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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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und Marineinfanteristen gegen fast zehntausend hamorische Soldaten antreten lassen? Sollen sie die Hamoraner mit den guten alten Schwarzen Stahlschwertern angreifen und sich abschlachten lassen von den abscheulichen neuen Gewehren? Auch hier kann man sich das Ergebnis leicht ausrechnen.«
    »Aber was werden wir unternehmen?« Maris fordert eine Antwort. »Ihr stellt nur immer absurde Fragen.«
    »Ihr wollt unmittelbare Gewalt, wie jeder, der neu zum Rat hinzukommt«, versucht Talryn ruhig zu erklären. »Auch ich habe das getan. Aber wir verfügen für solch einen Einsatz nicht über die notwendigen Mittel. Wir können Hamor ein wenig zurechtstutzen, aber niemals werden wir das Kaiserreich angreifen können, nicht mehr seit dem Fall von Fairhaven.«
    »Absurde Fragen sind wichtig.« Heldra lacht. »Sie führen zu den Antworten.«
    »Nicht immer«, fügt Talryn hinzu. »Aber wir versuchen es.«
    »Was werdet Ihr zwei mir nun als Nächstes auftischen? Will ich es überhaupt wissen?« Maris schlägt mit der flachen Hand auf den Tisch. »Nein. Ich wäre ein Narr, wollte ich es erfahren.«
    »Wir werden den Kampf denen überlassen, die ihm gewachsen sind.« Heldra zieht – beinahe unachtsam – ihr Schwert und streicht mit den Finger über die Klinge.
    »Die Schwarze Garde?«, fragt Maris. »Ob das klug ist?«
    »Wohl kaum, aber wir befinden uns jenseits von klugen Entscheidungen.«
    Heldra betrachtet ihr Schwert und steckt es zurück in die Scheide. »Wir wurden ausgewählt, wie du, Maris, um die Ordnung mit einem Mindestmaß an Steuern und Aufwendungen aufrechtzuerhalten und Veränderungen innerhalb unserer Gesellschaft zu verhindern. Jedes Mal wenn wir etwas vorschlagen, fragt Ihr, wie wir das bezahlen sollen. So lange bis es Euch Händler betrifft, dann wollt Ihr, dass wir tätig werden – und zwar sofort. Nun ... wir werden das tun, was in unserer Macht steht mit drei Schiffen und einer Handvoll Soldaten.«
    »Pflichtet Ihr dem bei?« Maris richtet die Frage an Talryn.
    »Rignelgio oder Leithrrse?« Talryn fragt Heldra, seine Stimme schwankt zwischen Ekel und Gleichgültigkeit, seine Augen schenken Maris keinerlei Beachtung.
    »Beide, und den Kommandanten der hamorischen Streitkräfte in Freistadt. Und dazu die Flaggschiffe der hamorischen Flotte. Das bedeutet natürlich, dass wir ein Schiff aus dem Trio für fast eine Jahreszeit vom Stützpunkt abziehen müssen. Ihr erinnert Euch« – Heldra wendet sich an Maris –, »das war der Grund dafür, dass wir nicht noch eine Abordnung der Schwarzen Garde zu Sammel geschickt haben. Dadurch wäre ein Schiff aus dem Trio drei Achttage lang nicht in Dellash im Einsatz gewesen. Wir haben zu diesem Zeitpunkt die Zerstörung hamorischer Kriegsschiffe als vorrangig eingestuft. Vielleicht ist die Entscheidung falsch gewesen, aber« – sie zuckt die Schultern – »das kann man hinterher immer leicht sagen.«
    »Wovon sprecht Ihr?«, fragt Maris.
    »Davon, dass diejenigen, die die Entscheidungen fällen und ausführen lassen, persönlich dafür verantwortlich gemacht werden«, erklärt Heldra.
    »Seid Ihr verrückt?«
    »Nein«, äußert Talryn bedächtig. »Nicht verrückt. Nur zu spät dran.«
    »Könntet Ihr mir das bitte erklären? Ich bin nur ein unwissender Händler, der hier ist, weil die Gilde gern wissen möchte, was passiert, bevor es passiert – zumindest hin und wieder.«
    Talryn lehnt sich nach vorne, seine Augen verdunkeln sich. »Eines der großen Probleme im Umgang mit Kaiserreichen und großen Ländern ist, dass jene, die die Entscheidungen fällen, nie selbst von den Folgen betroffen sind. Denen in Candar, die die Lage ungünstig beeinflussten, haben wir eine Heimsuchung geschickt und waren damit so erfolgreich wie zum Beispiel beim früheren Herzog von Freistadt. Euch ist vielleicht aufgefallen, dass Herzog Colaris nicht versuchte, Herzog Hollorics Politik gegenüber uns nachzuahmen. Unglücklicherweise liegt Hamor fast auf der anderen Erdhalbkugel. Nun, da der Kaiser seine ranghöchsten Kommandanten und Gesandten geschickt hat, sollen auch sie dieselbe Behandlung erfahren, die sie anderen zuteil werden ließen.«
    »Ihr seid verrückt«, flüstert Maris. Verstört blickt er Heldra an. »Und Ihr werdet die Garde anführen, nehme ich an?«
    »Nein«, fährt Talryn dazwischen. »In Kürze werden wir auch hier in Recluce mit einem Angriff rechnen müssen. Räte, die nur auf dem Ostmeer umherkreuzen, nützen uns dann nichts. Auch werden wir unser Vorgehen der

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