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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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etwas in der Lage?«
    »Der Unterschied zwischen einem Feuerball und einer guten Kanone ist nicht mehr sehr groß und die hamorischen Schiffe und Kanonen schaffen mit Hilfe des Gleichgewichts freie Chaos-Kräfte, viel mehr als ich – oder Recluce – jemals für möglich gehalten hätten.«
    »Könnt Ihr denn mit Hilfe der Ordnung keine Kontrolle darüber ausüben?«
    »Nein.« Justen lachte höhnisch. »Willst du diejenige sein, die die Kräfte in geordnete Bahnen lenken will? Lerris hat es bereits versucht.«
    »Oh ... Wird er es wieder versuchen?«
    »Wie ich Lerris einschätze ... vermutlich ja. Aber ich möchte nicht in der Nähe sein, wenn es so weit ist.«
    »Haben wir eine Wahl?«, fragte Tamra hartnäckig weiter.
    Justen hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. »Auf uns warten noch viele Schafe. Du kannst anfangen.«

 
LXVII
     
    K rystal hielt sich schon seit einem Achttag in Ruzor auf, als Durrik, der Gewürzhändler, eines Morgens in den Hof einfuhr. Wegel fegte noch die Werkstatt und ich hatte nach meinen morgendlichen Stabübungen gerade mit der Arbeit angefangen. Ich wurde immer besser, traf den schwingenden Sack immer öfter hintereinander. Mit einem weichen Tuch wischte ich die dünne Staubschicht ab, die sich bei warmem Wetter in der Werkstatt ansammelte, da hörte ich Hufgeklapper und lief hinaus in den Hof. Der Himmel leuchtete hell und klar und die ersten Grashalme sprossen bereits aus dem Boden.
    Ich begleitete Durrik in die Werkstatt, wo seine Kommode langsam Formen annahm. Es war schon erstaunlich, wie viel man doch schaffen konnte, wenn jemand anderer die Hausarbeit erledigte und ich nicht ständig Ausflüge durch ganz Candar unternehmen musste.
    »Da steht Eure Kommode.« Ich zeigte auf die helle Eichenkommode, sie war fast fertig, nur der Firnis fehlte noch. Die anderen Werkstücke, Antonas Schreibtisch und Preltars Aussteuertruhe, waren noch nicht so weit.
    »Das ist ... bemerkenswert ...« Durriks Finger strichen über das Holz und ich sah ihm an, dass ihm die Kommode gefiel. Er besah sie sich von allen Seiten und wandte sich schließlich an mich. »Sie ist mehr wert als der Preis, den Ihr mir genannt habt.«
    Er hatte Recht, aber junge Handwerker waren für gewöhnlich immer unterbezahlt, genauso wie viele ältere oft überbezahlt waren.
    Durrik sah Wegel an, der gerade den Besen aufräumte. »Junge, wenn du nur die Hälfte von dem lernst, was dein Meister kann, wirst du niemals Hunger leiden müssen.«
    Wegel lächelte zögerlich. »J-ja, S-ss-ser ...«
    Wieder strich er über die Kommode. »Ich wünschte, ich könnte Euch mehr bezahlen, aber die Zeiten sind hart und werden noch härter werden.« Der Gewürzhändler wischte sich über die Stirn, obwohl es in der Werkstatt nicht sehr warm war – noch nicht.
    »Die hamorischen Händler?«, fragte ich vorsichtig.
    »Die ... und die Gewürzpreise. Die Gewürze, die über den Seeweg hierher gelangen, sind schwer zu bekommen und die Preise gehen immer mehr nach oben. Wenn ich sie nicht zu dem Preis weiterverkaufe, den sie mich gekostet haben, verliere ich. Verlange ich aber den vollen Preis, können nur die Reichen sich die Gewürze leisten. Sogar die Gewürze aus Sarronnyn werden immer teurer.«
    »Aus Sarronnyn?« Ich hatte die Bergstraße dorthin vor drei Jahren wiederentdeckt. »Warum werden die sarronnesischen Gewürze teurer?«
    »Die Sarronneser haben das gleiche Problem wie ich. Mit teuren, aus fernen Ländern eingeführten Gewürzen verdient man nicht viel, wenn man die Preise nicht anhebt. Tresselholznadeln sind dieses Jahr doppelt so teuer wie letztes Jahr. Es ist mir zuwider, aber was bleibt mir anderes übrig?«
    Und all das nur, weil Hamor fünf Häfen kontrollierte? Aber die Häfen waren nicht das Problem, sondern die Schiffe.
    »Es kommt noch schlimmer. Die hamorische Flotte fängt jetzt die Schiffe ab, die nach Recluce wollen.«
    »Aber alle können sie doch nicht abfangen«, setzte ich entgegen.
    »Das müssen sie auch nicht. Wer will schon ein Risiko eingehen, wenn die Hamoraner auch einen guten Preis zahlen?«
    »Ich wundere mich, warum Recluce nichts dagegen unternimmt.« Was war nur los, Recluce war doch auf den Handel angewiesen. Warum schlug die Bruderschaft nicht zurück?
    »Sie tun es vielleicht noch«, meinte Durrik resignierend. »Wenn nicht, dann ...«
    Ich verstand seine Resignation. Wenn sich Recluce nicht sehr bald etwas einfallen ließe, würde es zu spät sein. Doch was sollten sie dagegen

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