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Kampf Dem Chaos

Titel: Kampf Dem Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Büsche und Gras. Schwarze, weiße und graue Rauchfahnen steigen gen Himmel.
    Die nächste Raketensalve wird abgefeuert, Trompeten ertönen und die Angreifer beginnen mit dem Rückzug, zuerst nur langsam, dann im Laufschritt, doch der nächste Schwarm Raketen folgt ihnen bereits. Mit einem ohrenbetäubenden Pfeifen und Zischen suchen sie ihr Ziel.
    »Bogenschützen!«, befiehlt Berfir.
    Eine Welle von Pfeilen saust den Hügel hinunter, die schweren, mit Widerhaken versehenen Pfeilspitzen durchbohren Kettenhemden, Haut und Fleisch.
    Die schwarzen, grauen und weißen Rauchschwaden, die am Fuß des Hügels aufsteigen, werden dicker.
    Eine andere Trompete ertönt und dieses Mal stürzen sich gut zweihundert Kavalleristen in den goldenen und roten Farben Yeannotas den Hügel hinunter.
    »Feuer! Feuer!«, befiehlt Berfir, doch der Raketenoffizier hat die Wagen mit den karminroten Streifen bereits herumgedreht und auf die Lanzenkämpfer gerichtet.
    Die nächste Salve Raketen schlägt inmitten des flüchtenden Heers ein, gefolgt von einem letzten Geschwader von fliegenden Pfeilen.
    Mindestens zweihundert Leichen liegen vor den Schützengräben der Hydler verstreut.
    Berfir wartet, bis das Söldnerpferd aus Freistadt den flacheren Hang zu seiner Linken erreicht. Dann nickt er.
    Zwei größere Raketen fliegen in hohem Bogen die kurze Strecke bis zu dem Pferd.
    Krummmptt!!! Krummptt!!
    Eisenscheiben fräsen sich durch die Lanzenkämpfer und die Schreie von Mensch und Tier übertönen den Lärm der nächsten scheibenförmigen Raketen.
    Die schweren Pfeilspitzen treffen eine Handvoll Lanzenkämpfer am Hügel, weniger als zehn Nachzügler und Überlebende suchen den Weg zurück hinter die Linien der Freistädter.
    Berfir macht eine Handbewegung zu seinem Raketenoffizier und die Raketenabfeuerungsrohre werden in einem steileren Winkel nach oben gestellt.
    Die nächste Raketensalve trifft die Truppen auf der anderen Hügelseite, weitere folgen. Innerhalb kürzester Zeit steigt Rauch aus den Geschützstellungen der Freistädter auf und gesellt sich zu den Wolken, die bereits die Sonne verdunkeln.
    Berfir lächelt triumphierend, als sich das blauweiße Banner zurückzieht.
    »Haben sie ganz schön erwischt diesmal, Ser«, krächzt der Raketenoffizier.
    Das Lächeln verschwindet vom Gesicht des Herzogs und er sieht nur noch müde aus. »Dieses Mal, Nual, dieses Mal. Das haben wir den Raketen zu verdanken.«
    »Glaubt Ihr, dass auch die Freistädter bald Raketen besitzen werden?«
    Berfir blickt nach Nordosten in Richtung Freistadt. Das Ende der Großen Nordbucht, wo sich auch der Hafen befindet, liegt allerdings mehr als hundert Meilen entfernt. »Colaris wird uns noch mit irgendetwas überraschen. Das war schon immer seine Art.«
    »Gemein wie er ist.«
    »Jeder ist das in Zeiten wie diesen.« Der Herzog richtet sich auf. »Lade die Raketenwagen neu auf.«

 
XXXVII
     
    D ie Wintersonne, die durch die Fenster in den Gästegemächern des Autarchen schien, wärmte den Raum nicht besonders gut, sodass ich froh war um die schwere Steppdecke, die jedoch ein wenig auf mein linkes Bein drückte. Ob mit oder ohne Ordnungs-Magie, ich fror entsetzlich, wenn ich verletzt war, doch durch mein Zittern schmerzte das Bein und je stärker ich zitterte, desto mehr schmerzte es.
    Das große Bett war sehr bequem und das dunkel gebeizte Kopfende aus Kirschholz keine schlechte Arbeit. Der Schrank, das Nachttischchen, auf dem die Lampe stand, und der kleine Stuhl, alles war aus dunklem gebeizten Kirschholz gefertigt und stammte aus der Hand desselben Handwerkers, den Stil erkannte ich jedoch nicht. Onkel Sardit mit seiner langen Erfahrung wüsste es sicherlich.
    Da ich nichts Besseres zu tun hatte – und auch nicht konnte –, hatte ich Krystal dazu überredet, mir Die Basis der Ordnung mitzubringen. Manchmal allerdings brannten meine Augen noch entsetzlich, wenn ich zu lesen versuchte, und Teile des Buches waren nach wie vor unerträglich langweilig, besonders die leeren Phrasen am Anfang. Bestimmt hatte man diesen Teil dem Buch erst später hinzugefügt. Die anderen Abschnitte über das Was und Wie und Warum klangen ganz anders.
    »Ordnung ist die Grundlage jeder Gemeinschaft.« Warum wurde das überhaupt erwähnt? Alles was aus mehr als einem Teil bestand, bedurfte der Ordnung, um zu bestehen; jede Gruppe, egal welcher Tierart, lebte nach einem bestimmten Ordnungs-Muster zusammen. Die Ameisen taten es. Die Schafe. Sogar Gänse – manchmal. Warum

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