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Kampf um die Liebe

Kampf um die Liebe

Titel: Kampf um die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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trug eine Jean und ein Shirt, beides war eng genug, um seinen schlanken aber muskulösen Körper zu betonen. Ohne die Narbe hätte er Model werden können. Allerdings nur für den Fall, dass er den mürrischen Ausdruck loswerden würde, denn im Moment wirkte er durch und durch grimmig. War er ihrem Blick zuerst ausgewichen, sah er ihr nun herausfordernd in die Augen. Wenn er sie einschüchtern wollte, hatte er die Falsche erwischt, ihr hysterischer Anfall im Wald war ihr peinlich genug. Sie starrte ungerührt zurück, bis der Sheriff sie unterbrach. Der alte Mr Steelman räusperte sich und sagte dann: „Miss Kellings, Ben hat mir gesagt, sie möchten für Mr Martinez aussagen?“ Er ließ es wie eine Frage klingen, so als ob es ihm unwahrscheinlich erschien. Aus dem Augenwinkel bemerkte sie wie ihr Retter kurz die Lippen hart aufeinander presste. Empörung stieg in ihr auf, sie begann zu begreifen, warum er so mürrisch dreinschaute. Sie antwortete kühl: „Wenn Mr Martinez dieser“, sie deutete auf ihren Retter, „Gentleman ist, dann ja.“ Ben schaltete sich ein: „Ihr habt euch bis jetzt verpasst. Briana, das ist Paolo Martinez, er lebt im Moment bei mir und Bella und ist ein guter Freund.“ Steelman zog ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich, indem er sagte: „Da das geklärt ist, die Aussage bitte. Erzählen sie einfach, was passiert ist.“ Zum zweiten Mal schilderte Briana den Vorfall im Wald. Als sie verstummte, musterte der Sheriff sie intensiv, ohne etwas zu sagen. Sie straffte sich und erwiderte ungerührt seinen Blick. Die Kerle hier hatten offenbar eine Macke mit diesem Einschüchterungsspielchen. Als er offenbar merkte, dass sie nicht nervös wurde, sagte er: „Er hat Mr Caringson bewusstlos geschlagen.“ „Das ist mir aufgefallen und ich habe es gerade gesagt“, gab sie schnippisch zurück, in ihr stieg das Bedürfnis auf, Paolo zu beschützen. Steelman runzelte missbilligend die Stirn, sie starrte ihn weiter ausdruckslos an. Er fuhr fort: „Fanden sie das nicht etwas übertrieben in der Situation?“ Jetzt reichte es ihr, sie schnappte: „Keine Ahnung, was angemessen gewesen wäre. Ich war mehr mit meinem schmerzenden Arm beschäftigt.“ Sie schob ihren Ärmel hoch und zeigte den dunklen Bluterguss, der sich über Nacht an ihrem Handgelenk gebildet hatte. Steelman wirkte bestürzt, und hinter sich hörte sie wie jemand scharf den Atem einsog. Der Sheriff erhob sich und sagte verlegen: „Es tut mir leid, ich wollte ihre Aussage nicht anzweifeln. Mir war nicht klar, wie grob Mr Caringson sich verhalten hat. Falls sie wollen, können sie ebenfalls Anzeige erstatten.“ „Er hat ihn also angezeigt?“ „Sofort, nachdem er aufgewacht ist.“ „Ich überlege es mir. Aber auf jeden Fall hat Mr Martinez mich gerettet Sheriff. Ich will mir lieber gar nicht vorstellen, was sonst noch alles passiert wäre.“ Steelman warf einen strengen Blick hinter sie und sagte: „Nun gut Ben, du kannst ihn mitnehmen. Aber er soll in der Stadt bleiben. Das sollen die Anwälte klären.“
     
    Paolo konnte es immer noch nicht fassen, sie hatte nicht nur für ihn ausgesagt, sie hatte ihn sogar vor Steelman verteidigt. Der Sheriff hatte nie einen Hehl aus seiner Abneigung gemacht. Nun ja, aus seiner Sicht war es wohl verständlich, er hatte von früher ein dickes Vorstrafenregister.
    Ben war zu Briana getreten und sagte gerade: „Ich habe unseren schüchternen Helden überredet sich auf einen Kaffee mit dir zu treffen. Und wenn du mit dem Bedanken fertig bist, kannst du ihn vielleicht auch gleich näher kennenlernen. Der arme Kerl hat nicht viele Freunde.“ Paolo biss die Zähne zusammen, das konnte ja heiter werden. Er knurrte: „Ist ja schon gut, könnten wir einfach gehen?“
    Wenn er schon in ein Lokal ging, bevorzugte er für gewöhnlich den Red Lion, die Kaschemme im Elendsviertel vor der Stadt. Dort war er ein Außenseiter unter Seinesgleichen, nicht wie in der Stadt, wo ihn die meisten anstarrten. Aber allein die Vorstellung wie die Säufer dort Briana begaffen würden, löste Aggressionen in ihm aus. Also war er mit ihr in das kleine Diner auf der anderen Seite des Hauptplatzes gegangen. Wie zu erwarten hatten ihn alle verblüfft angestarrt, als sie eingetreten waren.
    Er hatte ihr einen Cappuccino bestellt und saß wie auf Nadeln. Sie musterte ihn, aber nicht voller Abscheu, sondern neugierig. Sie sagte überraschend sanft: „Tut mir leid.“ „Was?“, fragte er verwirrt. „Dass sie meinetwegen

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