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Kampf um die Ewigkeit

Kampf um die Ewigkeit

Titel: Kampf um die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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wahr, anscheinend Gunyan-Morast mit dem Duft eines nicht irdischen Pflanzenlebens. Jedes Individuum hatte lange Zeit im Freien gelegen und roch auch danach.
    Als Modyun diesen lebendigen Strom zurückkehrender Soldaten sah, stieg ein zufriedenes Gefühl in seinem Körper auf. Vielleicht sind all diese Störungen gar nicht einmal so schlecht, dachte er.
    Aber er erinnerte sich auch an seine früheren Begegnungen auf diesem Korridor. Wie schwierig war es für den Nunuli und ihn gewesen, sich einen Weg gegen einen ähnlichen Strom von Tiermenschen zu bahnen.
    Habe ich wirklich die Absicht, mich noch einmal an allen Vorgängen zu beteiligen? fragte er sich. Jahrtausende menschlicher Teilnahmslosigkeit an allen Vorgängen in der Weltgeschichte rieten ihm davon ab.
    Doch da war in ihm noch ein neues intensives Gefühl, eine eigentümliche hitzige Entschlossenheit, die von der festen Überzeugung herrührte, daß er wenigstens eine Diskussion mit dem Komitee führen könne, bevor er über seine eigene Zukunft entschied. Dieses Gefühl trieb ihn an.
    Er stieg in den nächsten Lastenaufzug und fuhr bis zur höchsten Etage. Oben sah Modyun einen Hyänenoffizier mit vielen Goldlitzen, der vor dem gleichen Lift wartete, mit dem Modyun weiterfahren wollte. Er wunderte sich über diesen Offizier. Eine zufällige Begegnung – so zufällig, daß er sich den Offizier näher ansah. Und zum erstenmal fiel ihm auf, daß die Uniform tadellos sauber war. Dieser Offizier gehörte wohl nicht zu denen, die draußen im Dreck von Gunya gelegen hatten.
    Schweigend standen sie beide vor der Lifttür.
    Erst als die Tür aufglitt, meldete der Offizier sich zu Wort. Er hatte Modyun beobachtet und sich über das Resultat seine eigenen Gedanken gemacht.
    »Wollen Sie wirklich hier hinauf?« fragte er.
    »Hmm«, machte Modyun.
    »Das ist ein Sperrbezirk.«
    »O ja«, sagte Modyun beiläufig, denn er hatte einen Entschluß gefaßt, und in diesem Stadium hatte Opposition keine Bedeutung.
    »Ich könnte schwören«, sagte der Hyänenmann, »daß kein Affe diesen Bezirk betreten darf.«
    »Ich betrete ihn«, sagte Modyun ruhig und stieg sofort in den Lift.
    Der Offizier folgte ihm und musterte ihn skeptisch.
    Als der Lift nach oben schwebte, stand der Hyänenoffizier steif da. Er befand sich sichtbar in einem Konflikt.
    Modyun, der mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt gewesen war – er wollte nur den Nunuli ausfindig machen, um mit ihm zu sprechen –, wurde wachsamer gegenüber der Krise, die der Offizier durchlebte. Vielleicht konnte er mit einer beiläufigen Bemerkung etwas dagegen ausrichten. So sagte er höflich: »Ich möchte mich mit dem Nunulimeister unterhalten.«
    Er beobachtete das bräunliche Gesicht des anderen, als er das sagte. Und es bedurfte keiner Frage: Dies war ein Angehöriger der Hierarchie. Er wußte von dem Nunuli.
    »Dann müssen Sie vorgemerkt sein«, sagte der Offizier überrascht.
    Modyuns verzog keine Miene. »O ja«, sagte er und indizierte eine weitere Information mit der gedanklichen Frage: »Wann starten wir?«
    Der Hyänenoffizier wußte nicht, daß er ein Geheimnis verriet, über das er sich mit niemanden unterhalten sollte. »Die Wissenschaftler bereiten noch die Wasserstoffbombe vor, die nach unserem Start gezündet werden soll. Sie müssen noch an Bord kommen.«
    Modyun hätte es fast verfehlt, wäre beinahe zu Bett gegangen. Aber nur beinahe. Okay, dachte er düster, so hätte ich bald die größte Dummheit begangen.
    Millionen Menschen in die Luft sprengen lassen von einer Gruppe, die bereit war, eine x-beliebige Menge Individuen zu opfern, um ein menschliches Wesen auszurotten. In gewisser Hinsicht spielte das keine Rolle. Sie waren alle sterblich und würden ohnehin einmal sterben. Doch was Modyun aufregte, war eine Art unfairer Vorteil, den das Komitee aus seinem überlegenen Wissen zog. Ein Mißbrauch der Macht – ja, das war es. Er spürte die Abneigung gegen eine derartige Unehrlichkeit in seinem ganzen Körper.
    Der Lift hielt. Er hatte keine Zeit mehr, diese Gedanken weiterzuverfolgen.
    Die Tür öffnete sich.
    Nur wenige Schritte entfernt war die Luftschleuse eines großen Raumschiffs zu sehen.
    Das war der Ort, an dem er den Nunuli bei einer früheren Indikation nur vage festgestellt hatte.
    Das Schiff, er sah es jetzt, war größtenteils hinter den Wänden des Startgestells verborgen; aber er konnte die Konturen einer gekurvten Form sehen.
    Die Luftschleusen waren offen, und sie traten Seite an

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