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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Dann versuchte ich zu sprechen, doch mehr als ein Krächzen brachte ich nicht heraus. Ich versuchte es erneut. »Ja.«
    »Sag der Kommandantin, dass er aufgewacht ist.«
    Für einen Augenblick musste ich wohl wieder eingedöst sein.
    »Lerris ... Lerris ...«
    »Mmmmm ...« Ich versuchte zu schlucken. »Wasser ...«
    Man flößte mir nur einen Tropfen Grünbeerensaft ein, doch das reichte schon.
    »Kannst du mich hören?«
    Krystals Stimme hallte in meinem Kopf wider und schien durch mehrere Schichten dringen zu müssen, doch sie war da.
    »Ja.« Ich nickte, doch damit hatte ich mich schon überanstrengt und ich fiel zurück in die Weiße Dunkelheit.
    Als ich das nächste Mal auftauchte, lag ich immer noch auf dem verdammten Karren, doch der Regen hatte aufgehört und nun kühlte der Wind mein Gesicht. Ich glaubte, innerlich zu verbrennen, und ich wusste, ich sollte etwas mit Ordnung nachhelfen, um mich selbst zu heilen, doch es gelang mir nicht. Ich öffnete die Augen, doch sie brannten nur.
    Krystal war an meiner Seite. Sie ritt neben dem Karren her.
    »Tut mir Leid ...«, murmelte ich.
    »Oh, Lerris ... es tut dir Leid?« Sie beugte sich herab und strich mir mit den Fingerspitzen sanft über die Stirn. Sie fühlte sich kühl und gut an.
    »Was ... was ist passiert?«
    »Yelena hat die Hälfte der hydlenischen Lanzenkämpfer außer Gefecht gesetzt. Der Rest wurde von den eigenen Raketen getroffen. Du ... der Weiße Magier ... viel ist nicht übrig geblieben. Höchstens vierzig Mann von den Hydlern überlebten.«
    »Shervan ... hat mich gerettet«, stammelte ich. »Schleuderte sein Schwert ...«
    Der Karren fuhr über einen Stein und tausend Messer stachen auf mich gleichzeitig ein.
    »... für etwas gut sein«, murmelte Jylla hinter Krystal. Den Arm hatten sie ihr an den Körper gebunden, rote Striemen und Flecken verunstalteten ihr Gesicht. Die obere Spitze des Ohres fehlte.
    Freyda konnte ich nicht entdecken.
    »... die Quellen ...« Noch immer fiel mir das Sprechen und Sehen schwer.
    »Sag nichts. Bitte, sag einfach nichts. Ich bin hier bei dir.«
    Das fand ich lustig und wollte lachen. Die Kommandantin ritt neben dem verwundeten Magier her. Die Kommandantin hatte schließlich das Sagen.
    »... Quellen ...«, stieß ich nur hervor.
    »Wir haben sie zurückerobert. Es gibt mehr Schwefel als je zuvor und ein Teil davon brodelt noch immer bis in den Himmel hinauf ...«
    Ich musste wieder eingeschlafen sein, denn ich hörte nichts mehr.
    Danach wachte ich von Zeit zu Zeit auf, war jedoch nicht in der Lage zu sprechen.
    Krystal ritt neben mir her und weinte; noch nie hatte ich sie bisher weinen sehen. Trösten konnte ich sie jedoch nicht, denn schon jeder Atemzug schmerzte höllisch.
    Als ich das nächste Mal aufwachte, lag ich in einem Bett, das in einem großen Raum stand, überall grelles Licht, mein ganzer Körper brannte.
    Justen beugte sich über mich.
    »... wie ...?«, krächzte ich.
    »Wenn du etwas anfängst, reißt du ein Loch in das Ordnungs-Chaos-Gefüge, dass die ganze Welt schrillt wie eine Alarmglocke. Ich war schon auf dem Weg zurück. Jetzt ... lass mich arbeiten.«
    »... ist los ...« Noch immer schmerzte das Reden und Atmen, doch schon nicht mehr so stark.
    »Außer einem doppelten Bruch in deinem Bein, einer Chaos-Infektion, Zerrungen in jedem Muskel deines Körpers und einer gebrochenen Rippe, die fast deine Lunge durchbohrt hätte, fehlt dir nicht viel.«
    Er schien zu altern, je länger er mich behandelte.
    »Dämonisch lange Zeit gebraucht, um das Ordnungs-Chaos-Gleichgewicht herzustellen ... dämlicher Neffe ...«
    Ich wollte ihm danken, doch selbst meine Dankesworte hätten ihn bestimmt verärgert. Wo war er gewesen, als ich Gerlis gegenüberstand? Ich brachte nichts heraus, sondern wurde ohnmächtig oder schlief ein oder beides.
    Als ich schließlich wieder zu mir kam, saß Rissa neben mir, tiefe dunkle Ringe hatten sich um ihre Augen eingegraben.
    »Rissa ...«, brachte ich heiser heraus.
    »Es ist an der Zeit, Meister Lerris.« Sie beugte sich mit einer Tasse in der Hand zu mir herunter, ihre Worte drangen aus meilenweiter Entfernung an mein Ohr. »Der alte Magier sagt, dass Ihr dieses Zeug trinken müsst, wenn Ihr überleben wollt.« Ich trank. Was auch immer das für ein Gebräu war, es schmeckte widerlich und roch noch schlimmer. Doch ich trank es. Eine Zeit lang lag ich wach, doch das Trinken hatte mich so erschöpft, dass ich bald wieder einschlief.
    Beim nächsten Aufwachen saß

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