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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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man den Verbrecher aufspüren könnte. Als langjährig Gefangener war er natürlich zurückhaltend in seinen Reaktionen, aber wenn man ihn mit dieser Methode aus der Reserve lockte, seinen Denkprozess im Zusammenhang mit solchen Verbrechen in Gang setzte, verlor er die Kontrolle über sich. Das Ergebnis war eindeutig: Wenn man ihm Zugang zu Sex geben würde, wäre das in etwa so, als ob man ein Pfund Kokain auf den Tisch eines gerade aus einer Entziehungskur entlassenen Süchtigen legen würde.«
    Sloan sagte: »Okay … Nun, was meinen Sie, wohin hat er sich abgesetzt?«
    Hart sah die anderen an, hob die Schultern und sagte: »Keine Ahnung.«
    Beloit sagte: »Es dürfte nicht allzu schwer sein, ihn zu finden. Ich würde bei der Suche nach ihm in Striplokalen oder Topless-Bars anfangen. Etablissements, wo es Frauen und Alkohol gibt.«
    Grant schüttelte erneut den Kopf. »Er ist nicht so dumm,
wie er aussieht. Er wird sich von solchen Örtlichkeiten fern halten, da es offensichtlich ist, dass man ihn dort vermutet. Er wird es, meine ich, eher an Orten wie zum Beispiel einem College versuchen. Orten, an denen es viele Ziele gibt. Nein, keine Striplokale oder so was, er kann sich denken, dass man dort nach ihm Ausschau hält.«
    »Wir haben bereits eine Bar in Faribault im Auge«, sagte Lucas. »Dort kann man mit Prostituierten durch die Hintertür in ein Motel nebenan gehen.«
    O’Donnell sah Grant an. »So was wäre unwiderstehlich für ihn. Sich ein Mädchen schnappen, und keiner stellt Fragen.«
    Grant blieb skeptisch. »Na ja, wäre möglich …«
    Lucas: »Da sein Gesicht bald überall bekannt sein wird, kann er sich nicht mehr in Bars rumtreiben. Wo könnte er sich verstecken?«
    »Irgendwo in der Nähe«, erwiderte Hart. »Er ist ein heimatverbundener Typ. Selbst Iowa würde ihn ängstigen.«
    »Das kann ich verstehen«, sagte Sloan. »Iowa ist mir auch ein wenig unheimlich.«
    O’Donnell: »Wie lange ist er jetzt draußen? Zwei Monate? Ich könnte wetten, dass er inzwischen einen Bart trägt und sich die Haare gefärbt hat. Vielleicht hat er sogar irgendwo ein Toupet aufgetrieben. Hat er einen Wagen? Bei der Entlassung hatte er kein Geld. Stellen Sie Nachforschungen nach Wagen an, die er gestohlen haben könnte? Haben Sie Freunde von ihm im Auge, die ihm einen Wagen geliehen haben könnten?«
    »Das ist eine unserer größten Fragen«, sagte Lucas und tippte mit dem Finger auf die Tischplatte. »Wie bewegt er sich fort? Er muss sich irgendwo einen Wagen beschafft haben. Haben Sie Unterlagen, in denen er Freunde erwähnt hat? Oder hatte er hier irgendwelche Freunde, die ihm geholfen haben könnten?«

    »Es gab ein paar Leute, mit denen er rumhing«, antwortete Hart. »Aber die sind alle noch hier, soweit ich weiß.«
    »Mike West«, sagte Beloit.
    Grant schnippte mit den Fingern: »Der ist mir nicht eingefallen!« Zu Lucas: »West ist eine schizophrene Persönlichkeit. Er findet manchmal nicht zu sich selbst, und dann dreht er durch, wenn das reale Leben ihm zu viel wird. Er neigt dann zu Gewalttätigkeiten, allerdings eher ziellos und ohne echte Raserei. Er hat nie jemanden schwer verletzt, aber die Menschen in seiner Umgebung dennoch in Angst versetzt. Wie auch immer, er kannte Charlie von früher, aus der Jugendzeit. Sie haben sich hier wieder getroffen.«
    »Das klingt gut«, sagte Lucas. »Wir müssen mit ihm reden.«
    »Er ist in Minneapolis in einem Reha-Zentrum«, erwiderte Hart. »Wir können gleich nachher klären, in welchem. Ich bin nicht ganz sicher, aber er ist wohl einige Monate vor Charlie von hier entlassen worden.«
    Beloit sagte: »Das ist eine Möglichkeit, denke ich. Aber da ist etwas, das mich beunruhigt.« Sie sammelte ihre Gedanken und sah dann Lucas an. »Charlie blieb manchmal bei den ›Großen Drei‹ stehen und redete mit ihnen. Sie waren Freunde, soweit das unter solchen Leuten möglich ist.«
    Lucas: »Die Großen Drei?«
    Hart: »Chase, Lighter und Taylor. Lawrence Chase, Benjamin Lighter, Carl Taylor. Wir nehmen an, dass Charlie mindestens zwei Frauen ermordet hat, also hatten sie alle etwas gemeinsam.«
    Sloan: »Heilige Scheiße! Biggie Lighter war Charlies Freund?«
    Lucas lehnte sich zurück und grinste Sloan an. »Dein alter Kumpel …« Zu den anderen: »Sloan war derjenige, der Biggie aus dem Verkehr gezogen hat.«
    »Ich wäre eher besorgt wegen Carl Taylor«, sagte O’Donnell.
»Er verkündet fortwährend seine Theorie, Frauen müssten aus der Welt geschafft werden.

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