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Kampf um die Ewigkeit

Kampf um die Ewigkeit

Titel: Kampf um die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Nilpferdmann am jüngsten. Weil sie Tiermenschen waren, betrug ihre Lebenserwartung ungefähr sechzig Jahre.
    »So habt ihr die Hälfte eures Lebens schon hinter euch«, sagte Modyun. »Es dürfte kaum einen Sinn haben, um die restliche Hälfte zu kämpfen.«
    Dieses Argument löste bei seinen Zuhörern nur erstaunte Blicke aus.
    Der Fuchsmann war als erster in der Lage, seine Gedanken in Worte zu kleiden. »Wenn ich mir vorstelle, daß ich hier sitze, weil ich Ihr Freund sein wollte …«
    Modyun wunderte sich über diese Worte. Er konnte zwischen diesen beiden Gegebenheiten keine Verbindung sehen. »Sie meinen«, sagte er, »daß es so etwas wie Ursache und Wirkung gibt. Das ist nicht wahr. Was Sie getan haben, das haben Sie getan. Das gilt auch für die Hyänenmänner. In einer rationalen Welt haben diese beiden Fakten keine Beziehung zueinander.«
    Modyun stellte fest, daß seine Worte nicht verstanden worden waren. Sie machten einen niedergeschlagenen Eindruck und schienen noch unglücklicher zu sein als zuvor.
    Er spürte ein plötzliches Mitleid und sprach weiter: »Ihr solltet wissen, daß das Leben an sich keine Bedeutung hat. Es hat keinen Sinn, man muß ihm einen Sinn geben. So kann sich jede Art auf eine kleine Gruppe beschränken. Von eurer Art gibt es auf der Erde ungeheuer viele, und darum habt ihr keinen Grund, euch an eure Existenz zu klammern. Abgesehen davon, es besteht ohnehin die Möglichkeit, daß ihr auf dieser Expedition ums Leben kommt …«
    Der Posten klopfte an die Tür, als diese Worte fielen. »Besuchszeit beendet!« schrie er durch das verbarrikadierte Türfenster.
    »Nur einen Moment noch!« rief Modyun und wandte sich an seine Freunde. »»Nun, was haltet ihr davon?« fragte er.
    Ober Roozbs Wange rollte eine Träne. »Leben Sie wohl, Kollege«, sagte er. »Ich habe keine Ahnung, worüber Sie reden, aber ich denke, Sie meinen es nun gut.« Er streckte seine rechte Hand aus.
    Modyun seufzte nach Dooldns Art. »Aber wenn euch so zumute ist, dann begleitet mich am besten, wenn ich hinausgehe. Es hat keinen Sinn, etwas zu verfolgen, das man überhaupt nicht haben will. Ich werde den Autoritäten erzählen, daß ihr nicht bereit seid, das Urteil anzunehmen. Das ist richtig, nicht wahr?«
    Die vier Tiermenschen starrten ihn an.
    Der Jaguarmann war bemitleidenswert. »Wie können wir Sie hinausbegleiten«, sagte er, »wenn vor der Tür ein bewaffneter Posten steht?«
    »Ich werde eine Bresche für uns schlagen«, sagte Modyun gelassen. »Dann können wir diese Diskussion in meiner Kabine fortsetzen.«
    Natürlich, dachte er, wird es ein paar Rückschläge geben. Und ich werde mich zunächst einmal mit dem Nunulimeister unterhalten, dann gibt es wenigstens keine Überraschungen mehr.
    Die vier Tiermenschen hatten sich ungefähr eine Stunde in Modyuns Kabine aufgehalten, als der Türsummer sich bemerkbar machte.
    Als Modyun antwortete, stand der hohe Hyänenoffizier vor ihm und flüsterte ihm zu:
    »Ich habe Sie nochmals aufgesucht, um Sie zu bitten, den Nunulimeister aufzusuchen. Würden Sie mich begleiten?«
    Modyun trat in den Korridor hinaus und indizierte als Schutz eine Engeriebarriere um die Kabine. Dann schloß er die Tür hinter sich und sagte: »Gehen wir also.«

 
20
     
    Er folgte dem Hyänenoffizier einen Korridor entlang und dachte: Ich werde dem Nunuli beweisen müssen, wie unlogisch diese Gerichtsverhandlung war.
    Als sie mit dem Lift nach oben fuhren, schien es Modyun, als würde sein Leben reichlich kompliziert werden, wenn er während der Reise ständig auf vier Tiermenschen und auf sich selbst achten mußte. Als sie von einem zum anderen Lift überwechselten, dachte er: Hoffen wir, daß der Nunuli eine akzeptable Lösung hat.
    Nachdem der zweite Lift ebenfalls hielt, betrachtete der Hyänenmann den Stockwerkanzeiger. Als ein weißes Licht zu blinken begann, drückte er auf einen Knopf. Die Tür glitt geräuschlos auf, und der Hyänenoffizier sagte: »Treten Sie ein. Dies ist eine private Unterhaltung.«
    Modyun stieg aus; die Tür schloß sich hinter ihm. Er blickte nicht herum, sondern ging direkt in einen kleinen Raum, der, bis auf eine Matratze, völlig leer war. Und auf der Matratze lag der Nunuli auf dem Rücken.
    Modyun sah sofort, daß es ein Nunuli war, der sich von den anderen beiden, denen er auf der Erde begegnet war, unterschied. Das war natürlich. Ein Individuum wie dieses auf dem Schiff, ein anderes auf der Erde. Wenigstens eins an jedem Ort, wenn die

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