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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Stadtmauern noch keine Meile im Süden hinter uns gelassen, da ließ ich den Schutzschild endgültig fallen. Ich schwitzte zwar in der kalten Luft nach der anstrengenden, fast ununterbrochenen Ordnungs-Magie, doch innerlich war ich völlig erschöpft und zitterte vor Kälte. Ich zog den Umhang fester um mich und ritt weiter. Gairloch durfte sein eigenes Tempo gehen, schließlich musste er die doppelte Last tragen.
    Wir brauchten sehr lange für die kurze Wegstrecke bis zum nächsten Waldstück – oder war es nur eine Baumgruppe? Ich war zu erschöpft, um dies festzustellen. Das Waldstück befand sich vielleicht drei oder vier Meilen vom Stadttor entfernt und es war das erste, das nicht nahe einer Hütte oder einem Haus stand.
    Umständlich hob ich Alasia vom Pferd herunter. Ich fasste sie dabei vielleicht ein bisschen intimer an, als es sich geziemt hätte, doch glücklicherweise sahen Krystal und Tamra nicht zu. Dann wickelte ich Alasia in eine Decke ein und bettete sie auf einen Haufen Tannennadeln. Ich holte etwas Käse aus meinem Gepäck und trank die letzten Tropfen Rotbeerensaft. Er schmeckte schon leicht süßlich vergärt, doch schien er noch gut zu sein.
    Schon nach kurzer Zeit hörte das Zittern auf, doch ich fühlte mich unendlich müde und jeder Knochen tat mir weh. Der Duft der Tannennadeln wirkte wohltuend auf mich.
    »Oh ... wer ...« Alasia richtete sich mit einem Ruck auf. »Was hast du getan?«
    »Ich habe dich einschlafen lassen, damit wir die Wachen passieren konnten. Dir fehlt nichts. Ich habe nichts getan, außer dich aus Sunta hinauszuschmuggeln.«
    »Aber ich schlafe doch nicht einfach so ein. Und in Ohnmacht bin ich auch nicht gefallen. Sogar in der schlechten Zeit des Monats falle ich nie in Ohnmacht. Was hast du getan?«
    »Das habe ich dir doch gesagt. Ich habe dir geholfen einzuschlafen. Das ist alles.« Ich versuchte freundlich zu bleiben, aber in meinem Arm pochte es und mein Kopf schmerzte. Wahrscheinlich weil ich den Schild aufrechterhalten hatte, obwohl ich schon völlig erschöpft gewesen war.
    »Wo sind wir?«
    »Ungefähr vier Meilen nördlich von Sunta.«
    Sie zitterte und hüllte sich fester in die Decke. »Meine Kleider taugen nicht für eine Reise.«
    »Du sagtest, du wolltest weg, und warten konnten wir nicht mehr«, wies ich sie zurecht. Sie lachte nur nervös.
    »Wie bist du an den Wachen vorbeigekommen?«, fragte sie.
    »Ich ging einfach vorbei.« Mein Magen drehte sich um bei dieser Halbwahrheit. »Ich versuchte, an ihnen vorbeizukommen, ohne dass sie uns sahen. Einer hörte mich, doch der andere meinte, dass sein Kumpan sich das nur einbildete. Sie redeten über Teilsyr und seine Peitschen.«
    »Ich musste weg ... Rirla hat schon am ganzen Körper Narben.« Sie schüttelte den Kopf.
    »Es tut mir Leid.« Am Boden sitzend, verlagerte ich mein Gewicht von einer Seite auf die andere und fuhr zusammen, als ich meinen verletzten Arm belastete. »Warum hat keiner die Box durchsucht?«, fragte ich und wollte damit das Thema wechseln.
    »Das haben sie – gleich nachdem du hineingegangen warst. Aber sie fanden nichts; nichts außer deinem Sattel. Also vermuteten sie, dass du dein Geld bei dir trägst. Teilsyrs Männer kamen in den Schankraum zurück. Sie behaupteten, du seiest ein Spion aus Kyphros, aber keiner der Gäste kümmerte sich darum.« Sie zuckte die Schultern. »Du schienst mir zu nett für einen Spion. Und auch zu jung. Ich wusste nicht, dass du ein Magier bist. Bist du wirklich so jung, wie du aussiehst?«
    Da war etwas, was sie nicht aussprach. Doch ich fühlte mich zu müde, um es herauszufinden, vielleicht war es das Misstrauen gegenüber einem Magier.
    »Ja, ich bin so jung wie ich aussehe. Deswegen haben mich diese Banditen auch aufgeschlitzt.« Ich gähnte.
    »Du bist in Wirklichkeit kein faltiger alter Greis?«
    »Nein. Ich bin ein müder, verwundeter, junger Schreiner, der nur so viel von Magie versteht, dass er damit in jedes Fettnäpfchen tritt, und ich tue mein Bestes, um dir zu helfen.« Ich unterdrückte das nächste Gähnen. »Geht es dir gut?«
    »Ich habe keine Reisekleidung.«
    »Ich glaube, ich habe noch eine Tunika für dich. Ich suche sie morgen früh. Wickel dich einfach in die Decke ein«, riet ich ihr. »Ich muss jetzt schlafen.«
    »Bist du sicher, dass wir weit genug von Sunta entfernt sind?«
    »Nein, nicht weit genug, aber ich muss ein wenig schlafen, und du auch.« Wieder gähnte ich. In meinem Arm pochte es noch immer.
    »Ich weiß

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