Kampf um die Liebe
belastend gewesen. Aber seit zwei Tagen war endlich Ruhe. Es könnte kaum noch besser laufen.
Plötzlich hörte sie ein Knacken, Briana sah sich um und erstarrte. Das musste ein Albtraum sein, einige Meter vor ihr kam James den Waldweg entlang, direkt auf sie zu. Sie blinzelte, in der vagen Hoffnung eine besonders furchtbare Wahnvorstellung zu haben, aber es nützte nichts, er kam tatsächlich auf sie zu. Sie straffte sich, sie würde das jetzt beenden, und zwar endgültig.
Die Vorstellung er könne sich von seiner Gefährtin fernhalten, hatte Paolo längst aufgegeben. Er war die ganze Zeit unruhig und übellaunig gewesen. Als er losgezogen war, um die anderen vor seiner schlechten Laune zu bewahren, hatte er sich wie von selbst in ihrer Nähe wiedergefunden. Zuerst hatte er sich eingeredet, es wäre Zufall, aber auch das hatte er aufgegeben. Es war die traurige Wahrheit, sein Wolf war süchtig nach ihr, und inzwischen nicht nur der. Er kannte nun auch ihren Namen, den hatte er von Bella erfahren, die sich zu allem Überfluss auch noch mit ihr angefreundet und sie eingeladen hatte, sodass auch bei ihm Zuhause überall ihr warmer Duft hing. Er war Briana in den vergangen Tagen gefolgt und hatte sie beobachtet, war so oft wie möglich in ihrer Nähe gewesen. Aber der Illusion, er hätte eine Chance bei ihr, gab er sich nicht hin. Das hatte ihn schlussendlich auch dazu gebracht jeden Tag wie ein Spanner hinter ihr herzuschleichen, wenn sie in den Wald ging. Um sie zu beschützen, wie er es vor sich selbst rechtfertigte. Erzählt hatte er niemand von seinen Gefühlen, denn sonst hätten die anderen ihn auch noch getriezt, er solle versuchen sie zu erobern. Nein danke, er wollte wenigstens noch seinen Stolz wahren, wenn schon sein Herz blutete. Aber wie er inzwischen auch wusste, würde sie nur einige Monate bleiben. Er musste eben solange durchhalten, und wenn sie erst mal weg war, würde sein verdammter Wolf sich schon mit dem Verlust abfinden.
Er versteifte sich, als ihm ein fremder Geruch in die Nase stieg. Er suchte nach der Quelle und fand sie in einem hochgewachsenen blonden Mann, der auf Briana zuging. Als er sah wie sie sich versteifte schrillten seine Alarmglocken los. Er spannte sich an, bereit loszusprinten. Der Fremde blieb, für seinen Geschmack, viel zu nahe vor ihr stehen. Er begrüßte sie: „Briana, wie schön dich endlich wiederzusehen. Ich habe mir Sorgen gemacht. Warum hast du nicht gesagt, wohin du fährst?“ Brianas hübsches Gesicht wirkte angespannt, sie fauchte: „Weil es dich nichts mehr angeht. Es ist aus, kapier das endlich.“ Der Blonde trat noch einen Schritt auf sie zu, sie wich zurück, ihr Duft veränderte sich, Paolo konnte ihre Angst riechen. Ein Knurren stieg seine Kehle hoch, nur die Angst, sie zu erschrecken, hielt ihn noch zurück. Der Fremde redete auf sie ein: „Aber warum? Wir waren doch so glücklich.“ Trotz ihrer Angst schrie sie ihn an: „Zum tausendsten Mal, du hast mir die Luft zum Atmen genommen.“ In dem Moment schnappte er sich ihren Arm und zerrte sie zu sich, sie schrie auf. Paolo sah rot, mit einem heiseren Knurren brach er durch die Büsche, nur mit Mühe hielt er seine menschliche Gestalt. Selbst als Mensch war ein Werwolf schneller und stärker als ein normaler Mensch. Er war in wenigen Augenblicken bei ihnen. Er knurrte: „Lass sie los.“ Aber er ließ dem Anderen erst gar keine Möglichkeit die Anweisung zu befolgen. Er packte das Handgelenk des Fremden und drückte zu, bis der Briana mit einem schmerzhaften Aufschrei losließ. Der Fremde fuhr zu ihm herum und schlug mit der anderen Hand nach ihm. Er wich ihm mit einer geschmeidigen Bewegung aus, ließ dabei dessen Handgelenk los, nur um ihm im nächsten Moment hart die Faust gegen dessen Schläfe zu hämmern. Der Fremde keuchte auf und fiel um. Als er Briana wimmern hörte, fuhr er zu ihr herum. Sie wich hastig einen Schritt vor ihm zurück, starrte ihn entsetzt an und hielt schützend die Arme nach oben. Natürlich, obwohl er sie gerettet hatte, war er für sie ein Monster. Das hatte er gewusst und doch zerbrach es etwas in ihm. Er warf sich herum und verschwand zwischen den Bäumen.
Brianas Herz hämmerte hart gegen ihre Rippen. Der Fremde hatte sie zu Tode erschreckt, und gerettet, wie sie erst jetzt realisierte. Gut James hätte sie vermutlich nicht umgebracht oder etwas ähnlich Übles getan. Aber er war ziemlich grob geworden, sie rieb ihr schmerzendes Handgelenk. Sie war immer noch
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