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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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finden. Sehr weit schien der Weg von unserem Standort auf der Straße durch die Schlucht nicht mehr entfernt zu sein. »Wir nehmen den Pfad zu diesem Pass hier unter den ...«
    »Die Zwei Diebe werden sie genannt«, unterbrach mich Yelena.
    »... und dann die Straße nach ...«
    »Das sind fast achtzig Meilen und wir kommen in Hydlen südlich von Arastia heraus. Es sind knapp als zehn Meilen mehr, als wenn wir die Route unter dem Pass nähmen.«
    »Das ist zu nah an den Quellen.« Ich wartete, aber alle sahen mich verständnislos an. Für mich war die Sache jedoch klar.
    »Aus welcher Richtung würde Gerlis keinen Angriff oder Spähtrupp erwarten?«
    »Aus Hydlen selbst. Ganz einfach«, antwortete Yelena. »Aber glaubst du, seine Truppen lassen uns einfach tatenlos durch Hydlen reiten?«
    »Wahrscheinlich nicht.« Ich zwang mich zu einem Lächeln. »Wollt ihr dem Magier hier auf dieser Straße begegnen?« Mein Finger fuhr die Straße entlang, auf der wir uns gerade befanden. »Oder doch lieber nur einigen hydlenischen Soldaten auf diesem Pfad? Patrouilliert die Elitegarde alle kleinen Pfade in Kyphros?«
    »Natürlich nicht. Nur die Außenposten kümmern sich darum, aber auch nicht um alle Pfade.«
    »Eine Einheit, oder wie viel die Hydler auch immer als Außenposten einsetzen, ist kein ernst zu nehmender Gegner für eine fünf Einheiten starke Truppe.«
    Jetzt grinste Freyda Yelena an. Die Truppenführerin – im Grunde eine fragwürdige Beförderung unter diesen Umständen – schüttelte den Kopf. »Wir können froh sein, überhaupt heil herauszukommen.«
    »Ich weiß. Und auf diesem Pfad hier könnten wir es schaffen.« Ich sah mich um. »Wann werden wir den Pfad erreichen?«
    »Er sollte nicht weiter als einige Meilen entfernt sein.«
    »Auf der südlichen Seite«, warf Freyda ein.
    Ich musste ihrem Urteilsvermögen trauen, da ich kein Späher war und den Weg nur von einer einzigen Reise kannte; dabei hatte ich mich zudem nicht gerade in der besten Verfassung befunden, weder körperlich noch geistig.
    Keiner fügte etwas hinzu, also faltete Yelena die Karte und steckte sie zurück in die Hülle. »Aufsitzen!«
    »... aufsitzen ...«
    »... fertig machen ...«
    »... nicht im Wasser, du Idiot!«
    Ich stieg auf und lenkte Gairloch tiefer in die Schlucht hinein, immer in Richtung Osten.
    Das Klirren von Metall und das Klappern der Hufe hallte durch die Schlucht, untermalt von dem leisen Gemurmel der tropfnassen Soldaten. Ich blickte zurück, um Shervan oder Pendril zu erspähen, aber im Nieselregen glich ein Soldat dem anderen.
    Gairloch schien weit mehr als nur zwei oder drei Meilen zurückgelegt zu haben, bevor ich nach links deutete. »Ist das die Abzweigung?«
    »Sieht so aus«, gab Yelena zu. »Geht in Richtung Zwei Diebe.«
    Es handelte sich um den richtigen Pfad – wirklich nur ein Pfad, doch wo er an der Straße abzweigte, war er breit genug, damit zwei Pferde nebeneinander reiten konnten.
    »Wird nicht so einfach werden«, murmelte Weldein.
    Und das war es auch nicht. Zuerst einmal verwandelte sich das Nieseln in richtigen Regen und dann in leichten Pulverschnee. Außerdem war der Pfad seit langer Zeit nicht mehr gepflegt worden, wenn überhaupt, und mit Gräben durchzogen und Löchern übersät. Auf meiner vorherigen Reise hatte ich das zwar bemerkt, aber mit einem ganzen Heer wirkte es sich schlimmer aus. Gairloch kam gut zurecht und keiner sagte ein Wort, als Freydas Pferd lahmte, nachdem es in eine Pfütze getreten war, die sich als tiefer Graben erwies. Das Pferd hatte sich mehr als nur eine Verstauchung zugezogen, mir gelang es jedoch, ihm ein wenig Ordnung einzuflößen. Freyda musste auf eines der wenigen Ersatzpferde umsatteln und ihr Pferd für den Rest des Tages führen.
    Dann kamen wir in das Tal des Todes, feuchte Asche überall, der Geruch von Feuer und Tod lag in der Luft. Ich fühlte Tod und Düsternis.
    »Verdammt ...«, murmelte Weldein.
    »... Hölle der Dämonen des Lichts ...«
    Yelena sah mich an und kam näher. »Davon hast du mir nichts erzählt«, warf sie mir mit leiser Stimme vor.
    »Ich habe es nur der Kommandantin und dem Autarchen erzählt.« Ich schluckte. »Tut mir Leid.«
    Sie hatte mich ertappt. Traurig schüttelte sie den Kopf. »War es hier, wo ... Ferrel ...«
    »Ja, doch es gibt keinerlei Beweise dafür.«
    »Du hast dies gesehen und bringst uns hierher?«, fragte Freyda.
    »Es ist der beste Weg.«
    »... der beste Weg in die Hölle der Dämonen ...«, murmelte Jylla

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