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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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stehenden Gewässer anschwellen ließ. Die vertrockneten Algen verrieten, dass das Wasser tiefer stand, viel tiefer als gewöhnlich. Das war vermutlich auch der Grund dafür, dass nur eine Mücke durch den heißen Schatten schwirrte und nicht ein ganzer Schwarm.
    Ich war froh, dass auch den Mücken die Hitze zu schaffen machte.
    Der Boden erzitterte erneut unter meinen Füßen und Weldein warf mir einen besorgten Blick zu.
    »Wartet hier«, befahl ich, als ich abstieg.
    »Was hast du vor?«
    »Ich werde hinaufsteigen. Sodass ich sie sehen kann.«
    »Wen?«, wollte Fregin wissen.
    »Die Hamoraner auf der anderen Seite des Hügels.«
    »Wird ihr Magier dich nicht entdecken?«
    »Nicht, wenn er mit so viel Chaos beschäftigt ist.« Zumindest hegte ich diese Hoffnung. Ich kletterte hinauf, vorsichtig, langsam, jede weitere Elle trieb mir den Schweiß aus den Poren. Ich versuchte, ruhig zu atmen, während ich meinen Stab umklammerte. Sollte ich ihn wirklich brauchen, wollte ich nicht erst hinunter und dann wieder hinaufklettern müssen.
    Beinahe gelacht hätte ich, als ich oben ankam und nach Osten spähte.
    Hinter dem gewaltigen Steinhügel, auf dem ich stand, erstreckte sich ein etwa zweihundert Ellen langes flaches Stück, auf dem die Straße unversehrt schien. Dann kam ein weiterer Felshaufen, ähnlich dem, auf dem ich hockte.
    Mit einem Blick nach oben stellte ich fest, was geschehen sein musste. Eine vollständige Felswand war zusammengebrochen und hinuntergestürzt, über einen kleinen Felsvorsprung hinweg, der die Steinlawine zweigeteilt hatte, sodass der Straßenabschnitt unberührt geblieben war.
    Dann konzentrierte ich mich und schickte meine Sinne auf die Suche nach dem Chaos.
    Wieder bebte die Erde und einige kleinere Steine stürzten hinunter, weit ab von Weldein und den anderen, der Dunkelheit sei Dank.
    Jenseits des zweiten Felsenturms arbeitete deutlich spürbar das Chaos.
    Staub wirbelte durch die Luft und der Haufen begann sich zu bewegen, er schien zu schrumpfen. Felsen, größer als eine Hütte oder Scheune, rollten hinunter, nordwärts in einen gewaltigen Kessel, der scheinbar geschmolzenes Chaos enthielt, einen kochenden Feuersee.
    Die Hitze ließ einen kyphrischen Mittag geradezu kühl erscheinen.
    Weiße Chaos-Linien peitschten über den Felstrümmerhaufen. Die wenigen kleinen Zedern und Wacholderbüsche, die darauf wuchsen, verwandelten sich zu Asche, die in den Himmel flog, zusammen mit dem Rauch und dem Weißen Staub.
    »Was ist das?«, rief Weldein, seine Stimme konnte das Donnern und den pfeifenden Wind kaum durchdringen.
    »Noch mehr von dem verdammten Staub!«, schrie Fregin.
    »Ist das der Chaos-Magier?«, brüllte Weldein.
    Ich gab ihm ein bejahendes Zeichen und winkte ihn dann weg von dem ersten Steinhügel, bevor ich mich auf den Weg machte zum zweiten, bereits schrumpfenden Felsenberg.
    Noch mehr Steine rollten unter meinen Füßen weg.
    Ich warf einen Blick hinauf auf die Felswand zu meiner Rechten, graues und verwittertes Gestein, das nicht sehr fest zu sein schien. Vor meinen Augen brachen einige Felsen aus der Wand und stürzten hinab.
    Die fallenden Steine lösten sich in weißes Pulver auf, das wie feiner Steinnebel auf die Erde niederschwebte.
    Der blaugrüne Himmel verschwand hinter einem Schleier aus Steinstaub, Chaos-Feuer und Asche. Ich wischte mir den Schweiß vom Gesicht, wobei sich der ganze Schmutz auf meinem Handrücken sammelte.
    Was konnte ich tun?
    Ich kletterte das flachere Stück hinunter zur alten Straße.
    Sammel sollte ruhig erst einmal Zeit und Energie mit dem ersten Steinhügel verschwenden. Ich rechnete mir bessere Chancen aus, wenn er bereits erschöpft war. Schon musste ich mich wieder an einen Felsblock klammern, als der Boden bebte. Die Steine um mich herum bewegten sich bedrohlich.
    Die Sonnenstrahlen drangen nicht mehr bis zur Erde, es schien, als dämmerte der Abend bereits, als ich mich nach unten vorarbeitete, immer auf der Hut vor bedrohlichen Felsspalten.
    Ich kletterte über Felsen hinunter. Unaufhörlich rumorte es in der Erde. Die Steine des vorher so mächtigen und hohen Hügels schmolzen oder gingen in Flammen auf.
    Als ich unten ankam und nach vorn blickte, schmolzen soeben die letzten Steinbrocken weg. Ich holte tief Luft und packte meinen Stab, dann marschierte ich auf dem glatten Stück Straße weiter.
    Durch Nebel, Staub und feine Weiße Asche sah ich in einiger Entfernung vor mir das Sonnenbanner und fühlte mehrere Tausend

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