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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Lange würde es nicht mehr dauern, dann begann die große Hitze. Das bedeutete, dass das Holz den Sommer über austrocknete, worüber ich nicht gerade begeistert war. Doch dieses Zugeständnis musste man dem hiesigen Klima machen.
    »Bis wann werden die Truhen fertig sein?«
    Ich überlegte. An Antonas Schreibtisch würde ich noch viele Stunden arbeiten müssen, auch Durriks Kommode brauchte noch ein wenig Zeit, ganz zu schweigen von Zeibers Bücherregal. Die Reisetruhen stellten uns vor keine großen technischen Schwierigkeiten und ich wusste, dass Faslik Fichtenholz in Hülle und Fülle vorrätig hatte. Außerdem war es in einer guten Werkstatt normal, dass an fünf oder sechs Werkstücken gleichzeitig gearbeitet wurde. Natürlich hatte ich dieses Niveau noch lange nicht erreicht. »In drei Achttagen, vielleicht etwas früher.« Die Hälfte der Zeit würde an sich ausreichen, aber ich hatte inzwischen gelernt, mir selbst einen Spielraum zu gewähren.
    »Drei Achttage. Das ist ja hervorragend. Einfach hervorragend.« Die buschigen Augenbrauen unter dem kahlen Haupt zogen sich zusammen und der Falke wirkte etwas weniger zerstreut. »Der Preis. Über den Preis haben wir noch nicht gesprochen.«
    »Nein, das haben wir nicht.«
    »Fichte ist nicht teuer, nein, ist sie nicht, und von Verzierungen war auch nicht die Rede.«
    »Richtig. Eine Kiste von dieser Größe aus Eiche oder Zedernholz würde, wie Ihr sicher wisst, ungefähr zehn Goldstücke kosten.«
    »Aber meine sollen kleiner sein als Hyleras Truhe, nur etwa ein Drittel so groß, und Fichtenholz kann nicht so viel kosten wie Zeder. Das kann es nicht. Nein, gewiss nicht.«
    »Da habt Ihr Recht, Meister Preltar, und ich habe auch nicht gesagt, dass sie so viel kosten würden wie Hyleras Truhe. Ich nehme an, Ihr bevorzugt Messing für die Schlösser und Scharniere und eine ordentliche Verarbeitung.«
    »Ah, ja, ordentliche Verarbeitung. Deswegen komme ich zu Euch.«
    »Dann fünf Goldstücke pro Kiste.«
    Er zuckte nicht einmal, als ich den Preis nannte, das gefiel mir gar nicht.
    »Fünf pro Stück, ja, natürlich, das ist ein guter Preis. Sehr guter Preis. Und, Meister Lerris, wenn Ihr wirklich in drei Achttagen oder gar schon früher fertig seid, zahle ich ein zusätzliches Goldstück pro Kiste.« Er strahlte mich an.
    Das kam mir sonderbar vor, aber ich verbeugte mich höflich. »Wir werden unser Bestes tun.«
    »Und Hyleras Truhe ... wann wird die fertig sein?«
    »Ich könnte sie vielleicht auch bis dahin fertig haben, aber nur vielleicht.«
    »Das wäre ja wunderbar ... einfach wunderbar. Das würde alles viel einfacher machen. Viel einfacher. Dann könnte sie ... aber ich will Euch nicht mit Einzelheiten langweilen, Meister Lerris. Nein, keine Einzelheiten. Ein zusätzliches Goldstück, wenn die Truhe in weniger als vier Achttagen fertig ist.«
    Preltar hatte es eilig, ganz eindeutig.
    »Sind die hamorischen Händler schon im Anmarsch?« Ich lächelte höflich.
    »Die Hamoraner? Diese Händler ... schreckliche Leute, das sag ich Euch. Ihre Baumwolle ist billig, aber bei weitem nicht so hochwertig wie analerianische Wolle, und sie sind so ... schwierig ... ja so schwierig.« Er setzte seine Kappe auf und verbeugte sich. Dann streckte er mir ein Goldstück entgegen. »Eine kleine Anzahlung, zum Zeichen meines guten Willens, nur eine ... ja, symbolische Anzahlung.«
    Ich nahm sie an und bedankte mich. »Ich werde sofort mit den Truhen anfangen, Meister Preltar ... Ihr braucht sie anscheinend sehr dringend.«
    »Dringend. Ja, nun, Meister Lerris, man muss die Schafe scheren, wenn die Wolle dick ist.«
    »Die Leute sagen, Hamor könnte über Freistadt und Delapra hinaus weiter ins Land dringen. Wie denkt Ihr darüber?« Ich versuchte, die Frage unauffällig klingen zu lassen.
    »Ich? Was ich denke? Ein kleiner Wollhändler wie ich? Ich habe keine Ahnung.« Er zuckte mit den Schultern. »Das Kaiserreich wird weiter wachsen, sagt man ... ja, weiter wachsen, und die Hamoraner haben Kriegsschiffe in Südwind und Freistadt, und wer weiß ... wer weiß, was sie als Nächstes vorhaben. Ich weiß es nicht. Ganz sicher nicht.«
    Wir verbeugten uns noch einmal voreinander und dann brachte ich ihn zur Tür.
    »Einen schönen Tag noch, Meister Lerris, einen schönen Tag noch.«
    Er ritt zum Hof hinaus und ich rief nach Wegel, »Komm mit. Wir müssen diesen dämonenverdammten Hühnerstall fertig bauen.«
    »Meister Lerris, Ser ... ich wäre Euch doch sehr dankbar, wenn Ihr

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