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Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Titel: Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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sagte Klößchen.
„Erde würde ich mir noch gefallen lassen. Aber durch diesen Fels buddelt sich
kein Maulwurf.“
    Tim blieb stehen.
    Vor ihm teilte sich der Gang.
In zwei Richtungen führte er weiter. Und dort, ganz rechts, war ein weiterer
Stollen — sah immerhin so aus: übermannshoch und breit.
    „Wohin nun?“ fragte Karl.
    „Hier beginnt ein Labyrinth. „
Tim leuchtete in die drei Möglichkeiten. „Wir müssen Zeichen anbringen, damit
wir zurückfinden.“
    „Ich verstreue Schoko-Papier“,
bot Klößchen an. „Meine Taschen sind voll davon. Oberirdisch werfe ich’s nicht
weg. Bin ja kein Umwelt-Ferkel.“
    „Meinetwegen.“ Tim wählte den
rechts führenden Gang. „Nehmen wir erstmal den. Hier können wir aufrecht
gehen.“
    Sie tappten weiter. Wieder
stoppte Tim nach wenigen Schritten. War da ein Geräusch? Nicht in der Nähe,
aber weit voraus - ein Geräusch wie Hammerschläge.
    Er lauschte, den Kopf
vorgereckt.
    „Ist was?“ flüsterte Karl.
    „Mir war, als hätte ich was
gehört. Aber jetzt ist alles ruhig.“
    „Bestimmt ein Ungeheuer“, unkte
Klößchen. „Es haust hier seit Jahrtausenden, hat Jahrhunderte gefastet und
braucht nun unbedingt Beute. Wir kommen gerade recht.“
    „Wenn es so ist“, meinte Tim,
„solltest du vorangehen. Von dir wird es satt, und Karl und ich haben eine
Chance.“
    „Ich gehe als Schlußlicht — wie
immer.“
    Tim horchte, während sie
vorwärts drangen, doch es blieb alles still — unheimlich still.
    Der Strahl der Taschenlampe
strich über den Eingang zu einer Grotte. Ein besonders schmaler Eingang war’s.
Eine Grotte wie die andern? Beinahe wäre Tim vorbeigegangen.
    Doch dann leuchtete er durch
den mannshohen Spalt, und der Lichtstrahl glitt zu einem Gebilde im
Hintergrund.
    Grausig! Für einen Moment war
Tim wie erstarrt. Gebannt blieb sein Blick auf das Gebilde gerichtet.
    Ein Skelett lag am Boden. Der
Totenschädel war zum Eingang gewandt und schien — wie Totenschädel das an sich
haben - zu grinsen. Von dem Gewand, in das sich Trauthilde gehüllt hatte vor
800 Jahren, waren nur noch Fetzen vorhanden, die Farben nicht mehr erkennbar.
Die Fetzen hafteten an dem Skelett der einstigen Burgherrin. Und zwischen den
Rippen steckte Drachenauge, das Zauberschwert.
    Schwarz und wuchtig war es,
überzogen von Rost. Doch am Schwertknauf funkelte, als wäre er poliert, der
Rubin: feurig und wild — tatsächlich wie das versteinerte Auge eines mordlustigen
Ungeheuers.
    Karl und Klößchen hatten an
Tims Haltung gemerkt, daß in der Grotte was war. Sie spähten ihm über die
Schulter.

    Klößchen grunzte erschrocken
und verschluckte sich an seiner Schokolade.
    Karl schnappte nach Luft.
    „Sie hat sich selbst
gerichtet“, Tim flüsterte, „hat sich mit Drachenauge entleibt. Logo. Für das
arme Weib war no future angesagt. Der Geliebte tot. Sie ausgestoßen — und
obendrein zur Fahndung ausgeschrieben als Gattenmörderin. Da war keine
Perspektive mehr. Also hat sie sich hierher verkrochen und Harakiri (Japanischer
Selbstmord) gemacht. Kann einem leid tun.“
    „Total verpfuschtes Leben“,
pflichtete Karl bei. „Und wer ist schuld daran? Der Dritte Kreuzzug. Ohne den
wäre es nicht zu dem Ehebruch gekommen, und auf Burg Zährensteyn hätte eitel
Freude geherrscht. Mit Minnesang und höfischen Spielen. Ja, die Kriege sind
immer an allem schuld. Das ist nicht erst in der Neuzeit so.“
    „Heh!“ rief Klößchen. „Was
labert ihr! Wir haben Trauthildes Grab gefunden! Schatzkammer könnte man’s
nennen. Weil das Schwert so gefragt ist. Wir sind am Ziel.“
    „Nicht so laut!“ sagte Karl.
„Totenruhe stört man nicht.“
    „Wieso? Spukt Trauthilde dann?
Was machen wir nun? Nehmen wir nur das Schwert mit oder auch die Knochen? Sie
muß doch ordentlich begraben werden. Also, ich trage das Schwert.“
    „Die sterblichen Reste“, sagte
Tim, „rühren wir nicht an. Die Knochen könnten zerfallen. Das Schwert nehmen wir
natürlich. Wir stellen es sicher, sozusagen.“ Er grinste. „Man weiß ja nicht,
wer hier sonst noch vorbeikommt. Karl, halt mal die Lampe.“
    Tim zwängte sich durch den
Spalt. In der Grotte schien es noch kälter zu sein. Er fröstelte. Und ein
bißchen feierlich war ihm zumute, als er sich dem Skelett näherte.
    Unterhalb des Totenschädels, an
den Genickwirbeln, lag ein metallisches Halsband. Es war total verschmutzt —
und nicht zu erkennen, ob es sich um Gold oder Silber handelte.
    Drachenauge steckte mit der Spitze
im

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