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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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würde sie mir ein Huhn verkaufen, höchstens drei für ein Goldstück, aber ich kaufe doch keine so teuren Hühner. Ich doch nicht. Nicht ohne Euch vorher zu fragen.«
    »Ein Goldstück für drei Hühner?«
    »Die Preise steigen. Die Leute haben Angst vor dem Kaiser.«
    Das wollte nicht in meinen Kopf hinein. Es würde noch weit über ein Jahr dauern, bis die hamorischen Streitkräfte Kyphros erreichten, selbst wenn Kasee schon vorher tot umfallen würde. Wer wusste schon, was in einem Jahr sein würde?
    »Das ist doch verrückt. Im Umkreis von sechshundert Meilen hat sich bisher kein einziger Hamoraner blicken lassen.«
    »Das mag schon sein, Meister Lerris, aber die Menschen haben Angst, und Menschen, die Angst haben, denken mit dem Herzen und nicht mit dem Kopf. Manchmal denken sie auch mit den Füßen. Wie Brene. Sie spricht schon davon, ihre Hühner zu verkaufen und zu Tyglit zu gehen ...«
    »Tyglit?«
    »Das ist ihr Ältester. Tyglit wohnt in dem Händlerdorf am Oberen Fluss in der Nähe der Westhörner. Das ist einer der Orte, in dem das Volk des Graslandes vor dem Winter seine Geschäfte betreibt. Jedenfalls lebt Tyglit dort draußen und bestimmt werden die Hamoraner dieses öde Grasland in Ruhe lassen.« Sie riss den Korb wieder an sich. »Aber das ist sowieso egal. Wenn Brene geht, haben wir auch keine Eier mehr.«
    Nun war es so weit, ich kapitulierte.
    »Wie viele Hühner kannst du kaufen?«
    »Wenn ich ein paar Hühner und einen jungen Hahn nehme, gibt sie mir Brene vielleicht für ein Goldstück.«
    »Gut. Ich bringe dir die Münzen. Aber halt das Federvieh von der Werkstatt fern.«
    »Soll ich jetzt etwa gleich wieder zu Brene fahren, wo ich doch gerade erst dort war?«
    »Rissa, seit fast einem Jahr liegst du mir nun in den Ohren wegen der Hühner; als müssten wir ohne Hühner verhungern, so hast du getan, und jetzt ...«
    »Meister Lerris ... Euch werde ich nie verstehen.«
    Ich lief ins Schlafzimmer und holte meine Börse heraus. Darin befanden sich noch genug Münzen, sodass ich nicht an die Geldkassette gehen musste, die in der Wand des Lagerraums hinter der Werkstatt versteckt war.
    »Hier hast du ein Gold- und zwei Silberstücke. Gib die Silberlinge, wenn möglich, nicht aus.«
    »Ich werde es versuchen.«
    Sie jagte mit dem Wagen zum Hof hinaus auf die Straße Richtung Südwesten und ich ging hinein, um den Firnis für Durriks Kommode anzurühren.
    Wegel legte sein Messer nieder.
    »Lass sehen, was du über Kirschholz aufgeschrieben hast, Wegel.«
    Er brachte mir sein Kästchen und ich ging die Karten durch. »Kirschholz ... hmmm ... warum schreibst du nichts darüber, wie spröde es ist?«
    »Ssspr-r-röde ...?«
    Ich sah ihn an. »Hol mir ein Stück Kirschholz aus der Abfallkiste.«
    Er sah zu Boden, der dringend ein paar Besenstriche nötig hatte, und stapfte dann zur Abfallkiste.
    »Nimm dein Messer. Versuch das Holz durchzuschneiden. Nein, nicht nur ein Stück, säg es in der Mitte durch ...«
    Er sah mich entsetzt an, was sein gutes Recht war. Ich verlangte praktisch von ihm, die Klinge zu ruinieren.
    »Siehst du? Du musst gegen die Maserung sägen. Sie ist zu hart ...« Dann verstand er offensichtlich. »Jetzt schreib das auf die Karte.« Ich gab ihm das Kästchen zurück.
    Dann erlöste ich ihn und er durfte hinausgehen in den Stall und die Wandbretter zusammennageln. Der Boden war bereits fertig, nur abgeschliffen musste er noch werden, und die Tür hing auch schon in den Angeln. Später konnte Wegel noch ein Fenster einsetzen, wenn er Lust hatte – für das Glas würde ich schon aufkommen – und er würde sich auch ein eigenes Bett schreinern müssen.
    Manchmal pfiff er bei der Arbeit fröhlich vor sich hin und er passte sehr gut auf, wenn ich ihm etwas erklärte.
    Nun kam Preltars Truhe wieder an die Reihe – so lange bis Rissa zurückkam. Zeibers Regal wartete auch noch auf mich, doch es würde noch etwas länger warten müssen.
    »Meister Lerris ...«, rief Rissa.
    Gaack ... gackgack ... gaack ...
    »Du hast die Hühner gekauft, ich höre es.«
    »Es ist sogar noch Silber übrig. Vier Hennen und einen schneidigen, jungen Hahn habe ich für nur ein Goldstück erstanden.«
    Sie gab mir die übrigen Silbermünzen zurück. Eine durfte sie behalten und ich versuchte, mich an das Gackern und Glucksen zu gewöhnen.
    »Meister Lerris, wir brauchen einen Hühnerstall. Ich kann die Hühner vorübergehend in den Stall sperren, aber bald werden die Katzen und ...«
    »Hab schon

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