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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Nacht herein.
    Berli saß vor einem kleinen Feuer und Fregin lag mit einem verdrehten Bein daneben.
    »Es schmerzt ...«
    »... Felsblock ... hat ihn erwischt«, erklärte Berli. »Kannst ... heilen?« Ihre Worte drangen aus weiter Ferne an mein Ohr, ich musste von ihren Lippen ablesen, um den Sinn zu erfassen. Dadurch schmerzten natürlich meine Augen noch mehr.
    Ich sah sie durch die Dunkelheit an. »Nicht jetzt. Wir müssen sein Bein ruhig stellen. Er wird nicht daran sterben und wenn ich etwas Kraft zurückerlangt habe, werden wir den Knochen einrichten und ihn so weit heilen, dass sich der Bruch nicht mit Chaos füllt.«
    Weldein sagte etwas darüber, was ich getan hatte, vermutete ich.
    »Wie viel hast du gesehen?«, fragte ich und sah ihm ins Gesicht.
    Er zuckte die Achseln und ich entdeckte die Schnitte und Kratzer und das zerfetzte Leder an seinem linken Arm.
    »Lass sehen.«
    »Es ist nicht schlimm.«
    Weldein hatte keine bösen Verletzungen davongetragen, keine sehr tiefen Schnitte und nur einige blaue Flecken. Ich fühlte, dass ihm diese Flecken, besonders der große dunkle über Arm und Schulter, höllische Schmerzen bereiteten.
    Wieder rumorte es in der Erde.
    Ich schwankte bei den Nachwehen des Chaos-Ordnungs-Bebens.
    Berli streckte einen Arm aus. Auf sie und den Stab gestützt, humpelte ich zu den Steinen, die die Straße begrenzten, und ließ mich darauf fallen.
    Weldein betrachtete mich lange, dann schüttelte er den Kopf und murmelte ein paar Worte.
    »Was?« Ich konzentrierte mich auf seine Lippen.
    »Du siehst älter aus.«
    »Ich fühle mich auch alt. Wie ein Greis fühle ich mich. Alles tut mir weh.«
    Fregin sagte etwas und Berli antwortete darauf.
    Ich drehte mich zu Fregin, um die Antwort aufzuschnappen, da bemerkte ich, dass er zu mir sprach.
    »... Bein ... Feuer ... wie du ... etwas tun?«
    Weldein starrte ihn an. »Er weiß ... letzter Kampf ... Magier ... Knochen gebrochen ... verbrannt ... Körper ... gestorben ... dich heilen ...« Wieder drang nur die Hälfte der Wörter bis zu mir durch und die anderen musste ich erraten, doch das Beobachten und Konzentrieren verursachte höllische Qualen.
    »... tut weh ...«
    Der Boden erzitterte, sanft diesmal.
    Fregin schloss die Augen und stöhnte.
    Berli schüttelte den Kopf und schmunzelte. Ich grinste und wusste nicht einmal, warum. Auch Weldein schüttelte den Kopf und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.
    Ich saß auf meinem Stein und kaute bedächtig Käse und Trockenkekse. Das Wasser schmeckte so gut wie lange nicht mehr.
    »Was ist passiert?« Berli fragte noch mehr, aber die Frage ging an mir vorüber. Weldein erklärte etwas wort- und gestenreich. Er erzählte wohl, dass ich einen Berg auf Sammel hatte stürzen lassen, aber es konnte sich genauso gut um etwas anderes handeln.
    »... nie ... dir ... Weg stellen«, sagte Berli.
    »So war es nicht«, protestierte ich. »Ich fand nur heraus, wie ich sein Chaos gegen ihn verwenden und mehr Ordnung und Chaos aus der Erde heraufholen konnte. Aber das alles reichte nicht und ich fürchtete, er würde entkommen und die Straßen doch noch passierbar machen.« Ich zog die Schultern hoch und wünschte, ich hätte es nicht getan. »Dann gelang es mir, ein paar der Steine aus der Wand zu lösen. Es war bei weitem kein ganzer Berghang.«
    »Es sah aber so aus.« Weldein nippte an seiner Wasserflasche. »... Fels und ... Berg ... riesiger Hügel ...« Er gestikulierte wild und sah dabei Berli an; ich hatte keine Ahnung, was er sagte.
    Ich versuchte, meine Ordnungs-Sinne zu sammeln, doch es gelang mir nicht. »Heute Nacht bin ich zu nichts mehr fähig.« Meine Augen zeigten mir Trugbilder, Berli schien sehr nah zu sein und dann wieder in weite Ferne zu rücken. Ich kippte zur Seite.
    Jemand fing mich auf und legte mich auf meine Bettrolle. Nach zwei Sekunden war ich eingeschlafen.

 
XCI
     
    » W ie konntet Ihr drei dieses Unheil nur zulassen?« Der große schwarzhäutige Mann geht unruhig am Ende des Tisches auf und ab. »Wisst Ihr, was letzte Nacht in Candar passiert ist? Irgendeine Vorstellung davon?«
    »Ungefähr«, gibt Talryn zu.
    Maris hebt die Hand. »Könnte mich jemand aufklären?«
    »Spielt nicht den ›armen, unwissenden Händler‹«, murrt Heldra.
    Cassius' Augen scheinen rot aufzuleuchten, als sie die zwei Männer und die Frau mustern. »Einen Augenblick länger und es hätte sich ein Ordnungs-Chaos-Portal aufgetan – und niemand weiß, was dann geschehen wäre. Welche Kreaturen

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