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Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Titel: Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Boden, der hier eher weich war. Trauthilde mußte erhebliche Kraft aufgewandt
haben, als sie sich durchbohrte.
    Tim berührte den Schwertgriff.
Er fühlte sich an wie 800 Jahre deutsche Geschichte. Mit einem Ruck zog der
TKKG-Häuptling das Schwert aus dem Boden.
    In derselben Sekunde bebten die
Wände. Ein gewaltiges Tosen, ein Donner rollte durch den Gang heran — aus der
Richtung, die vor ihnen lag. Splittige Steine lösten sich von der Decke.
Klößchen schrie auf, weil er auf dem Scheitel getroffen wurde. Karl hielt
schützend die Arme über sich. Dann, nach zwei Sekunden, war der Spuk vorbei.
Nur die Wände knisterten noch.
    Karl hatte die Lampe verloren.
Sie lag in dem Eingangsspalt. Tim hob sie auf. Sie brannte noch. In der anderen
Hand hielt er das Schwert. Es wog etwa drei Kilo.
    „Um Gottes willen!“ Klößchen
zitterte. „War... war das... eine Warnung? Soll... sollen wir abhauen... und...
und Drachenauge... hierlassen?“
    „Unsinn!“ Tim zwängte sich
hinaus auf den Gang. „Mit Spuk hat das nichts zu tun. Das war eine Explosion.“
    „Ex... Explosion?“
    „Sprengung!“
    „Aber wer sprengt denn hier
mitten in der Nacht?“
    Tim überlegte. „Es kam von
vorn. Aus Richtung Höhle. Das kann nur bedeuten: Irgendwer hat die Felsplatte
gesprengt. Und ist jetzt auf dem Weg hierher. Aber wer?“
    „Schindler wollte dem
Landesmuseum Bescheid geben“, sagte Karl. „Oder der Burgverwaltung.“
    Tim schnaubte verächtlich.
„Karl, es ist Mitternacht. Glaubst du, offizielle Typen sind jetzt zugange? Die
machen keine Überstunden. Nee, wir kriegen es mit jemand anderem zu tun.“
    „Mit Schindler?“ fragte
Klößchen. Und gab sich gleich selbst die Antwort. „Aber der macht sich doch in
die Hose, wenn er Dynamit von weitem sieht.“
    „Ich pirsche mal Richtung
Höhle“, sagte Tim und übergab Drachenauge an Karl. „Besser, ihr wartet hier.
Allein bin ich unsichtbar.“
    Er ließ seine Freunde im
Dunkeln zurück, denn die Stablampe brauchte er.
    Ihr Schein geisterte vor ihm
her, während er im Laufschritt dem Stollen folgte.
    Es ging um mehrere Kurven.
Keine Grotten mehr. Keine Abzweigung. Der Gang wurde niedriger. Tim lief
gebückt.
    Plötzlich hörte er Stimmen.
Sofort schaltete er die Lampe aus. Eine Hand tastend am Fels, drang er vor.
    Lichtschein hinter einer
Biegung. Hier war der Stollen noch niedriger, Tim mußte kriechen.
    Dann sah er die drei und war
total verblüfft.
    Die Männer standen in einer
Mini-Höhle, wo mehrere Gänge zusammenliefen. Die Helligkeit war enorm, rührte
her von zwei großen Taschenlampen und einer Art Stallaterne. Mit ihr hatte sich
ein kahlköpfiger Typ ausgerüstet, dessen Gesicht nur eine Empfindung spiegelte:
Gier. Seine Blicke, die förmlich krallten, schossen hin und her, taxierten die
Gänge.
    Der zweite war Schindler. Er
wirkte beklommen.
    Der dritte war — Schratt, Erwin
Schratt, der Hundefänger.
    Ich fasse es nicht, dachte Tim.
Worauf hat sich Schindler da eingelassen? Mit wem macht der sich gemein? Oh,
ich verstehe! Deshalb will er uns fernhalten von der Höhle. Er selbst will das
Zauberschwert rausholen. Pustekuchen, Herr Studienrat! Sie und Konsorten kommen
um fünf Minuten zu spät.
    „Und jetzt?“ knurrte Schratt,
der mehr denn je an einen rasierten Gorilla erinnerte. „Jetzt haben wir die
Wahl, Meister Hirnvogel. Welchen Tunnel nehmen wir?“

    Der Kahlköpfige, der offenbar
Hirnvogel hieß, starrte auf eine Art Plan, der in einer Klarsichthülle steckte.
    „Krachwang, dieser Pfuscher! An
dieser Stelle hat er nichts eingezeichnet. Hat keine Pfeile gemacht. Hier sind
drei Linie. Sollen das die Gänge sein?“
    Auch Schindler blickte auf den
Plan. „Offenbar. Und so wie die verlaufen, führen sie alle drei zu Trauthildes
Grab — zur Schatzkammer.“
    „Ich höre immer Schatzkammer“,
raunzte Schratt. „Was ist denn dort zu holen außer dem Käsedolch?“
    Hirnvogel sagte, ohne
aufzublicken: „Wahrscheinlich nur ein Skelett. Aber das Schwert ist Schatz
genug. Es muß nicht immer Bargeld sein, Schratt. Kunstschätze, zumal
Antiquitäten, haben einen bleibenden Wert.“
    Schratt streckte den Arm aus,
als deute er auf Tim. Unwillkürlich zog der TKKG-Häuptling den Kopf ein, obwohl
er wußte, daß sie ihn nicht sehen konnten.
    „Das ist was für Ratten. Zu
niedrig. Ich krieche nicht. Nehmen wir den!“ Er wies nach links.
    „Meinetwegen“, nickte
Hirnvogel, und die drei verschwanden aus Tims Blickfeld — mit ihnen verzog sich
der

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