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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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einen missmutigen Laut von sich, dem ich nur zustimmen konnte.
    »Warte nur, wenn ich das Barrabra erzähle ...«
    »Shervan«, holte ich ihn auf den Boden der Tatsachen zurück, »wir müssen erst einmal unser Ziel erreichen und wieder zurückkommen. Du kannst keinem etwas erzählen, ehe du nicht wieder da bist. Höre besser auf die Anweisungen deines Anführers, dann sind deine Chancen zurückzukehren größer. Er ist ein Soldat. Ich bin nur ein Magier.« Ich salutierte und lenkte Gairloch zu Yelena und Weldein. Dem Anführer nickte ich zu, als mich Gairloch an ihm vorbeitrug.
    »... siehst du. Ich habe dir gesagt, er ist ein Magier, und was für einer ...«
    »Shervan, sei endlich still«, befahl Pendril mit müder Stimme. »Oder ich erzähle Barrabra etwas, das die Worte des Magiers wie Liebesgeplänkel klingen lässt.«
    Ich grinste, aber ich konnte es mir erlauben, weil mein Gesicht auf Yelena gerichtet war.
    »Herhören«, rief der Anführer der Einheit aus Tellura, ein stämmiger Mann mit breitem Schnurrbart.
    Ich blieb neben Yelena stehen.
    »Nicht schlecht. Wie fallen dir nur immer so gescheite Worte ein?«, fragte Yelena.
    »Ich weiß nicht. Ich wollte nur verhindern, dass Shervan auf dem ganzen Weg nach Hydlen darüber plappert, wie er mich kennen gelernt hat. Das hilft weder ihm noch seinem Anführer weiter.«
    »Aus dir könnte ein guter Offizier werden.«
    Das bezweifelte ich. Ich ließ Gairloch einfach Schritt halten mit Yelena und ihrer Truppe, als wir in der Morgendämmerung auf die Oststraße ritten, die nach Dasir und Jikoya und leider auch nach Hydlen und zum Weißen Magier führte.

 
XXIX
     
    H inter mir hörte ich das Klappern der Hufe, das Klirren der Pferdegeschirre und gelegentlich das Schlagen von Metall gegen Metall. Ich hatte das Gefühl, jemand beobachtete mich, aber meine Sinne spürten nichts Chaos-Ähnliches und auch Aaskrähen hatte ich bisher nicht gesehen. Ich drehte mich im Sattel und betrachtete die Felswände, die verkümmerten Zedern und den schmalen Bach, der sich an der rechten Seite der Straße entlangschlängelte. Nichts.
    Am Himmel über mir hing nun Nebel, tiefe graue Wolken hüllten die Mittleren Osthörner ein. Kein Vogel zog seine Kreise am dunklen Regenhimmel, nicht einmal eine Aaskrähe.
    Mein behandschuhten Hände strichen über den Holzstab, doch der bestand weiterhin nur aus Holz, eingefasst in Metall. Ich wischte mir die niederfallende Feuchtigkeit von der Stirn.
    Weniger als einen Tag hinter uns, doch zu weit weg für mich, um sie zu fühlen oder zu hören, folgten Krystal und die Haupttruppe. Ich hoffte, sie blieben in ausreichendem Abstand zu uns – weit genug entfernt, damit sich der Magier nur mit uns beschäftigte –, obwohl dies keineswegs Krystals und Kasees Plan entsprach.
    »Wie weit ist es noch bis zur Abzweigung?«, fragte ich.
    Yelena drehte sich zu mir um. »Wir werden hier Rast machen. Lasst sie die Pferde tränken.«
    »Achtung! Anhalten ...«
    »Pferde einheitsweise tränken ...«
    »... flussaufwärts sollen die Männer trinken ...«
    Die ruhigen Befehle hallten durch die feuchte Luft und den grauen Nebel. Fast gefrierender Nebel war manchmal schlimmer als Schnee. Mir wurde nie richtig warm, doch durch die Ordnung, die mich steuerte, wagte ich es nicht, mich zu beklagen, nicht einmal insgeheim.
    Mitten im Nebel, der langsam in Nieselregen überging, breitete Yelena auf einem Felsblock die grobe Karte aus. »Wir befinden uns jetzt hier. Der Eingang zur Khersis-Schlucht liegt etwa zehn Meilen hinter uns. Wenn wir dem Fluss folgen, kommen wir zu diesem Pass und von dort sind es nur noch ein paar Tage bis hinunter zu den Schwefelquellen. Wir könnten Zeit sparen, wenn wir die Abkürzung unterhalb des Passes nähmen.«
    »Ist das ein guter Vorschlag?«, fragte ich.
    »Wir kommen näher an den Quellen herunter.«
    »Und auch näher an Gerlis, der mit Sicherheit bereits auf eine Reaktion der Kyphrer wartet. Schließlich hat er ihre Kommandantin umgebracht. Wenn ich er wäre, würde ich das tun. Vor Grenzen hat er bisher wenig Respekt gezeigt.«
    »Aber ...« Weldein begann zu sprechen, hielt aber sofort inne, als Yelena und ich ihn ansahen.
    Da wir unsere Ankunft praktisch mit Fanfarenklängen ankündigen würden, wenn wir über die Hauptroute in das Schwefeltal ritten, suchten wir die Seitenstraße, die ich auf meinem Weg zurück nach Kyphros genommen hatte, wenngleich sie etwas beschwerlicher war.
    Ich studierte die Karte, um diesen Pfad zu

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