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Kampf um die Ewigkeit

Kampf um die Ewigkeit

Titel: Kampf um die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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restlichen Tages blieb sein Körper unangenehm warm. Das war natürlich ein Werk der Drüsen; keine Sache, die von einem philosophisch ausgerichteten Geist toleriert werden durfte. Er befand sich in Aufregung und wunderte sich, wie nahe ihm das Schicksal seiner vier Freunde ging, denen er doch rein zufällig begegnet war.
    Ich habe sie mir nicht ausgesucht, weil sie bestimmte Vorzüge hatten, dachte er.
    An jenem Tag, als er die Barriere verlassen hatten, hatte er einen Wagen mit vier Insassen angehalten, weil es noch zwei Plätze gab. Und das war die einzige Bedeutung dieses Zusammentreffens gewesen. Es gab keinen Unterschied zwischen den vier Tiermenschen in jenem Wagen oder anderen Wesen dieser Art.
    Und das war alles gewesen.
    Trotzdem blieb sein Körper wärmer als normal.
    Am vierten Morgen nach der Gerichtsverhandlung meldete sich der Summer an seiner Tür.
    Als Modyun öffnete, stand ein Offizier der Hyänenmenschen vor ihm und sagte: »Die Gnadengesuche der vier Angeklagten sind abgelehnt worden. Das Gericht besteht darauf, daß Sie als Hauptzeuge von dieser Entscheidung in Kenntnis gesetzt werden.«
    Modyun wollte schon »Ich danke Ihnen« sagen und die Tür schließen, als er spürte, daß sein Gesicht feuerrot geworden war. Er fügte hastig hinzu: »Ich möchte die Gefangenen vor der Exekution besuchen. Kann das arrangiert werden?«
    »Ich ziehe gern für Sie Erkundigungen ein«, sagte der Offizier.
    Es stellte sich heraus, daß das möglich war und er seine vier Freunde am Vorabend der Exekution besuchen konnte. Das war am Abend des sechsten Tages nach der Verhandlung.
    Sie waren wirklich sehr freundlich und nachsichtig, mußte Modyun zugeben. Sein anfängliches Gefühl, daß man ihm Steine in den Weg zu wälzen versuche, schien völlig unbegründet zu sein.
    Von draußen sah die Gefängniszelle aus wie eine andere Schlafkabine, aber die Tür war vergittert.
    Vor der Tür saß ein Hyänenposten, der sorgfältig Modyuns Besuchsgenehmigung las. Dann schloß er die Tür auf, wartete, bis Modyun eingetreten war und schloß hinter ihm wieder ab.
    Zunächst sah die Zelle leer aus. Plötzlich wurden ein Paar Beine aus einer unteren Schlafkoje geschwenkt – und dann richtete Narrl sich auf.
    »Seht doch mal, wer gekommen ist!«
    Nach diesen Worten kamen noch drei weitere Beinpaare zum Vorschein.
    Dann kamen seine vier Tierfreunde auf ihn zu und schüttelten ihm die Hand.
    Modyun blickte herum und sah, daß zwischen diesem Schlafraum und den anderen Räumen ein Unterschied bestand. Denn hier gab es Tische und die bekannte Einrichtung einer Verpflegungsausgabestelle.
    Nachdem Modyun sich kurz umgesehen hatte, sagte er ein wenig schüchtern: »Ich bin mehr oder weniger gekommen, um mich von euch zu verabschieden …«
    Eine große, dicke Träne rollte Roozb über die Wange. Er sah blaß und nicht besonders gut aus, hohlwangig gewissermaßen. »Danke, Kollege«, sagte er mit gepreßter Stimme.
    Modyun starrte ihn prüfend an. »Wo drückt denn der Schuh?« fragte er. »Wir alle müssen früher oder später einmal abtreten. Warum also nicht jetzt?« Er verbesserte sich: »Morgen, wollte ich sagen.«
    Schweigen.
    Dann stellte Dooldn sich vor ihn hin. Auf seinen Wangen waren zwei rosige Flecken zu sehen. Er schluckte und mußte sich offenbar mühsam beherrschen. »Junge, du hast wirklich seltsame Ansichten …« Er krauste die Stirn. »Mir ist noch nie so ein Affe wie du begegnet. Du sitzt auf deiner Zeugenbank und redest, daß uns die Haare zu Berge stehen.«
    »Wahrheit ist Wahrheit«, verteidigte sich Modyun. Ihm wurde klar, daß die Bemerkung des Jaguarmanns nicht gerade freundlich gemeint war, und fragte: »Sie sind doch nicht wütend?«
    Die rosigen Flecken wurden heller und verschwanden dann ganz. Dooldn seufzte. »Ich war ungeheuer wütend auf Sie, aber dann dachte ich mir: Nun, das ist nun mal mein liebenswerter Affenkollege mit dem weichen Gehirn, und er steckt wieder einmal seinen großen Zeh in den Mund. Ja, und da ließ mein Ärger nach.« Er blickte seine Kollegen an. »War das bei euch nicht auch so?«
    »Richtig«, sagten Narrl und Ichdohz düster.
    Roozb schwieg, starrte auf den Fußboden und wischte sich die Augen.
    Ihr Standpunkt war so undefinierbar, daß Modyun das Gefühl hatte, belehrend auf sie einwirken zu müssen.
    »Wie alt seid ihr?«
    Diese Frage stellte er einem nach dem anderen und erfuhr, daß sie zwischen sechsundzwanzig und dreiunddreißig Jahren waren. Roozb war am ältesten, der

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