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Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman

Titel: Kaltes Fieber - Ein Lucas-Davenport-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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vorbei und den Hügel hinauf zur eigentlichen Klinik.
    Das Empfangszentrum war ein neues, niedriges Backsteingebäude, das wie eine Grundschule aussah. Die Klinik auf dem Hügel hingegen war ein älteres, aus Ziegelsteinen und Beton errichtetes Gebäude, das gruselig genug wirkte, um jedem Betrachter einen Schauer über den Rücken zu jagen.
     
    Sie meldeten sich im Empfangszentrum an und wurden von einer stämmigen jungen Frau namens Nan den Hügel hinaufgeführt. Die Klinik war wie ein Gefängnis gebaut: Ein äußerer Bereich für Verwaltung, Logistik und medizinische Behandlung war durch eine hohe Mauer vom Hauptgebäude abgetrennt; dahinter lag der Zellentrakt.
    Von einem früheren Besuch wusste Lucas, dass der Grad der Überwachung von Sektion zu Sektion unterschiedlich war: Die schlimmsten Sexualpsychopathen wurden in käfigartigen
Zellen rund um die Uhr unter Beobachtung gehalten, während den Insassen mit geringer Gewaltbereitschaft in anderen Sektionen erhebliche Freiheiten zugestanden wurden. In einigen Sektionen lebten sogar Frauen und Männer beisammen, was Probleme mit Sex und gelegentlichen Schwangerschaften zur Folge hatte, andererseits aber den Insassen das Gefühl eines normalen menschlichen Zusammenlebens vermittelte.
    »Die meisten der Leute hier sind … ein wenig verloren«, sagte Nan. »Sie sind keine schlechten Menschen. Viele sind nicht dumm. Die Welt ist einfach ein wenig zu viel für sie.«
    »Auf die meisten mag das zutreffen«, erwiderte Sloan. »Aber es gibt darunter welche …« Er schüttelte den Kopf.
    »Ja, sicher«, sagte Nan.
     
    Sie unterzogen sich der üblichen Sicherheitsüberprüfung und ließen ihre Waffen zurück. Der Eingang zum Zellentrakt führte durch zwei elektronisch verschließbare Panzerglastüren; ein grimmig aussehender Wärter in einer Kabine zwischen den beiden Türen musterte sie mit versteinertem Gesicht. Die Kabine wurde »der Käfig« genannt und bestand aus einer hüfthohen Betonmauer, in die eine dicke Panzerglasscheibe eingelassen war, verankert in Betonbalken an der Decke. Die Wärter im Käfig kontrollierten den Zugang zum Zellentrakt, die Verschlüsse der Verbindungstüren zwischen den Sektionen und die Bildschirme der in der ganzen Klinik verteilten Überwachungskameras.
    Nan begleitete sie bis zur ersten Eingangstür, deutete auf einen Wärter, der hinter der zweiten Tür an der Wand des Flures im Zellentrakt lehnte. »Das ist Harvey Bronson. Er bringt Sie zum Besprechungsraum.«
    Sie verabschiedeten sich von ihr und gingen durch die erste Tür, die langsam hinter ihnen wieder ins Schloss glitt. Dann traten sie durch den Rahmen eines Metalldetektors,
wie man ihn von Flughäfen kennt, wobei sie die Schuhe ausziehen und die Taschen leeren mussten. Nachdem sie diese Prozedur hinter sich gebracht und die Schuhe wieder angezogen hatten, öffnete einer der Wärter im Käfig per Knopfdruck die zweite Tür, und sie gingen in den Zellentrakt.
    »Hier drin kriege ich eine Gänsehaut«, sagte Sloan und sah zurück zum Eingang.
    »Ja, man gewöhnt sich nie daran«, sagte ihr neuer Begleiter. Er deutete den Flur hinunter. »Hier entlang.«
    Das Innere der Klinik erinnerte Lucas an eine in die Jahre gekommene Highschool. Bronson führte sie zu einem Besprechungsraum, der wohl früher einmal das Dienstzimmer des Klinikdirektors gewesen war, stieß die Tür auf, runzelte die Stirn und sagte: »Nehmen Sie Platz - ich seh mal nach, wo Ihre Gesprächspartner abgeblieben sind.«
    Sie setzten sich und blickten sich um. Der Raum war ähnlich nichtssagend gestaltet wie das Besprechungszimmer im SKA, bis auf eine dunkle Glasplatte an einer der Wände, hinter der Kameras und Mikrofone verborgen waren; sie sahen beide hin, und Lucas murmelte: »Big Brother …«
    Einige Sekunden später wurde die Tür geöffnet, und ein Mann streckte den Kopf hindurch und fragte: »Davenport und Sloan?«
    Sloan hob die Hand: »Ja, das sind wir.«
    Der Mann rief über die Schulter: »Hier sind sie«, kam dann herein und sagte entschuldigend: »Man hat uns zum falschen Raum geschickt.«
     
    Zwei weitere Männer und eine Frau folgten dem Mann. Sie waren salopp gekleidet - weiße Jacken mit Kugelschreibern in den Brusttaschen, pastellfarbene Hemden, braune Hosen. Alle vier zeigten den maskenhaften Gesichtsausdruck, den Lucas bei sich das »Gefängniswärtergesicht« nannte: angespannt, wachsam, kontrolliert. Dahinter schien stets ein
Anflug von Furcht zu lauern, den es mit aller mentalen Kraft zu

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