Kampf der Ehre (Band 4 im Ring der Zauberei) (German Edition)
weiter durch das hohe Gras streifte, sah er plötzlich etwas, das sein Herz vor Schmerz fast aussetzen ließ: Krohn lag bewegungslos da, auf der Seite, und er blutete aus einer Wunde am Kopf. Thor rannte zu ihm, ließ sich auf die Knie fallen und strich sanft über Krohns Fell. Er konnte sehen, dass er atmete, flach nur, aber er war unglaublich erleichtert. Er sah Blut an seinen Zähnen, und mit einem Blick auf die Leichen in der Nähe konnte er den Schaden sehen, den Krohn angerichtet hatte. Er war überwältigt von einer Welle der Dankbarkeit darüber, dass er Gwen verteidigt hatte, und gleichzeitig fühlte er sich schuldig.
„Krohn.“, sagte er sanft und stieß ihn vorsichtig an. Er war warm, aber er reagierte nicht.
„Krohn!“ sagte er lauter und schüttelte ihn sanft. Thor schüttelte ihn stärker, bis Krohn endlich ein Auge öffnete, nur einen kleinen Spalt. Dann schloss er es wieder. Thor konnte sehen, dass er litt. Er war schwer verletzt. Er spürte, dass er es nicht überleben würde, wenn er nicht bald Hilfe bekäme.
Thor verschwendete keine Zeit. Er hob Krohn auf, überrascht darüber, wie schwer er geworden war, und trug ihn zu Steffens Pferd. Er legte ihn vorsichtig vor den Sattel. Krohn hing schlaff da und rührte sich nicht.
„Bring ihn zur Heilerin. Sofort. Verschwende keine Zeit und sag ihr, dass sie alles tun soll, was in ihrer Macht steht, um ihn zu retten. Los!“
Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern stieg Steffen auf sein Pferd und ritt so schnell es Krohns schlaffer Körper erlaubte den Hügel hinab.
„Ich muss Gwen finden.“, sagte er grimmig. „Ihr Blut klebt an meinen Händen. Ich kann nicht länger warten. Wenn auch nur der Hauch einer Chance besteht, dass sie noch am Leben ist, zählt jeder Augenblick. Ich erwarte nicht von Euch, dass ihr mit mir kommt. Mir wird das gesamte Heer der Nevaruns entgegenstehen. Unterzahl ist gar kein Ausdruck“
Reece trat vor und hielt den Knauf seines Schwertes fest umschlossen.
„Genau die Art von Chancenverteilung die ich mag.“, sagte er.
„Und ich“, fügte Elden hinzu.
„Und ich“, stimmte O’Connor ein.
„Und wir“, kam es auch von den Zwillingen.
„Wir würden dir nie erlauben, es alleine mit ihrem Heer aufzunehmen.“, stellte Reece fest. „Nicht nach allem was wir gemeinsam durchgemacht haben. Schließlich ist Gwen auch meine Schwester. Und eines Tages wird sie deine Gemahlin sein.“
„Dein Blut ist auch unser Blut.“, fügte Elden hinzu.
Thor nickte. Er verstand sie, und war von Dankbarkeit überwältigt. Er hätte das gleiche für jeden einzelnen von ihnen getan.
„Seid ihr sicher, dass ihr dieses Risiko eingehen wollt?“, fragte Thor. „Das hier ist mein Kampf. Ich will euch nicht mit hineinziehen.“
„Wenn du jemals gedacht hast, dass ich dich alleine gehen lassen würde, bist du verrückter als ich dachte.“, stellte Reece fest. „Lass uns aufhören, hier Zeit zu verschwenden und meine Schwester zurückbringen!“
Thor sah in die Gesichter seiner Waffenbrüder und konnte ihre Entschlossenheit sehen. In dieser Zeit der Verzweiflung war er ihnen unglaublich dankbar dafür.
Zusammen bestiegen sie ihre Pferde; Thor gab seinem die Sporen und es fiel in einen Galopp. Es stürmte über die Blumenwiese den Hügel hinab und auf die Straße zu, die weiter und weiter weg von King’s Court führte. Während er Ritt, prüfte Thor mechanisch alle Waffen, die er an seiner Hüfte trug, die auf seinem Rücken und an seinem Pferd. Er war vollständig bewaffnet. Das war gut so. Wo er hin ritt, würde er jede einzelne seiner Waffen brauchen. Was er vorhatte, grenzte an Selbstmord.
Und wenn es ihm bestimmt war, beim Versuch Gwen zu retten zu sterben, dann sollte es eben so sein.
*
Thor ritt sein Pferd härter als er es je zuvor getan hatte, seine Brüder an seiner Seite. Sie ritten weiter gen Süden, auf die ferne Provinz der Nevaruns zu.
Es war leicht, den Spuren ihrer Horden zu folgen: Sie hatten Wiesen und Felder niedergetrampelt. Sie hatten einen Pfad geschlagen, der zurück auf die Hauptstraße, weg von King’s Court führte. Es schien, dass sie Gwen mit wenigstens einer Hundertschaft weggeschleppt hatten. Das konnte Thor an der Menge der Hufabdrücke abschätzen. Abgebrochene Äste und die Hufabdrücke lieferten ihm klare Hinweise auf die Richtung, in der sie geritten waren. Die Spuren waren frisch, und das ließ Thor hoffen. Vielleicht konnte er sie noch rechtzeitig finden.
Thor gab er
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