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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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und halb rollend krabbelte ich weg, wie ein Feuerstrahl traf mich seine Klinge am Arm. Mit zusammengepressten Lippen rollte ich mich zur Seite und baute den Schild wieder auf.
    »Verdammt! Dieser Hurensohn muss hier irgendwo sein. Ich habe ihn gestreift. Ich weiß es ganz bestimmt. Er ist ein verdammter Magier! Aber meiner kalten Klinge wird er nicht entkommen, der Bastard!«
    Es konnte noch nicht sehr dunkel gewesen sein im Hof. Ich hatte mein Gegenüber gesehen, als ich den Schild für einen Augenblick fallen gelassen hatte. Da ich jedoch nichts sah, wenn der Schutzschild aufgebaut war, und ich den Weg zum Stall in meiner ganz persönlichen Dunkelheit suchen musste, war ich nicht in der Lage, dies festzustellen. Es brannte wie Feuer in meinem Arm, aber ich wollte den Schild nicht fallen lassen, um herauszufinden, wie dunkel es schon war oder warum der Mann so aufgebracht war.
    So leise wie möglich schlich ich auf Zehenspitzen an der Stallmauer entlang. Ich versuchte, den wilden Schwüngen auszuweichen, die der Soldat mit seinem Schwert in die Luft hieb. Er rannte zur Vorderseite der Herberge. Wer würde sich schließlich im geschlossenen Stall verstecken wollen?
    Ich tastete mich weiter vor, bis ich Gairloch erreichte. Meine Sinne sagten mir, dass sonst niemand im Stall war, also ließ ich den Schild fallen. Es war dunkel, doch ich konnte noch genug sehen. Die Verletzung an meinem Arm schien mehr als nur eine Schramme zu sein, wenn auch nicht sehr tief, doch ich war über und über mit Blut verschmiert. Ich suchte in meinem Tornister und fand ein Kleidungsstück, ein Arbeitshemd, wie ich vermutete, das ich gegen die Wunde presste.
    »Durchsucht den Stall.«
    »Er muss hier irgendwo sein.«
    Ich holte tief Luft und versteckte mich hinter dem Futtertrog. Mit dem Schild wartete ich noch, bis ich Schritte hörte. Den Schutzschild aufrechtzuerhalten bedeutete harte Arbeit und ich musste mit meinen Kräften haushalten. Gairloch schnaubte, trat aber nicht auf mich, obwohl die Box sehr eng war.
    »Überprüft die Boxen!«
    Ich schluckte und baute den Schild um mich herum auf, hoffte, dass ich ihn nicht lange halten musste. Ich presste die Lippen weiter aufeinander, verlor nicht einmal ein Wort, als ich versuchte, meinem Arm etwas Ordnung einzuflößen. Er schmerzte sehr.
    »Er ist nicht hier ...«
    »Was ist mit der Box dort hinten?«
    Ich fühlte, dass jemand Gairlochs Stall beäugte.
    Gairloch wieherte den Störenfried an und machte einen Satz rückwärts, womit er mich gänzlich hinter sich versteckte.
    »Hier nicht. Vielleicht oben im Heuboden.«
    Sie scharrten und kratzten überall herum und ich musste mir die Nase zuhalten, um nicht loszuniesen, als der Staub durch die Ritzen zwischen den Planken herunterrieselte.
    Gairloch wieherte erneut.
    »Gib Ruhe! Oder du landest im Kochtopf!«, drohte der Soldat. Seine Stimme klang so nah, als stünde er neben mir.
    Gairloch schnaubte nur noch. Ich hätte ihn am liebsten umarmt.
    »Seid ihr sicher, dass er nicht hier ist?«
    »Er ist verwundet. Würdest du hier bleiben? Kann kein so guter Magier sein, wenn er wegläuft.«
    »Wo ist er dann hin?«
    »Vielleicht durch die Vordertür abgehauen, während du herumgebrüllt hast, Dosca.«
    »Liegt hier im Stall auch kein Gepäck mehr herum?«
    »Nein. Rudur hat schon nachgesehen.«
    »Um das Pferd kümmern wir uns morgen früh. Es wird nicht weglaufen über Nacht.«
    Die Stimmen entfernten sich und ich ließ den Schutzschild fallen. Das Hemd gegen den Arm gedrückt, ruhte ich mich erst einmal eine Weile aus. Die Stalljungen gingen mindestens zwei Mal vorbei, doch keiner würdigte Gairlochs Box auch nur eines Blickes.
    Ich dachte über Alasia nach, die Schankmaid, die für mich gelogen hatte. Ich hoffte, man hatte sie nicht dafür bestraft.
    Später, als es im Stall ruhig und dunkel wurde, befühlte ich den Arm noch einmal mit meinen Sinnen, versuchte mit letzter Kraft, die Spuren von Chaos daraus zu verbannen. Dann riss ich ein Stück von der Rückseite des Hemdes heraus und verband damit die klaffende Wunde.
    »Solltest keinen solchen Lärm machen.«
    Ich sah auf. Alasia lächelte mich von der Stalltür aus an.
    »Du hast Recht. Hat man dich bestraft, weil du für mich gelogen hast?«
    »Nein. Nicht sehr.«
    Sie log, ich sah die Schrammen in ihrem Gesicht und fühlte jene an ihren Armen, wenngleich sie sich in einen Wollschal gehüllt hatte.
    »Es tut mir Leid«, versicherte ich ihr. »Du hättest nicht für mich lügen

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