzlich, »habe ich den Eindruck, dass an dieser ganzen Geschichte etwas nicht stimmt.«
    Ich wurde hellhörig. Ihm erging es also scheinbar ähnlich wie mir.
    »Wie meinen Sie das?«, tastete ich mich behutsam voran.
    »Ich kann es nicht beschreiben«, antwortete er. »Es klingt dumm, aber es ist so. Ich kann es mir nicht denken, dass sich Peggy umgebracht hat.«
    Ich spürte einen Schauer zwischen den Schulterblättern.
    »Denken Sie, man - man hat sie umgebracht?«, fragte ich stammelnd.
    »Miriam?«, fragte er und lachte dann kurz und herb. Er schüttelte den Kopf. »Sie hätte kern Motiv gehabt. Peggys Tod brachte ihr absolut keinen Gewinn.«
    »Außer dem Geld, das Sie zurückbezahlt haben«, erinnerte ich.
    »Miriam konnte nicht wissen, dass ich es an sie zurückerstatten würde. Das wäre reine Spekulation gewesen.«
    »Und die Eifersucht?«
    Ronald wiegte den Kopf. »So skrupellos ist Miriam nicht«, sagte er dann. »Nein, ich kann mir kein Motiv denken. Es ist nur ein so seltsames Gefühl in mir.«
    »In mir auch!«, platzte ich heraus.
    Er blieb stehen und fixierte mich. In seinen braungrünen Augen glitzerte es wachsam. »Sie also auch?«, fragte er gedehnt.
    In diesem Augenblick durchschoss es mich wie ein Blitz, dass vielleicht

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