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Kaltherzig

Titel: Kaltherzig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag Fred Kinzel
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Grund hat, Ärger zu machen?«, sagte Brody. »Nein. Ich behalte meine Freunde im Auge und meine Feinde erst recht.«
    »Dann nimm sie dir zur Brust und mach ihr klar, dass sie ihr blödes Maul halten soll«, sagte Walker. »Die dämliche kleine Schlampe. Weiß sie überhaupt, was für ein Glück sie hat? Wie viele Bauerngören aus irgendeinem Provinzkaff lernen so ein Leben wie sie kennen? Und sie ist so undankbar und quatscht gegenüber Leuten, die sie gerade einen Tag vorher kennengelernt hat. Das ist doch Scheiße.«
    »Sie ist wohl kaum das einzige Mädchen, das auf einer Party war«, sagte Barbaro.
    »Nein«, gab Walker zurück. »Aber sie ist das einzige, das redet.«
    »Vielleicht glaubt sie, auf diese Weise an ihre fünfzehn Minuten Berühmtheit zu kommen«, meinte Ovada.
    »Na toll«, sagte Walker. »Jetzt können wir uns noch den Kopf darüber zerbrechen, dass sie womöglich zur Presse rennt und die sich gleich nach den Detectives auf uns stürzt.«
    »Nur zur Information, Freunde«, mischte sich Sebastian Foster ein. »Das mit der Polizei und der Presse - das ist schon gelaufen. Und es hat nichts mit der Estes oder mit Lisbeth zu tun. Die Detectives sind sofort zu uns gekommen. Das tote Mädchen war auf einer Party im Players, und das ist kein Geheimnis. Hundert Leute müssen sie dort gesehen haben. Da liegt es ja wohl auf der Hand, dass die Detectives einen Blick auf uns werfen.«

    »Und wenn wir nicht mit ihnen kooperieren, sehen wir schuldig aus«, jammerte Kenner.
    »Wenn wir kooperieren, sehen wir erst recht schuldig aus«, sagte Brody. »Ich weiß ja nicht, wie es mit euch steht, aber ich gehe nicht ins Gefängnis, weil ich mir an meinem Geburtstag einen blasen ließ.«
    »Was willst du ihnen erzählen?«, fragte Ovada.
    »Nicht die geringste Kleinigkeit«, sagte Walker.
    »Leugnen, leugnen, leugnen«, meldete sich Foster. »Was bleibt uns anderes übrig? Ihnen erzählen, oh, ja, wir hatten alle Sex mit ihr. Weil das niemand verdächtig finden würde.«
    Brody sah Barbaro durchdringend an. »Sie sind so furchtbar still, Juan. Was denken Sie?«
    Barbaro zuckte mit den Achseln. »Nur Leute, die auf der Party danach waren, wissen, was dort passiert ist. Alle diese Leute sind - mit einer Ausnahme - hier im Raum. Ich sehe keinen Grund, darüber zu reden.«
    Niemand sagte etwas.
    »Entschuldigung, die Herren«, sagte er und stieß sich aus dem Sessel. »Ich habe morgen ein Spiel. Mr. Brody will sicherlich, dass ich frisch dafür bin.«
    Er verließ den Raum und ging auf die Eingangsveranda. Walker kam kurz hinter ihm hinaus.
    »Soll ich dich nach Hause fahren, mein Freund?«, fragte Barbaro.
    »Nein, ich komm schon klar.«
    »Hast du sie getötet?«
    Walker fuhr zusammen und warf ihm einen Blick zu, den er zu schnell wieder abwandte. »Nein! Ich hab es dir doch gesagt. Sie war schon tot, als ich sie gefunden habe.«

    Barbaro schüttelte nur den Kopf und sah auf den Garten hinaus.
    »Was ist los mit dir?«, sagte Walker. »Du warst ebenfalls auf der Party. Hast du sie getötet? Du lässt dich von Elena vergiften«, fuhr er fort. »Das kotzt mich an. Ich dachte, du bist mein Freund.«
    »Das bin ich.«
    »Du bist genauso schlimm wie diese dumme kleine Pferdepflegerschlampe. Du kennst Elena vierundzwanzig Stunden und glaubst ihr eher als mir. Was ist da los, verdammt noch mal? Was soll das für eine Freundschaft sein?« Walker wurde mit jedem Wort lauter.
    Barbaro spreizte die Hände und bedeutete Walker, leiser zu sein. »Du musst dich beruhigen... mein Freund.«
    »Beruhigen? Hast du eine Ahnung, was aus meinem Leben wird, wenn die Medien Wind davon bekommen, dass ich etwas mit einem ermordeten Mädchen zu tun hatte?«, fragte er. »Es ist ein Albtraum. Sie werden die ganze Geschichte von damals ausgraben und alles auf den Kopf stellen.«
    Dann fiel ihm noch etwas ein. »Und... und was ist mit Nancy? Das ist alles nicht fair ihr gegenüber.«
    Barbaro zog eine Augenbraue in die Höhe. »Irgendwie, mein Freund, glaube ich nicht, dass es deine Frau ist, um die du dir Sorgen machst.«
    »Weißt du was, du kannst mich mal, Juan«, fuhr ihn Walker an. »Würdest du dich vielleicht gern als Vergewaltiger anprangern lassen?«
    »Niemand hat behauptet, dass das Mädchen vergewaltigt wurde.«
    »Sie werden aber automatisch folgern, dass es vergewaltigt
und ermordet wurde, und das kann nur ich gewesen sein, weil...«
    Er unterbrach sich, ehe er es sagen konnte.
    »Weil du es schon einmal getan hast?«
    Walker

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