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Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge"

Titel: Kampf um das Zauberschwert "Drachenauge" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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kommt.
    Tim, Karl, Klößchen und Gaby
mußten sich um Drachenauge gruppieren. Blitzlichter zuckten. Bei der zweiten
Foto-Serie stellte sich Vlichtmeier dazu.
    Inzwischen hatten sich auch die
Gäste herbemüht, doch immer noch kamen Nachzügler hinzu.
    Dann hielt Vlichtmeier seine
Rede. Sie führte 800 Jahre zurück. Die Geschichte der Burg. Das Gemetzel.
Nichts Neues für die TKKG-Freunde. Tim unterdrückte ein Gähnen. Er stand
zwischen Gaby und ihrem Vater, hatte also die Versammlung hinter sich und konnte
nicht sehen, wer noch eingetrudelt war in letzter Minute.
    „...haben diese vier Schüler
der Internatsschule mit lobenswertem Eifer die Höhlen und Gänge unter der Burg
erkundet, wodurch wir nun auch Trauthildes Skelett bergen konnten, das — nach
balsamierender Vorbereitung — noch in diesem Herbst ebenfalls hier ausgestellt
wird. Gaby, Tim, Karl, Willi — kommt zu mir, zeigt euch... Nicht so bescheiden!
Und nun Applaus für unsere jungen Schatzsucher.“
    Die vier stellten sich neben
Vlichtmeier und grinsten in die Menge. Tosender Beifall ehrte sie.
    Tim ließ den Blick wandern.
Aha! Klößchens Eltern waren da — ganz hinten standen sie, stolzgeschwellt; und
neben ihnen die Viersteins, gleichermaßen angetan.
    Was er dann entdeckte, war wie
eine kalte Dusche: Hirnvogel stand links bei den Rüstungen. Er trug einen
Nadelstreifenanzug mit Weste und hatte den völlig haarlosen Schädel offenbar
mit einem Pflegemittel poliert. Die Gier in den schmalen Augen war noch
dieselbe.
    Neben ihm hatte sich ein
großer, fetter Kerl aufgestellt, den man nicht erst kennenlernen mußte, um ihn
unsympathisch zu finden. Er blickte finster. Die hängende Unterlippe entblößte
gelbe Zähne. Er machte den Eindruck wie jemand, für den Geld keine Rolle
spielt.
    Die beiden, Tim spürte es,
gehörten zusammen.
    Der Vorstellung genug. Die Kids
konnten sich wieder zu Glockner gesellen.
    „...ist Drachenauge wahrhaftig
Ersatz“, tönte Vlichtmeier weiter in seiner Rede, „für den unermeßlichen
Verlust, den wir vor einem Jahr zu beklagen hatten. Sie erinnern sich, verehrte
Gäste, das Verbrechen hat Schlagzeilen gemacht. Unbekannte Diebe stiegen ein
übers Dach. Sie entwendeten die private Schatztruhe von Fürst Eishart von
Prückler und seiner Gattin Pechelia Melba, jener Adligen aus italienischem
Fürstenhaus, die bekannt war im 17. Jahrhundert für ihren einmaligen Schmuck.
Er befand sich in der Truhe. Sie ist unauffindbar bis heute... Aber Drachenauge
wird nun in der Gunst der Museumsbesucher die Stelle einnehmen, die der
Prückler-Melbasche Schatz vorher innehatte. Und ich erinnere...“
    Vlichtmeiers gutgemeinte
Ansprache schläferte ein.
    Klößchen hatte schon kleine
Augen.
    Gaby lehnte sich, kaum
merklich, an Tim.
    Karl hatte seine Brille
abgenommen und polierte seit fünf Minuten die Gläser — offenbar, um sich
Bewegung zu verschaffen.
    Lieber Vlichtmeier, komm zum
Ende, dachte Tim. Es gibt Wichtigeres. Der Feind ist im Anmarsch. Gabys Vater
muß das wissen, und zwar gleich.
    „...komme ich hiermit zum
Ende“, tönte Vlichtmeier, „damit Sie nun Drachenauge aus der Nähe bewundern können.
Das Kampfschwert des Kreuzritters. Das Richtschwert. Das Zauberschwert, dem
magische Kraft nachgesagt wurde, versehen damit von dem größten Rubin der Welt.
Danke!“
    Applaus. Fast solange wie für
die TKKG-Bande. Dann schob sich die Menge vor zum Angriff auf die gläserne
Vitrine.
    Tim zog Kommissar Glockner
beiseite. Karl, Gaby und Klößchen kamen mit.
    „Dieser Hirnvogel ist hier.“
    Glockners Miene spannte sich.
„Zeig ihn mir unauffällig. Persönlich kenne ich ihn nicht.“
    „Rechts der Vitrine. Der
Kahlkopf. Jetzt beugt er sich vor zum Rubin.“
    Glockner nickte. „Und wißt ihr,
wer der große Kerl neben ihm ist, der im violetten Anzug? Drauschilt. Den kenne
ich vom Sehen.“
    Tim zischte durch die Zähne.
„Das paßt nicht zusammen. Wenn Hahrmann nicht gelogen hat — und er klang
ehrlich, denn meine Tritte waren nicht von Pappe waren er und Dröhnkop von
Drauschilt beauftragt, Hirnvogel das Schwert abzunehmen.“
    „Das paßt zusammen“, sagte
Glockner.
    „Ja?“
    „Drauschilt ist steinreich und
ein leidenschaftlicher Schwertsammler. Er soll weltweit eine der größten
Sammlungen besitzen. Hirnvogel — als Hehler von Diebesgut und Kunstschätzen —
hat ihm sicherlich ein Angebot gemacht, im voraus. Vielleicht, um zu testen, ob
es sich lohnt, nach Drachenauge zu suchen.“
    „Verstehe.“ Tim

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