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Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Titel: Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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zurück.
    Die andern waren inzwischen
oben in der Wohnung. Tim begrüßte Gabys Eltern, Margot Glockner, der Gaby immer
ähnlicher wird, und den Kommissar, einen der besten Kriminalisten im Präsidium.
Margot hatte für Tee und Gebäck gesorgt. Aber nach Drachenauge sah Tim sich
vergeblich um.
    „Bis Dienstschluß“, lächelte
Glockner, „lag es auf meinem Schreibtisch. Dann bin ich damit zu Vlichtmeier
gefahren, dem Direktor vom Landesmuseum. Natürlich hatte ich ihm angekündigt,
was ich mitbringe. Aber am Telefon wollte er’s nicht glauben. Als er
Drachenauge sah, ist er ausgerastet. Das Schwert stellt — auch in ideeller
Hinsicht — einen immensen Wert dar. Der Rubin — wohl der größte, den es je gab
— ist unbezahlbar. Eine erste flüchtige Untersuchung zeigt: Das Schwert ist
nicht beschädigt. Der Rost macht kein Problem. Den entfernen Fachleute so
leicht, daß die Blankwaffe hinterher aussieht wie neu. Jungs, damit ist euch
wirklich ein Meisterstück geglückt. Karl hat mir alles erzählt. Seid ihr sehr
müde?“
    „Wir können uns auf den Beinen
halten“, lachte Tim. „Hat Gaby schon erzählt, wie Schindler heute nacht bei uns
durchs Adlernest kroch?“
    Glockner nickte. „Muß sehr
komisch gewesen sein.“
    Margot hatte Tee eingeschenkt
und sagte: „Dieser Studienrat hat wirklich alles versucht, um an das Schwert zu
kommen. Ohne euch wäre es bestimmt verloren gewesen für alle Zeit. Wäre in
privaten Händen gelandet — sicherlich bei einem Sammler. Oder bei einem
Geschäftemacher, der es in den Nahen Osten verkauft.“
    „Wo es schon einmal war“,
ergänzte ihr Mann, „vor 800 Jahren. Damals freilich ohne den Rubin.“ Glockner
schüttelte den Kopf. „Ich habe Schindler kennengelernt beim Elternsprechtag.
Auf mich machte er keinen so schlechten Eindruck. Ein bißchen vertrottelt, ganz
versponnen in seine historische Welt. Aber eher idealistisch als auf Geld
versessen.“
    Tim nickte. „So sehen wir ihn
auch. Ich glaube nicht, daß es ihm um die große Kohle geht. Vielleicht ist es
Ehrgeiz. Ich entsinne mich, daß er im Unterricht von seinen Vorfahren erzählte.
Daß deren Bedeutung im vorigen Jahrhundert auch ihm Verpflichtung sei. Ich
denke mir, er hat davon geträumt, eine historisch bedeutsame Entdeckung zu
machen. Irgendwie ist er dabei mit diesem Hirnvogel zusammengekommen. Und der
ist anders gestrickt. Dem quillt die Habgier aus jeder Pore.“
    „Ich habe mich erkundigt“,
sagte der Kommissar. „Hirnvogel ist Antiquitätenhändler, hat aber einen üblen
Ruf. Ist wahrscheinlich ein Hehler. Da dieser Schratt auf ihn hört — und
Schratt ist berufsmäßiger Einbrecher — , bezieht Hirnvogel sicherlich Diebesgut
von ihm. Ein sauberes Duo. Jedenfalls habt ihr ihnen Drachenauge vor der Nase
weggeschnappt.“
    „Das Landesmuseum“, sagte Tim,
„schuldet uns die Belohnung. Die kriegen wir doch?“
    „Und ob!“ nickte Glockner.
    „Super! Aber damit beginnt
unser Problem. Geheimhalten kann man das nicht. Andererseits darf Schindler
nicht erfahren, daß wir nachts unterwegs waren.“
    Glockner lächelte vielsagend.
„Ich habe nicht die geringste Ahnung, wann ihr auf das Schwert gestoßen seid.
Erzähl doch mal!“
    Alle lachten.
    Tim machte ein unschuldsvolles
Gesicht. „Das war gestern am frühen Nachmittag. Erst haben wir im Handumdrehen
Krachwangs Rätsel gelöst, wobei Gaby alles zu verdanken ist. Nicht wahr, Pfote!
Dir fiel ein, wo die Nische ist mit den drei Steinen. Wir sofort hin ins
Verließ. Loch in die Mauer. Rein in den Gang. Entdeckung der Grotte mit Skelett
und mit Schwert. Auf dem Rückweg hat uns Klößchen mit Schokolade gefüttert, und
das Papier wurde im Gang verstreut, wofür wir uns sehr schämen. Den restlichen
Tag haben wir damit zugebracht, Drachenauge zu bewundern. Schindler konnten wir
nichts sagen, weil wir uns damit selbst in die Pfanne gehauen hätten. Immerhin
hatte er uns verboten, nochmals einzudringen in die Höhle. Und sinngemäß galt
dieses Verbot ja gleichermaßen für jegliches Eindringen in die labyrinthischen
Gänge unter der Burg Zährensteyn. Um Drachenauge sicher zu wissen, hat Karl es
dann zu Ihnen gebracht. Gegen Abend. Oder etwas später.“
    „Aha!“ nickte Glockner
schmunzelnd. „So also war das. Ich habe nichts daran auszusetzen. Und Schindler
kann euch zwar rügen, aber zu mehr wird es nicht kommen.“
    „Spitze!“ Klößchen stapelte
sich zum zweiten Mal Gebäck auf den Teller, aber seine Bemerkung galt offenbar
dem

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