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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Wasserwirbeln und Schaum auf den Felsen, die nun das Hafenbecken füllten, blieb nichts davon übrig.
    Der Himmel verdunkelte sich vollends, als Gunnar die kalten Winde vom Dach der Welt herablenkte, herunter auf die äußere Bucht. Hinter dem Wellenbrecher lauerten die zwei Türme der Dunkelheit, beide gedrungen, beide mit einer Urgewalt, und wirbelten auf die Stahlschiffe zu.
    Gunnar konzentrierte sein Bewusstsein auf das Dutzend Schiffe direkt hinter dem Wellenbrecher, ließ auch nicht locker, als er mit voller Wucht Wind und Meer auf sie schleuderte, um dadurch die Stahlrümpfe auf dem steinernen Wellenbrecher zerschellen zu lassen, auf Steinen, die sich hart wie Schwarzes Eisen gegen den Ansturm der Kreuzer stemmen würden.
    Die Hamoraner richteten ihre Kanonen nun auf die Stadt und auf das Steilufer, doch der Kugelhagel lichtete sich und viele Geschosse wirbelten nur Wasser und Schaum auf.
    Tamra griff nach den hamorischen Kriegsschiffen, wurde beinahe zurückgestoßen von der toten Stahlordnung innerhalb der dunklen Rümpfe und vom Chaos, das in die vielen Stahlkugeln gepresst worden war. Sie schmetterte die hohen Winde auf die Schiffe, nicht so gewaltig wie die großen Winde, doch mächtig genug, um die Kraft zu verstärken, die Gunnar bereits freilegte.
    Das Kreischen des Metalls verschmolz mit dem Geheul der Winde, als die Stahlrümpfe auf dem harten Gestein entlang schrammten. Die Schiffe in der äußeren Bucht gaben jedoch nicht auf und schossen ihre Kugeln auf den Hafen und das Hafenviertel, sie trafen das alte Tuchlager und entfachten einen neuen Brand, dann kamen die Getreidespeicher an die Reihe.
    Gunnar nahm alle Kraft zusammen und packte seine Winde noch fester, zerrte ihre eiskalte Macht hernieder aufs Meer, wo die Wellen über den Schiffsbrücken zusammenschlugen, wieder und wieder.
    Dennoch, die Kanonenkugeln prasselten weiter auf die Hafenstadt und Staubfahnen stemmten sich gegen Regen und Gischt.
    Gunnar schleuderte die hohen Winde auf die zweite Staffel Schiffe, doch die Kanonen, wenngleich nun weniger, zielten ohne Unterlass auf die Stadt.
    Wieder brach ein Abschnitt des Steilufers in sich zusammen und noch mehr Erde stürzte in den Phroan. Auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses neigten sich die roten Steinsäulen des herrschaftlichen Wohnhauses, das Wollhändler Kilert erst vor kurzem gebaut hatte, gefährlich zur Seite und stürzten schließlich ein. Rote Dachziegel krachten auf den Steinhaufen.
    In der Bucht wütete das weißschäumende Wasser, Tamra klammerte sich an einen morschen, alten Stützbalken, als das Wasser über sie und Gunnar hereinstürzte. Der alte Magier umfasste die Winde und schickte sie in die Bucht. Hinter ihnen bekamen die drei Soldaten keine Gelegenheit zum Schreien, eine Woge schäumenden Wassers schwappte über sie hinweg.
    Der Kanonenhagel hörte nicht auf.
    Am Ende der kurzen Pier verschwanden das Gebäude des Hafenmeisters und der kurze Fahnenmast in einer Explosion aus Staub und Rauch. Weiße Qualen und sterbende Seelen heulten mit dem Wind.
    Mit einem Ruck packte Gunnar den nächsten Sturm und krümmte ihn so lange, bis dieser die Stahlkreuzer erfasste, die die Ufer mit Kugeln drangsalierten. Blitze zuckten aus der Dunkelheit und zerschmetterten den Schiffsstahl unter Funkenregen. Noch mehr unerhörte Schreie und Weiße Todesschleier durchzogen die Schlucht.
    Tamra ließ den Balken nicht los, als eine weitere riesige Welle gegen den Turm hämmerte, und musste tatenlos mit ansehen, wie eine Sturmflut die Hafenpier und die Gebäude dahinter zerschmetterte. Dann bekam sie die hohen Winde wieder in ihre Gewalt und leitete sie gegen die hamorischen Kreuzer, die bereits den Wellenbrecher erreicht hatten, presste sie damit gegen die harten Steine.
    Wieder schnellten Blitze aus den urgewaltigen Stürmen, trieben die Stahlrümpfe aus der Bucht hinaus, doch die Kanonen hörten nicht auf zu schießen.
    Der kleine Schusterladen schwankte und stürzte in sich zusammen, die wogende See spülte die zerborstenen Dachbalken sofort weg, die zertrümmerten Dachziegel gruben sich in den Sand und Schlamm des Ufers.
    Ein blau gekleideter Soldat wurde zwischen zwei Fässern im Wasser hin und her gestoßen. Ein zweiter toter Körper, er trug die gelbbraune hamorische Uniform, gesellte sich zum ersten, beide führten zusammen einen schaurigen Tanz auf.
    Eine weitere Kugelsalve ging auf die Trümmer hinter der zerstörten Pier nieder.
    Gunnar umklammerte die Steine fester, als

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