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Kampf um die Ewigkeit

Kampf um die Ewigkeit

Titel: Kampf um die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Start steht kurz bevor«, sagte er dann. »Sie werden bald im Raum schweben. Nehmen Sie Ihr Polster und legen Sie sich auf die Decke, wenn die Zeit da ist.«
    Er wandte sich wieder zur Tür und wurde noch einmal von der Stimme des Nunuli zurückgehalten. »Wann kommt welche Zeit?« Die Stimme der Kreatur klang beunruhigt. »Und was für ein Start steht bevor?«
    »Wir treten in das sogenannte Störungsloch ein«, sagte Modyun. »Ich denke, das ist die unmittelbare Richtung. Denken Sie an das, was ich Ihnen schon sagte: Geben Sie die Warnung durch, daß das Schiff im Laufe der Nacht Schwerkraftfelder verschiedener Bewegungsrichtungen durchlaufen wird.«
    »Aber – aber warum?«
    Modyun sagte: »Ich denke, so ein kleines Loch – nur acht Kilometer breit beziehungsweise tief läßt sich leicht unter Kontrolle halten.«
    Der Nunuli schien zu begreifen, denn seine Augen schimmerten plötzlich feucht und sahen fast blau aus. »Oh, mein Gott!« sagte er in der Sprache der Tiermenschen.
    »Und wenn das ganze Feuerwerk vorüber ist«, sagte Modyun, »werden wir feststellen, daß wir in die Nachbarschaft des Planeten Zouvg geraten sind. Das ist meine Prophezeiung.«
    »Und in welch einer Zeitspanne?«
    »Innerhalb eines irdischen Tages, sagen wir. Gute Nacht, Sir.«
    Er eilte hinaus.

 
29
     
    Modyun traf atemlos in seiner Kabine ein und dachte: Weil der Nunuli auf direkten Weg nichts mehr gegen mich unternehmen kann, werde ich jetzt auf einen Angriff des Komitees selbst achten müssen.
    Er zog sich aus, ging zu Bett, schnallte sich fest – und schlief ein.
    Und er erwachte, als die Gurte an seinem Körper zerrten. Er schätzte die Kraft auf drei g.
    Er war beunruhigt, blieb aber auch seiner philosophischen Einstellung treu. Die Aggregate des Schiffes waren für derart extreme Situationen eingerichtet. Das Schiff paßte sich jeder Schwerkraftströmung vollendet an und nahm stets die günstigste Position ein.
    Alles in allem kamen vier Schwerkrafthöhepunkte vor. Jedesmal lag Modyun im Dunkeln – oder er schwebte darin – und spürte die kolossale Geschwindigkeit; zunächst die Beschleunigung, dann die Geschwindigkeitsverminderung, als das gigantische Raumschiff Licht Jahrhunderte zurücklegte.
    Und es durchflog das Störungsloch.
    Modyun war eingeschlafen. Und sein Gehirn beschäftigte sich mit einem geistigen Bild Soodleels. Sie war völlig unbekleidet – wie er sie an jenem ersten völlig leidenschaftslos verlaufenden Nachmittag gesehen hatte. Diese Vision erweckte in ihm ein bisher unbekanntes Gefühl der Neugier. Er wollte dieses Gefühl analysieren, als ihm die schockierende Erkenntnis kam, daß er, ein menschliches Wesen, tatsächlich ein Unterbewußtseinserlebnis hatte, wie es im Schlaf vorkam.
    Er erwachte erstaunt. Ein Traum! Er? Aber Tiere träumten, um auf diese Weise Probleme zu lösen und die Konflikte des Vortages aus dem Bewußtsein zu verscheuchen, das damit nicht fertig wurde.
    Ich sinke ab … Das war der störende Gedanke. Träumen war das erste Symptom, daß das Bewußtsein des Tages nicht zufriedenstellend arbeitete.
    Dem Inhalt des Traums schenkte er zunächst keine Beachtung. Er kleidete sich vielmehr an, und als er sich das Haar kämmte, kam ihm der Gedanke, daß dieser Traum – so sinnlos er ihm anfangs vorgekommen war – eine bestimmte Bedeutung haben könne.
    Kündigte er einen neuen Angriff auf seine Person an?
    Vielleicht hatte sich, während er träumte, etwas ereignet, das er nicht hatte wahrnehmen dürfen. Eine Ablenkung?
    Leicht beunruhigt konzentrierte er seine Gedanken auf die Flugbahn des Schiffs.
    Aber das Schiff glitt friedlich durch einen normal aussehenden Raum und in Richtung eines Sonnensystems in der Nähe.
    In Modyuns geistigem Energiefeld gab es nur einen dunklen Fleck: den Nunuli. Doch selbst dieser Fleck war nicht mehr so dunkel, wie er es gewesen war.
    Wenn etwas passiert ist, dachte Modyun betrübt, dann ist es passiert und nicht mehr rückgängig zu machen. Und es war kein so großes Ereignis, als daß es eine Spur hinterlassen hätte.
    Und das war natürlich eine ideale Voraussetzung für eine Attacke.
    Er beendete seine Toilette und beschäftigte sich immer noch mit der Natur einer möglichen Attacke, als er den Türsummer hörte.
    Er ging zur Tür. Ein zur Vorsicht ermahnender Gedanke stieg in ihm auf. Er blieb stehen. Es wird Zeit, dachte er, daß ich die Rolle des ahnungslosen Engels ablege, dachte er. Ich muß mich damit abfinden, daß sie sich gegen mich

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