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Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Titel: Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Kein
Mond, keine Sterne. Der Wald lag still, alle Tierstimmen schwiegen.
    Die TKKG-Freunde rannten los.
Tim benutzte seine Lampe. Sie mußten das Felsmassiv zur Hälfte umrunden,
gelangten dann zu dem Weg, der zur Burg hinaufführt, und holten ihre
Tretmühlen.
    „Mir fällt ein“, sagte Tim:
„Gabys Vater hat Nachtdienst im Präsidium. Karl, du mußt das auf dich nehmen —
bei uns reicht die Zeit nicht. Du bringst das Schwert zu Kommissar Glockner. Da
ist es gut aufgehoben. Drachenauge stellt deutschen Kulturbesitz dar. Wir
dürfen das Risiko nicht eingehen, daß uns Ganoven das Schwert abjagen. Offenbar
sind zwei Gruppen darauf scharf: Schindler, Hirnvogel und Schratt und als deren
Konkurrenz Drauschilt — wer auch immer das sein mag — mit seinen Handlangern
Hahrmann und Dröhnkop.“
    „Ich bringe es zum Kommissar.“
Karl zog sein Sweat-Shirt aus, wickelte Drachenauge darin ein und befestigte
das längliche Paket auf dem Gepäckträger.
    Ein Stück fuhren die drei
zusammen. Dann nahm Karl die Abzweigung, den kürzesten Weg zur Stadt; Tim und
Klößchen preschten zur Internatsschule zurück.

12. Kriechender Lehrer im
Adlernest
     
    Schindler hatte Magenschmerzen
vor Enttäuschung. Hirnvogel, von Wut gepackt, benahm sich wie ein Berserker,
trampelte herum auf dem Skelett und kickte den Totenschädel jetzt zum zweiten
Mal gegen die Wand.
    „Hier muß es gewesen sein!“
brüllte er. „Hier. Zwischen den Rippen. Man sieht ja noch, wo die Spitze im
Boden steckte. Diese Kids waren schneller. Ich hab’s ja befürchtet. Schindler,
Sie Nulpe! Sie haben alles vermurkst. Eine Million geht uns durch die Lappen.
Mann, überlegen Sie! Was können wir jetzt tun? Sind die Kids noch hier? Haben
sie sich versteckt?“ Schratt, der die ganze Aufregung nicht begriff, kam aus
dem Gang in die Grabgrotte zurück.
    „Chef! Hier ist noch Schokoladen-Silberpapier.“
    „Und? Was soll ich damit?“
    „Das Papier ist noch handwarm.“
    „Was?“
    „Handwarm! Ich spüre sowas.
Jemand hatte es in der Hand vor kurzer Zeit. Auch die Schoko-Krümel riechen
frisch.“ Schindler beobachtete die beiden und schauderte.
    Wie ein Tier, dachte er und
meinte Schratt. Wenig Hirn. Aber mit seiner Gorillanase riecht er, was Sache
ist. Und Hirnvogel — unmöglich, wie der sich aufführt. Keine Achtung vor den
Gebeinen. Er hat Trauthilde zwei Rippen zertreten. Und der Totenschädel hat
Beulen. Außerdem ist ein Zahn rausgefallen. Bestialisch — so ein Benehmen!
    „Vielleicht“, murmelte
Hirnvogel, „holen wir sie ein, die Kids. Los, zum zweiten Eingang! Zur Burg!
Tempo! Schindler, nehmen Sie mal die Beine in die Hand!“
    Sie rannten los.
    Klößchens Schokoladenpapier,
reichlich ausgestreut, glitzerte im Lampenschein und wies den Weg.
    Keuchend kamen sie an beim
zweiten Eingang und krochen durch das Loch in der Kerkermauer.
    Verblüfft sahen sie sich um.
    „Das ist das Verlies“, erklärte
Schindler. „Ich kenne mich aus in der Burg.“
    „Woher wußten die, daß sie hier
ein Loch hauen müssen?“ Schindler zuckte die Achseln. „Vielleicht sind sie
klüger als wir.“
    „Was heißt das?“
    „Ich hab’s doch schon erzählt:
Sie kennen die wichtigsten Zeilen von Krachwangs Rätselgedicht. Offenbar
konnten sie die Hinweise deuten: ...suchst du die Nische mit drei Steinen,
erkenne Höhe, Glas und...“ Schindler stockte, riß die Augen auf und glotzte in
die Ecke. „Da! Da ist ja die Nische. Da! Die drei Steine. O weh! Sie sind
wirklich die Schlaueren.“ Hirnvogels Zähne mahlten. „Sie haben also das
Schwert. Und einholen können wir sie nicht mehr. Wohin bringen sie
Drachenauge?“
    „Tim ist der Anführer. Ein
echter Macher — tollkühn, aber umsichtig. Er läßt sich nichts aus der Hand
nehmen. Ich bin sicher, er nimmt Drachenauge mit ins Adlernest.“
    „Wohin?“
    „Seine Bude. Alle Buden im
Internat tragen Namen.“ Hirnvogel überlegte. „Und dort legt er das Schwert
unters Bett. Oder stellt es in den Schrank. Denn heute nacht kann er nichts
damit anfangen. Schindler, das ist jetzt Ihre Aufgabe. Fahren Sie ins Internat
zurück. Warten Sie eine Stunde. Dann schleichen Sie sich ins Adlernest.
Notfalls betäuben Sie den Burschen... Schläft er allein?“
    „Zu zweit. Klößchen ist sein
Budenkamerad.“
    „Dann betäuben Sie eben beide.“
    „Das täte ich nie. Könnte es
gar nicht. Ich... hasse Gewalt.“
    „Ist mir egal, was Sie hassen.
Jedenfalls besorgen Sie das Schwert. Klar? Sobald Sie’s haben, rufen Sie

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