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Kampf um die Ewigkeit

Kampf um die Ewigkeit

Titel: Kampf um die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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einmal zu Ihrer Logik zurück. Ihr Irrtum ist darin zu suchen, daß Sie nichts von einem anderen Vorhaben wissen. Übrigens, wissen Sie, wie lange wir mit diesem Schiff schon unterwegs sind?«
    »Etwas über eine Woche«, sagte Modyun. Er mußte zugeben, daß ihn diese offenbar irrelevante Frage überraschte.
    Die Kreatur war wieder ruhig und hatte die graugrünen Augen ganz geöffnet. Die straffe graue Gesichtshaut wirkte weniger angespannt. »Dieses Schiff«, sagte er, »hat bis jetzt annähernd vierhundert Lichtjahre zurückgelegt. Es hat mehrere Male seinen Kurs geändert und sein Ziel überflogen, so daß keine Spur auf die Richtung weisen wird, aus der es einmal kam.«
    Der Nunuli legte eine Pause ein, als wolle er Modyun eine Gelegenheit zum Reagieren geben. Modyun wußte, was in dem fremden Wesen vorging, und tat, als überraschte ihn diese Information. »Nun, das ist zweifellos sehr klug …«
    Dem Glitzern in den Augen der Kreatur entnahm er, daß sie ihm noch etwas vorenthielt. Tatsächlich hörte er nach einem Moment unverhohlen schadenfrohen Grinsens: »Diese Ausweichtaktik war eigens für Sie bestimmt und sollte Sie verwirren. Denn Sie sollen nie mehr zur Erde zurückkehren. Und auch das lag der Gerichtsverhandlung über Ihre vier Tierfreunde zugrunde. Wenn Sie über alles nachdenken, werden Sie wissen, daß wir Sie sehr erfolgreich ablenkten, während das Schiff eine ungeheure Entfernung zurücklegte. Ich brauche nicht zu sagen, daß dieses Schiff nie mehr zur Erde zurückkehren wird.«
    Das war also das Schema. Nicht weiter wichtig, dachte Modyun. Die Logik einer untergeordneten Agentenrasse wie die Nunuli war wahrscheinlich immer extrem. Diese Leute hatten in Verbindung mit der Erde eine Mission zu erfüllen. Jetzt hatten sie die Menschenwesen hinter der Barriere vernichtet und Soodleel und Modyun von der Erde entfernt; also war ihre Mission, ihrer Meinung nach, beendet.
    Die totale Vernunftwidrigkeit der Mission und ihrer getarnten Ziele warf bei Modyun die Frage auf, was er zu einem derartigen Wahnsinn sagen sollte. Da mußte er schon eine logische Konsequenz verfolgen können.
    »In diesem Fall«, sagte er, »waren meine vier Freunde nur Strohmänner. So werden Sie sicher nichts dagegen haben, wenn man sie begnadigt.«
    »Nichts dagegen einzuwenden«, war die sofortige Antwort. »Tatsächlich zählt das zu den Dingen, wegen deren Klärung ich Sie zu mir gebeten habe.« In einem förmlicheren Tonfall fuhr er fort: »Redddll, der Hyänenoffizier, der Sie hierher brachte, wird Sie wieder zu Ihrer Kabine begleiten und Ihren vier Kollegen eine Unbedenklichkeitsbescheinigung überreichen.«
    Noch immer auf der Matratze in dem sonst kahlen Raum liegend, schloß der Nunuli: »Damit dürfte unsere Kommunikation einstweilen beendet sein.«
    Doch Modyun fielen noch ein paar Dinge ein. Er fragte: »Sind Ihre gegen mich gerichteten Pläne nunmehr auch komplett?«
    »Wie meinen Sie das?« Der Nunuli auf der Matratze schien sich zu wundern.
    »Es war doch so, daß etwas gegen mich unternommen wurde. Ich habe sogar den Nunuli toleriert, der dieses Etwas unter allen Umständen erreichen wollte. Ich vergaß die ganze Angelegenheit, zog mich wieder in meine friedliche Existenz zurück. Und dann entdeckte ich, daß eine weitere Verschwörung gegen mich angezettelt worden war. Gibt es vielleicht noch mehrere? Oder ist Ihre Mission jetzt beendet?«
    »Sie ist beendet«, war die Antwort. »Was sollte es sonst noch geben?«
    »Das sagte Nunulimeister Nummer zwei«, entgegnete Modyun, »aber das war eine Lüge. Und ich habe alle diese Lügen satt. Sie richten sich gegen die Grundwahrheiten des Universums.«
    »Wie kann der letzte Angehörige einer Rasse etwas von den Grundwahrheiten wissen?« fragte der Nunuli gereizt. »Aber lassen Sie mich einmal überlegen.« Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: »Wir könnten Sie und die Frau im Rahmen unserer Mission umbringen. Gäbe das, Ihrer Meinung nach, eine Möglichkeit?«
    »Nicht wenn ich Widerstand leiste«, erwiderte Modyun, nachdem er einige Zeit darüber nachgedacht hatte.
    »Nun, da haben Sie Ihre Antwort.«
    Oberflächlich betrachtet, schien es eine befriedigende und wahrheitsgemäße Antwort zu sein, und doch …
    »Noch etwas«, sagte Modyun. »Es ist so wichtig, daß Sie mir antworten müssen.«
    »Das wäre unerträglich«, sagte der Nunuli.
    Schon der Gedanke, einer anderen Person etwas »Unerträgliches« anzutun, war für Modyun unvorstellbar.
    Doch nach einem

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