Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Titel: Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
beweisen. Denn das hätte ja Folgen für
uns, die wir zum Glück nicht zu fürchten brauchen — weil wir hier waren, die
ganze Nacht. Wie spät ist es jetzt eigentlich?“
    „Ihr wart unterwegs“, Schindler
umrundete den Tisch, „und habt irgendwas mitgebracht. Das rieche ich förmlich.
Willi, öffne deinen Schrank!“
    Klößchen stöhnte, glitt aus dem
Bett und tat wie geheißen. Schindler starrte in das Chaos aus Klamotten,
Büchern, Kartons mit Schokoladentafeln, frischer Wäsche, Schmutzwäsche und
maukigen Strümpfen.
    „Nennst du das Ordnung?“
    „Morgen räume ich ja auf.“
    Dann mußte Tim seinen Schrank
vorführen.
    „Etwas ordentlicher, aber noch
nicht gut genug.“
    „Wonach suchen Sie eigentlich?“
fragte der TKKG-Häuptling. „Mit Drogen haben wir nichts am Hut. Und wir wissen
auch, daß Haustiere leider nicht erlaubt sind. Ich liebe zwar mein Rennrad,
aber nicht so sehr, daß ich’s mit ins Bett nehme oder in den Schrank stelle.
Wir haben auch keine Asylantenkinder versteckt, obwohl das eine gute Idee
wäre.“
    Schindler antwortete nicht. Er
kniete sich und sah unter die Betten.
    Nach diesem Mißerfolg lehnte er
sich neben der Tür an die Wand und verschränkte die Arme.
    „Ich glaube, ihr wart trotz
meines Verbots abermals in der Höhle.“

    Tim schüttelte den Kopf ohne
großen Nachdruck.
    „Vielleicht seid ihr sogar in
das Innere des Felsmassivs vorgedrungen“, sagte Schindler, „habt Höhlenforscher
gespielt und etwas entdeckt.“
    „Was wollen Sie uns da
einreden“, schnappte Tim. „Sehen Sie denn nicht, wie müde wir sind? Sie bringen
uns um unsere Nachtruhe. Dazu haben Sie kein Recht. Wenn wir morgen im
Unterricht einschlafen, werden wir Ihnen die Schuld dafür zuweisen. Jawohl! Ich
bin empört. Das sind ja Methoden wie bei der Stasi und anderen totalitären
Geheimdiensten: die Opfer nachts aus dem Schlaf reißen und mit Verhören
weichmachen. Sollen wir den Direktor verständigen?“
    Schindler zuckte zusammen.
Seine Hand griff zur Türklinke. „Ihr armen Musterschüler! Also schlaft weiter.
Oder fangt damit an. Aber ich kriege euch schon noch. Das laßt euch gesagt
sein.“
    Damit war er draußen. Leise
schloß sich hinter ihm die Tür. Klößchen hielt sich die Hand vor den Mund, um
nicht herauszuplatzen.
    „Hat der nach Drachenauge
gesucht?“
    „Ich bin wachgeworden“, lachte
Tim, „als er durchs Zimmer kroch und unter meinem Bett stöberte. Wahrscheinlich
warten Schratt und dieser Hirnvogel am Tor. War doch gut, daß wir Karl zu Gabys
Vater geschickt haben.“
    „Brillante Idee! Hier ist man
ja vor Durchsuchung nicht sicher.“
    „Er war überrumpelt und
geschockt, weil ich ihn im Genick gepackt habe. Aber morgen wird er uns dein
Schoko-Papier vorhalten. Ich ahne langsam, welchen Wert Drachenauge darstellt.
Die Typen, die wir heute nacht gelinkt haben, sind total schwertgeil.“
    „Von mir aus“, gähnte Klößchen,
„ich ratze jetzt weiter. Schließlich sind wir hier auf ‘ner Penne und nicht auf
‘ner Wache. Gute Nacht!“

13. Veränderte Wahrheit
     
    Die Sonne stand hoch. Die
Häuser der Altstadt warfen wenig Schatten. Es war früher Nachmittag. Tim, Karl
und Klößchen radelten zu Gaby. Wegen des Nachtdienstes im Polizeipräsidium
hatte ihr Vater tagsüber frei. Er erwartete die Jungs. Es gab allerhand zu
besprechen. Karl hatte, wie es sein Auftrag war, Drachenauge letzte Nacht bei
ihm abgeliefert — in Kommissar Glockners Büro. Den Jungs schien es der
sicherste Ort zu sein für das Schwert.
    Gaby stand vor der Haustür. Sie
hatte Oskar gassi geführt und trug jetzt zwei Plastiktüten. Eine — die eigens
dafür hergestellt war — enthielt Oskars ‚Hinterlassenschaft’, denn es geht ja
nicht an, daß Hunde die Gehsteige vollsch... und sich die Hundehalter nicht
darum kümmern.
    In der zweiten Plastiktüte
steckte die Schaufel, die Gaby benutzte für die Beseitigung.
    Tim sprang als erster vom Rad,
und Oskar, der schwarzweiße Cocker-Spaniel, stürzte sich auf ihn voller Freude,
fiepend und schwanzwedelnd. Er wurde gekrault und gestreichelt, dann erhielt Gaby
ihr Begrüßungsbussi, wobei sie die Arme mit den Tüten abspreizte.
    „Wohin jetzt damit?“ fragte Tim
    „Das Schäufelchen säubere ich
unter dem Wasserhahn im Hof. Die Tüte übergebe ich dem Hundeklo an der Ecke.
Jeden zweiten Tag wird dort abgeräumt. Ist so ähnlich wie Grubenentleerung.“
    „Laß mich das machen“, sagte
Tim, nahm ihr die Tüte ab — und war nach zwei Minuten

Weitere Kostenlose Bücher