Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Titel: Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
Lichtschein, wurde schwächer, begleitet von polternden Schritten, und
erlosch dann. Nur das Poltern war noch eine Weile zu hören.
    Tim kroch zurück.
    Vielleicht führte der Gang, den
die drei beschritten, ebenfalls zum Ziel, dann freilich auf Umwegen. Oder?
Doch! Der Gang — das wurde Tim in diesem Moment klar, mündete dort, wo auch die
Jungs sich hatten entscheiden müssen zwischen drei Möglichkeiten.
    Sie haben eine Karte, einen
Plan, dachte Tim. Offenbar von Krachwang gezeichnet. Daraus geht sicherlich
hervor, wie sie weitermüssen hinten bei der Gabelung. Das heißt, sie müssen
dort umkehren und unserem Gang folgen, nähern sich also aus Richtung Burg.
Damit ist uns der Rückweg abgeschnitten. Denn sehen darf Schindler uns nicht.
    Er beeilte sich. Karl und
Klößchen warteten vor Trauthildes Grottengrab, und beide bibberten. Aber das
lag sicherlich an der Kellerluft.
    Tim berichtete.
    „Mich haut’s um“, meinte
Klößchen. „Schindler auf Schatzsuche. Mann, in dem steckt mehr, als man ahnt.“
    „Vor allem an Verlogenheit“,
nickte Karl.
    „Pst!“ Tim schaltete seine
Lampe aus.
    Er hatte Stimmen gehört. Sie
näherten sich, wie vermutet, aus Richtung Burg.
    „Die sind schneller da, als ich
dachte“, flüsterte Tim. „Offenbar ist ihr Gang kürzer als der hier. Bis zur
Mini-Höhle reiht sich nämlich Kurve an Kurve.“
    Die Jungs zogen sich zurück,
warteten aber hinter der nächsten Biegung.
    Jetzt füllte Helligkeit den
Gang, und die verspäteten Schatzsucher kamen.
    „Hier muß es sein“, erklärte
Hirnvogel. Seine Stimme klirrte vor Spannung. „Hier ganz in der Nähe. Ich
rieche es förmlich. Drachenauge ist in Reichweite. Unser Schwert. So gut wie
eine Million in bar. Ich werde die Klinge küssen.“
    Du kannst höchstens Trauthildes
Knochen küssen, dachte Tim und linste um die Biegung der Tunnelwand.
    „Chef“, sagte Schratt, der als
letzter ging, „haben Sie das Schokoladenpapier weggeworfen?“
    Hirnvogel blieb stehen. „Was
für Schokoladenpapier?“
    „Es liegt hier überall rum.“
    Er hatte einen Fetzen
aufgehoben und reichte ihn Hirnvogel.
    Tim hielt den Atem an.
Verdammt! Klößchens Wegmarkierung. Aber wer rechnet denn mit dieser Situation!
    Hirnvogel hatte das Papier
glattgestrichen.
    „Feinste Vollmilch-Schokolade“,
las er verwundert. „Sauerlich Qualität...“
    „Was? Sauerlich?“ Schindlers
Stimme überschlug sich.
    „Steht hier“, erwiderte
Hirnvogel. „Verdammt! Wie kommt das hierher?“
    Schindler warf den Kopf in den
Nacken und reckte eine magere Faust empor.
    „Die TKKG-Bande! Verflucht!
Diese Kids! Müssen hier gewesen sein. Sauerlich — das ist einer von ihnen.
Willi Sauerlich, wird Klößchen genannt. Ein kleiner Dicker, verfressen wie eine
siebenköpfige Raupe. Sein Vater ist Schokoladenfabrikant. Reiche Leute, aber keine
Kultur. Der Junge ist faul und obendrein stellt er sich dumm. Begreifen Sie?
Wenn die TKKG-Bande hier war, dann hat sie auch das Schwert.“

    „Unmöglich!“ sagte Schratt.
„Ich weiß zwar, wen Sie meinen. Die verdammten Blagen haben mir ein Dutzend
Hunde geklaut. Aber die vier können unmöglich hier sein. Es gab kein
Reinkommen. Haben Sie vergessen, daß wir sprengen mußten?“
    „Und der zweite Eingang?“ rief
Schindler. „Ach so. Davon wissen Sie nichts.“ Und zu Hirnvogel: „Die Kids haben
ihn gefunden. Denen entgeht nichts. Die sind von der Burg her eingedrungen.“
    Das Licht spiegelte sich auf
Hirnvogels Kahlschädel. Der Typ stand da wie ein verhinderter Dämon.
    „Dort!“ sagte er und zeigte zum
Eingang der Grotte. „Trauthildes Grab. Das muß es sein. Sehen wir nach.“
    Die drei verschwanden — einer
nach dem andern — durch den Spalt. Gebrüll. Schreie der Wut und Enttäuschung.
Dann ein Geräusch, als werde ein Hohlkörper gegen die Felswand geschleudert.
    Hoffentlich, dachte Tim, war
das nicht der Totenschädel.
    „Freunde“, flüsterte er, „wir
sollten den Abflug machen. Wir müssen im Adlernest sein, bevor Schindler
zurückkommt. Sonst fliegen wir achtkantig aus unserer Bildungsanstalt.“
    Klößchen wollte an der Grotte
vorbei. Aber Tim hielt ihn zurück, und schon tauchte auch Schratts Schädel im
Eingangsspalt auf, mit Lichtschein im Nacken.
    „Wir gehen durch die Höhle“,
sagte Tim. „Avanti!“

11. Überfall
     
    Der Weg war leicht zu finden —
auch ohne Krachwangs Plan.
    Woher der wohl ist? überlegte
Tim. Hätte Schindler ihn gehabt, wäre der längst unterwegs gewesen

Weitere Kostenlose Bücher