Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt

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ist immer noch zu spüren.«
    »Wie wird es weitergehen?« Maris betrachtet die Fenster und wirft einen Blick hinein in das alte Ratszimmer. Er zittert.
    Talryn zuckt mit den Schultern. »Ich nehme an, Berfir wird die Quellen und das Land darum herum dem Autarchen überlassen. Irgendwann in der Zukunft, wenn er Colaris mit seinen Raketen endgültig vernichtet hat, wird er das Abkommen brechen und versuchen, die Quellen zurückzuerobern.«
    »Wird der Autarch das zulassen? Und was ist, wenn auch Colaris neue Waffen auffährt? Er will das Ohydetal unbedingt zurückhaben.« Maris späht noch immer durch das Fenster in das alte Ratszimmer. »Gehörte diese Klinge Creslin?«
    »Ja. Ihr seid das erste Mal hier?«
    Maris nickt.
    »Man sagt, er hätte diese Klinge nicht mehr getragen, nachdem er die große Weiße Flotte zerstört hatte. Aber wahrscheinlich ist das nur eine weitere Legende.« Heldra hält inne. »Ich hatte diese Klinge schon in der Hand. Sie strahlt etwas aus ...«
    »Ihr und Eure Klingen.« Maris streicht sich über den Bart. »Vielleicht habt Ihr Recht. Die Wahrheit ist manchmal schwerer zu glauben als Lügen. Was ist mit Cassius? Wer glaubt einem Mann aus einem anderen – wie nennt er es? – einem anderen Universum ... der durch einen Defekt im Ordnungs-Chaos-Gefüge hierher gelangt ist? Aber er ist nun einmal hier. Was ist, wenn Lerris wieder einen derartigen Defekt hervorgerufen hat? Was ist, wenn uns der nächste Besucher nicht mehr so freundlich gesonnen ist?«
    »So etwas geschieht nicht oft.« Talryn schmunzelt.
    »Dann gibt es noch Sammel. Antonin, Gerlis, Sammel und Lerris, Justen und Tamra noch nicht mit eingeschlossen.«
    »Sammel?« Heldra öffnet die Tür und bleibt stehen. »Was machen wir mit ihm? Sein Problem ist, dass er das Wissen mehr liebt als die Ordnung. Das ist nicht das Gleiche wie bei Antonin oder Gerlis, die Chaos schufen, um ihre eigene Macht zu vergrößern.«
    »Er baut sich etwas auf, wir wissen nur nicht was.« Talryn folgt Heldra hinein in die Schwarze Residenz. »Habt Ihr etwas von der Schwarzen Garde gehört?«
    »Nein. Das beunruhigt mich ein wenig.«
    »Ein wenig?«, fragt Maris. »Wie viele habt Ihr ausgesandt?«
    »Nur zwei, sie sind mit Raketengewehren bewaffnet. Sie müssen also nicht nahe an ihr Ziel heran.«
    Talryn runzelt nachdenklich die Stirn. »Ich spüre Sammel noch immer. Es kann sein, dass wir mit ihm ein weiteres Problem haben.«
    »Er könnte ein noch größeres Problem darstellen als Lerris, ein viel größeres sogar«, vermutet Maris. »Was wird geschehen, wenn sich dieser Krieg zwischen Berfir und Colaris weiter hinzieht? Und was ist, wenn Sammel und Lerris, Justen und Tamra mit hineingezogen werden? Was machen wir dann?«
    »Candar – immer nur Schwierigkeiten. Was ist dort geschehen seit dem Fall von Frven? Justen vernichtete das alte Weiße Reich, schmolz es förmlich ein, und wir blieben verschont. Auch jetzt werden wir sicherlich einen Weg finden. Wir lassen es Colaris und Berfir austragen und ich werde mich zusammen mit der Schwarzen Garde persönlich um Sammel kümmern.« Heldra schließt die Außentür und führt die anderen durch die schwarze Eichentür ins alte Ratszimmer. »Mehr Sorgen bereiten mir die Maschinen, die überall gebaut werden, und die neuen Schiffe aus Hamor ... und dieser Stahl, der unserem Schwarzen Eisen fast gleichkommt.«
    »Ihr wollt nur nicht zugeben, dass Ihr mit Sammel nicht Recht gehabt habt«, sagt Maris.
    Heldras Hand umfasst langsam das Heft ihres Schwertes.
    »War nur ein Scherz«, fügt Maris schnell hinzu.

XXXVI
    Nordwestlich von Renklaar, Hydlen [Candar]

    D ie erste Rakete fliegt auf die vorrückenden Truppen aus Freistadt zu, die unter blauweißem Banner kämpfen. Als sie über die Männer hinwegfliegt, blicken einige Soldaten zu ihr auf, doch die meisten marschieren einfach weiter den sanften Hügel hinauf zu den nicht sehr tiefen Schützengräben der Hydler.
    Ein ganzes Geschwader Raketen wird nun auf die Haupttruppen Freistadts abgefeuert. Eine davon schlägt weniger als zehn Ellen links von den Angreifern ein. Vereinzelt züngeln Flammen zwischen den Truppen auf, zwei Männer fallen. Ein Soldat geht in Flammen auf. Andere rollen sich auf der Erde, um die Flammen zu ersticken, die sie zu verschlingen drohen.
    Noch mehr Raketen schießen aus den Geschützstellungen der Hydler und explodieren inmitten der Hauptangriffstruppe. Blau gekleidete Soldaten fallen auf dem Hügel, überall brennen Körper,