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Kalter Hauch (Ladykrimi) (German Edition)

Kalter Hauch (Ladykrimi) (German Edition)

Titel: Kalter Hauch (Ladykrimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Dean
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mit Swing am Nachmittag, am Mikrofon ist für Sie Henry Hoole.«
    Doch ein Rätsel um Peggys Tod? Mich überlief es eiskalt, und ich fragte mich unentwegt, was wohl auf dem Schloss geschehen sein mochte? Ich war mir sicher, etwas war geschehen, denn nach meiner Vorstellung scheidet eine junge, begüterte Frau nicht so einfach aus dem Leben. Vielleicht eine Liebesangelegenheit? Manche Menschen nehmen derartige Probleme zum Anlass, ihr Leben zu beenden. Aber Peggy gehörte, nach meiner Erinnerung, zu den Frauen, denen jeder Mann gehören konnte.
    Die Gedanken marterten mich. Ich war unaufmerksam. Als der Laster an mir vorbeischoss, spürte ich, dass ich mich konzentrieren musste. Es war düster geworden. Die Gegend war unwirtlich. Wie graue Tiere lagen die Hügel am Horizont. Dahinter stand mattrot der Schein der sinkenden Sonne, der die unzähligen Wolkenwellen vielfarbig anstrahlte.
    Über dem karsten Land breitete sich kniehoch der Nebel aus und wogte wie ein Leichentuch über der schmalen Landstraße. Er teilte sich vor einem, schlug dahinter wieder in sich zusammen, schien alles zu verschlingen, zu verschlucken. Es war ein sehr seltsames Gefühl. Etwas von Einsamkeit und Angst, das einen bisweilen in gleichem Masse überkommt. Am liebsten hätte ich kehrtgemacht. Aber ich fühlte, es war zu spät. Ich hatte bereits ja gesagt.
    Bald musste ich da sein. Vielleicht nur noch ein paar Wegbiegungen. Und dann sah ich es: Highmoral-Castle. Wie ein riesiger schwarzer Schatten hob es sich vom Himmel ab. Mir schien, es war ein normannischer Bau. Klobig, gedrungen, fast bedrohlich mit den wuchtigen Türmen, den zinnenbewehrten Mauern. Highmoral glich eher einer unbezwingbaren Trutzburg denn einem bewohnbaren Schloss. Ein schrecklicher alter Kasten, in dem es, nach meiner Meinung, kaum eine behagliche Ecke geben konnte. Ich fröstelte, obwohl es gar nicht zu kalt war. Meine Nerven waren unter der wachsenden Anspannung dünn geworden.
    Einsam dröhnte das Motorengeräusch meines Wagens durch die hereinbrechende Nacht. Für die Fahrt hatte ich länger gebraucht als ursprünglich angenommen. Ich fühlte mich müde und erschöpft, war aber zugleich hellwach, so als musste ich jeden Augenblick eine Explosion oder sonst ein schreckliches Ereignis erwarten.
    Ich fuhr über eine alte Zugbrücke, gelangte durch ein riesiges Portal in einen gepflasterten Innenhof. Ringsum glotzten mich Fenster an. In manchen spiegelte sich noch ein Hauch von Abendröte. Ich stieg aus und ging ein paar Schritte. Hohl klackerten meine Schritte auf dem unebenen Pflaster. Irgendwie war alles etwas gespenstisch.
    Ich wollte rufen. Aber ich brachte keinen Ton hervor. Mir war der Hals wie ausgetrocknet.
    Ein prachtvoller Empfang, dachte ich mir und war etwas erboste. Das war gut, denn es ließ meine Furcht schwinden, von der ich gar nicht genau wusste, wem oder was sie eigentlich galt.
    Dann flog eine Tür auf. Grell schoss mir Licht in die Augen. Ich hielt die Hand vor die Augen und sah zwischen den Fingern diese hohe, kräftige Gestalt.
    »Kate, gottlob, dass du endlich hier bist. Ich hörte den Motor nicht gleich. Du musst bitte entschuldigen.«
    Es war Kens Stimme, die hastig und stoßweise aus dem Licht heraus in die Dunkelheit drang. Dann näherten sich mir Schritte.
    »Hattest du wenigstens eine gute Fahrt?«
    »Danke«, antwortete ich lahm. »Es ging so. Ich bin froh, dass ich hier bin.«
    Es war gelogen. Ich war überhaupt nicht froh, hier zu sein. Doch war ich froh darüber, dass ich die Fahrt hinter mich gebracht hatte. Das war alles, was ich damit hatte ausdrücken wollen.
    »Um dein Gepäck wird man sich später kümmern«, sagte Kendal. Ich spürte seine Hand auf meiner Schulter. Eine ruhige, starke Hand, die etwas Tröstendes an sich hatte und das Beben in meinem Innern zum Abklingen brachte. »Komm erst mal rauf. Du wirst sicherlich hungrig sein.«
    »Nicht besonders«, gestand ich ein und sah mich schaudernd um. Es wirkte alles so unwirtlich, so feindselig. Ken schien meine Gedanken zu erraten.
    »Ein schrecklicher alter Kasten, nicht wahr?«, fragte er. Sein Lächeln wirkte dünn und fast gezwungen. »Wenn man Highmoral länger kennt, lassen sich dem Schloss durchaus schöne Seiten abgewinnen. Warte nur ab, wenn du mal länger hier bist.«
    Ich blieb stehen und blickte überrascht in sein Gesicht. Ein klares Antlitz mit Augen, das an den Fels der Küste erinnerte. Das Kinn war kräftig und verriet einen starken Willen. Lediglich das Haar war

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