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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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eine Welle über den Turm schwappte. Er presste die Kiefer aufeinander, worauf eine weitere Runde Blitze auf die auseinandergetriebenen Schiffe niederging. Eines davon explodierte mit ohrenbetäubendem Lärm und ging in Flammen auf, ein zweites folgte.
    Die unglaublich hohen Wellen stürzten sich auf die Überreste der hamorischen Rotte, hämmerten auf sie ein, als wäre es Stahlblech auf den Ambossen der Engel. Ein weiterer Kreuzer zerbarst in zwei Hälften – beide Teile sanken sofort.
    Der Himmel erhellte sich ein wenig, das Kanonenfeuer wurde eingestellt und das Wasser im Hafen verfärbte sich dunkel vom Schlamm des abgebrochenen Steilufers.
    Tamra beobachtete die hamorischen Schiffe – nur noch eine Handvoll war übrig gebliebenen –, wie sie sich durch die Wellen kämpften, die sie immer weiter auf die offene See drängten. Die dunklen Wolken verzogen sich langsam aus der äußeren Bucht.
    »Ohhhh ...«
    Der weißhaarige Mann sackte zusammen und fiel ins knöcheltiefe Wasser auf die Steine, hinter ihm die Zinnen der Hafenfestung und die Brüstung des einzigen noch stehenden Turmes.
    »Nein ...« Die Rothaarige beugte sich entsetzt über den Magier und sah die Blässe und die Falten, die sein Gesicht zeichneten.
    Die Winde peitschten den Regen so stark gegen die Mauern, dass der Einschlag der Tropfen sich wie Hagel anhörte, so stark, dass jeder Tropfen einen roten Striemen auf den Gesichtern der kyphrischen Soldaten hinterließ.
    An der Mauer des Wellenbrechers trieben ein Dutzend zerstörte Stahlschiffe. Zerschellte und gestrandete Stahlkreuzer lagen auf den Sandbänken der Flussmündung fest.
    Die Brandung warf tote Körper auf die Sandstrände der südlichen Bucht, spuckte sie aus dem Wasser und holte sie zurück, warf sie wieder hinaus und zerrte sie erneut zurück, spie sie aus und fing sie wieder ein.
    Unter den schaumgekrönten Wellen der äußeren Bucht schlingerten dunkle Kolosse, dunkle Ungetüme aus toter Ordnung, die noch immer stahlumhülltes Chaos enthielten.
    Tamra und der einzig überlebende Soldat hoben Gunnar mit aller Kraft hoch, um ihn zu einem Heiler zu bringen, schleiften ihn durch die knietiefen Wasserwirbel, die über den inneren Wellenbrecher spülten, durch den abflauenden Sturm.
    Weit draußen auf dem Südlichen Meer lehnten sich sechs Schiffe gegen den Wind, kämpften gegen den Schaum auf den Wellen und mühten sich ostwärts.

 
CIV
     
    I ch wusste nicht, was ich erwartet hatte, aber die blauen und weißen Blüten rankten noch immer auf dem Grasdach der Schutzhütte; im Dämmerlicht wirkten sie jedoch eher grau und farblos. Das Wasser floss weiterhin aus der Quelle und auch die Schutzhütte selbst, mit all den Löchern im Dach und dem türlosen Eingang, hatte sich nicht verändert.
    So fest die Mauern auch waren, die Schutzhütte wirkte einsturzgefährdet.
    Ich ließ meine Augen durch das Tal wandern, vom westlichen Rand, wo noch das Abendrot schimmerte, bis zu der engen Straße, die wir in beide Richtungen geritten waren. Hinter dem dunklen östlichen Horizont spürte ich Wolken und Chaos.
    Langsam stieg ich vom Pferd. Gairloch wieherte nicht einmal mehr und ich umarmte ihn dafür, dass er einfach bei mir war und ich mich immer auf ihn verlassen konnte.
    »Er mag dich auch«, sagte Dayala in der Dunkelheit neben mir.
    Wahrscheinlich wurde ich rot und antwortete: »Er ist ein gutes Pferd, stark und zuverlässig.«
    »Fast immer sorgst du dich um ihn mehr als um dich selbst«, fuhr sie fort.
    »Es ist mein Pferd. Er hat es sich nicht aussuchen können.«
    »Doch, das kann er. Er könnte dich abwerfen, ausreißen oder das Futter verweigern.«
    Auf die Idee wäre ich selbst nicht gekommen, dass Bergpferde durchaus eine Wahl hatten; nicht umsonst war Dayala eine Druidin. »Oh!«
    »Er denkt nicht darüber nach. Bergpferde denken nicht so wie wir. Er würde es einfach tun«, klärte sie mich auf.
    Das leuchtete mir ein. Ich hob den Sattel herunter, langsam, denn ich war müde.
    Dayala sah mich an in der düsteren Abenddämmerung, wahrscheinlich fühlte sie eine viel größere Müdigkeit als ich. »Krystal ist kein Bergpferd.«
    »Was?« Hatte ich recht verstanden? Was, bitte, hatte Krystal mit einem Bergpferd zu tun?
    »Du kannst sie nicht vor allem bewahren. Wenn du sie zu sehr beschützt, hinderst du sie daran, dir nahe zu sein.« Sie nickte und führte ihr Pferd hinüber zu Justen, der Rosenfuß striegelte.
    Geistesabwesend bürstete ich Gairloch und dachte über das Gesagte

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