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Kampf um die Ewigkeit

Kampf um die Ewigkeit

Titel: Kampf um die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Modyun und sagte im scheltenden Tonfall: »Ich darf hoffen, daß Sie sich anschließend bei dem Verteidiger wegen der ihm zugefügten Beleidigung entschuldigen werden!« Und dann wieder höflich: »Wie stellen Sie sich nun das weitere Verfahren vor?«
    »Die ordnungsgemäße Prozedur …«, setzte Modyun an.
    »Was Sie unter einer ordnungsgemäßen Prozedur« verstehen«, unterbrach ihn der Richter.
    »Jene von den Menschen festgelegte Prozedur«, sprach Modyun weiter, »wonach der Ankläger dem Zeugen eine Reihe relevanter Fragen stellt und auf seine Antwort wartet.«
    »Was für Fragen?« fragte der Hyänenmann, der offenbar verstehen wollte, aber trotzdem nicht verstand.
    »Er sollte sich zunächst nach meinem Namen erkundigen«, sagte Modyun.
    »Aber wir kennen Ihren Namen«, sagte erstaunt der Richter. »Er steht doch schließlich klar und deutlich auf dieser Vorladung.«
    »Solche Tatsachen müssen durch eine direkte Befragung erhärtet werden«, sagte Modyun mit fester Stimme.
    Der Richter blieb skeptisch. »Wenn wir diese Methode anwenden, sitzen wir den ganzen Tag hier.«
    »Vielleicht sogar eine Woche«, erwiderte Modyun gelassen.
    »Das ist komplett unmöglich!« entfuhr es dem Richter. Nach einer kurzen Pause sagte er zu dem Ankläger: »Fahren Sie fort, Sir.«
    Der Hyänenmann trat vor. Er wirkte unsicher, doch stellte nichtsdestoweniger die Grundfragen: »Wie heißen Sie? – Sind Sie tatsächlich ein Affe aus Afrika? – Sind Sie die Person, die beschuldigt wird, sich illegal an Bord dieses Raumschiffs zu befinden? – Wissen Sie, welch eines Verbrechens die vier Angeklagten beschuldigt werden?«
    Das war die Frage, die Modyuns Widerstandsgeist mobilisierte. Er konterte und spielte dabei sowohl die Rolle des Zeugen als auch die des Verteidigers.

 
18
     
    »Ich erhebe Einspruch gegen diese Frage, weil die Angeklagten nach den Gesetzen der Menschen, bevor diese sich hinter die Barriere zurückzogen, nicht schuldig sind. Handelt es sich um ein Verbrechen, so ist es entschieden ein geringes Vergehen, für das man im Höchstfall mit zwei, drei Tagen Haft bekommen kann.«
    An dieser Stelle wurde er von dem Richter unterbrochen, der anführte, daß die Angeklagten sich definitiv eines Kapitalverbrechens schuldig gemacht hätten.
    »Definitiv?« fragte Modyun.
    »Ja, definitiv.«
    »Dann nennen Sie mir diese Definition,« sagte Modyun.
    Der Protokollführer, ein gelehrt aussehender Hyänenmann in einem glänzenden schwarzen Anzug, brachte ein umfangreiches Buch zum Vorschein, schlug Seite 295 auf und las Kapitel 31, Paragraph 4 Absatz 7: »›… soll als Kapitalverbrechen gewertet werden, das eine Zuchthaus-, Kerker- oder Todesstrafe zur Folge hat.‹«
    »Lassen Sie mich sehen«, sagte Modyun.
    Der Protokollführer sah den Richter an, der mit dem Kopf nickte, und reichte Modyun das Buch. Er überflog die Zeilen, schlug dann das Vorsatzblatt auf, blickte den Richter triumphierend an und sagte: »Dies ist kein von Menschen erstelltes Gesetz, sondern eine falsche, nicht akzeptable Modifikation, die von einer Minderheit, den Hyänenleuten, festgelegt wurde.«
    »Ich halte diese Gesetze für rechtsgültig«, erklärte der Hyänenrichter, dessen Stimme nun weniger höflich klang.
    »Meiner Meinung nach«, sagte Modyun, »sollten die Angeklagten freigesprochen werden.«
    »Meine einzige Frage: Wollen Sie aussagen oder nicht? Sollte das nicht der Fall sein, dann verlassen Sie bitte den Zeugenstand.«
    Er schien nicht der geeignete Moment, den Rückzug anzutreten, darum wandte Modyun ein: »Ich sage aus, behalte mir aber das Recht vor, dieses Thema noch einmal zur Sprache zu bringen.«
    Der Richter wandte sich an den Ankläger. »Fahren Sie mit dem Zeugenverhör fort.«
    »Wie sind Sie an Bord des Schiffes gekommen?« wollte der Ankläger wissen.
    »Ich ging über das Dock zu einem der mehreren hundert Eingänge und stieg in einen Lift. Ich fuhr über hundert Etagen hinauf, stieg aus und stand in einem Korridor. Ich hatte zu jenem Zeitpunkt das Gefühl, sicher an Bord gekommen zu sein, und ich hatte mich nicht getäuscht.«
    Schweigen herrschte im Gerichtssaal, als Modyun das letzte Wort gesprochen hatte. Der lange, hagere Hyänenmann, der die Frage gestellt hatte, schien verdutzt zu sein. Aber er faßte sich und sprach: »Wollen Sie zur Anklagebank hinüberblicken?«
    Modyun sah seine vier Freunde an.
    »Erkennen Sie diese Personen?«
    »Ja.«
    Die Gefangenen wisperten miteinander, und Narrl sank auf seinen Stuhl

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