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Kampf um die Ewigkeit

Kampf um die Ewigkeit

Titel: Kampf um die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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zurück, als habe ihn der Schlag getroffen.
    »Ruhe!« rief der Richter.
    Der Ankläger sprach weiter: »War eine dieser Personen zugegen, als Sie in den Lift stiegen und an Bord dieses Schiffes gingen?«
    Modyun konnte beobachten, daß alle Tiermenschen eine gespannte Haltung eingenommen hatten. Er spürte, daß viele ihren Atem anhielten und seiner Antwort entgegenfieberten.
    »Euer Ehren, ich kann mir vorstellen, daß meiner Antwort auf diese Frage ein großer Wert beigemessen wird. Jeder scheint anzunehmen, daß eine bejahende Antwort die Gefangenen vernichten würde. Würden Sie das auch in Erwägung ziehen?«
    Die lange, hagere Kreatur beugte sich über den Richtertisch. »Als Zeuge haben Sie die Pflicht, die Frage wahrheitsgemäß zu beantworten. Welche Schlüsse ich auch daraus ziehen mag, mein endgültiges Urteil wird von der Logik eines richterlichen Entscheids beeinflußt sein.«
    »Dennoch sind Sie ein Angehöriger einer Minderheitsgruppe«, sagte Modyun, »einer Gruppe, die es verstanden hat, alle führenden Positionen zu besetzen. Aus diesem Grund habe ich den Verdacht, daß Ihr Urteil nicht völlig unbeeinflußt sein wird. Sind Sie sicher, daß das Gegenteil der Fall ist, so werde ich die Frage beantworten.«
    »Ich werde vorurteilsfrei sein«, sagte der Richter.
    Modyun schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, aber wir scheinen uns nicht zu verstehen. Das kann jeder von sich behaupten – aber wie wollen Sie mich überzeugen? Und wie wollen Sie, der einer usurpierenden Minderheit angehört, unbefangen über diese Angeklagten urteilen?«
    »Ich muß Sie bitten«, sagte Seiner Ehren kühl, »entweder zu tun, was man von Ihnen verlangt, oder den Zeugenstand zu verlassen.«
    »Oh, ich werde aussagen«, erwiderte Modyun.
    »Sehr gut. Und Ihre Antwort zu dieser Frage?«
    »Die Angeklagten waren in meiner Nähe, als ich das Schiff betrat.«
    »Aaaah!« hörte man es murmeln.
    Es war ein seufzendes Geräusch, so als würden viele Leute auf einmal nach langer Zeit wieder Atem schöpfen.
    Der Richter schwang seinen Hammer und forderte Ruhe. Als endlich alles wieder still war, sagte Modyun zu dem Juristen: »Aber wenn die vier Angeklagten in meiner Nähe waren, müssen Sie von meiner Absicht nicht unbedingt etwas gewußt haben. Ich könnte noch weitere derartige Argumente anführen.«
    Der Richter nickte dem Ankläger zu. »Setzen Sie das Zeugenverhör fort und befassen Sie sich speziell mit dem von ihm vorgebrachten Argument. Er scheint wahrheitsgemäß zu antworten.«
    Das ist gut, dachte Modyun. Obwohl man über die Wahrheit philosophieren konnte, war es eine Tatsache, daß er nicht log, was die tatsächlichen Ereignisse betraf. So konnte der Ankläger ein Geständnis nach dem anderen ernten. Und schließlich: Ja: die vier Angeklagten hatten gewußt, daß es seine Absicht gewesen war, an Bord des interstellaren Raumschiffs zu gehen. Ja, einer der Angeklagten hätte diesen Vorschlag gemacht, und die anderen seien damit einverstanden gewesen.
    Als Modyun geendet hatte, blickte der Richter den Verteidiger an. »Haben Sie noch eine Frage, Sir?«
    »Nein«, war die Antwort. »In einer weiteren Verhandlung sehe ich nur eine Zeitverschwendung.«
    »Ich bin der gleichen Meinung«, sagte der Richter, wandte sich an die Angeklagten und befahl: »Stehen Sie auf!«
    Die vier Angeklagten erhoben sich unschlüssig.
    »Ihre Schuld ist von diesem Zeugen bestätigt worden …«, setzte der Richter an.
    »Halt!« unterbrach ihn Modyun.
    Der Richter achtete nicht auf diesen unerwarteten Zwischenruf und sprach weiter: »Ich bestimme, daß die vier Angeklagten in eine Zelle gebracht werden und …«
    »Was ist mit den Geschworenen?« rief Modyun. »Dies soll doch ein Geschworenengericht sein, nicht wahr?«
    »Sie sollen eine Woche festgehalten werden, bis ein höheres Gericht die Urteile bestätigt hat. Sollten die Angeklagten nicht begnadigt werden, so werden Sie nach einer Woche, gerechnet vom heurigen Tage an, mittels N-Energiewaffen hingerichtet.«
    Er winkte den uniformierten Beamten zu, die hinter den Angeklagten standen und sie nun abführten. Dann wandte er sich wieder Modyun und sagte höflich: »Ich möchte Ihnen für ihre Zeugenaussagen danken. Dank Ihrer Angaben wissen wir nun, daß die Angeklagten tatsächlich schuldig sind.«
    Modyun räusperte sich nur.

 
19
     
    Er hatte getan, was er konnte. Jedenfalls hatte Modyun diesen Eindruck. Jetzt konnte man den Dingen nur noch ihren Lauf lassen.
    Doch während des

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